Kolumne von Alexandra Föderl-Schmid | Zukunft von ServusTV | Kochen mit Philipp Hochmair
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5. Mai 2023
SZ Österreich
Alexandra Föderl-Schmid
Stellvertretende Chefredakteurin
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun also doch: Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP führt nach herben Verlusten bei der Wahl im April Koalitionsgespräche mit der FPÖ. Jener Partei, der er im Wahlkampf noch „Niedertracht, Gemeinheit, Hass und Bösartigkeit“ vorgeworfen hat. In Niederösterreich hat Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einen Tag vor der Landtagswahl Ende Jänner noch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ mit den Worten ausgeschlossen: „Wer den Ruf Niederösterreichs schädigt, kann kein Partner sein.“ Ihre politische Kehrtwende folgte kurz nach der geschlagenen Wahl, mit der gleichen Begründung, wie sie jetzt ihr Parteifreund Haslauer an der Salzach verwendet hat: Mit der SPÖ ginge es nicht, also müsse man mit der FPÖ regieren.

Mit ihrem Kniefall vor der FPÖ hat Mikl-Leitner ihren politischen Ruf ruiniert und wohl das Ende ihrer Laufbahn als Politikerin eingeläutet. Haslauer, der bisher als bürgerlich-solide galt und in der ÖVP sogar als Kandidat für das Bundespräsidentenamt gehandelt wurde, darf sich nach dieser Partnerwahl nicht einmal mehr Hoffnungen machen, Präsident der Salzburger Festspiele zu werden – ein Amt, mit dem er nach seiner politischen Karriere liebäugelte.

Die ÖVP versucht derzeit wieder einmal das, was schon in der Vergangenheit nicht funktioniert hat: sich inhaltlich den Blauen anzupassen. Bundeskanzler Karl Nehammer kümmert sich nicht um die drängenden Themen zu Hause, etwa um die im internationalen Vergleich hohe Inflation oder die steigende Arbeitslosigkeit, sondern lieber spricht er, wie sein Vorvorgänger Sebastian Kurz, über das Thema Migration. Und reist von einem Asylgipfel zum nächsten durch Europa und Afrika.

Es läuft also für die FPÖ – und zwar besser denn je. Bald regiert die rechtsextreme Partei nach Oberösterreich in zwei weiteren Bundesländern mit. Auf Bundesebene liegt sie seit Monaten stabil in Umfragen an erster Stelle. Aktuell hält sie sich bei etwa 30 Prozent. Parteichef Herbert Kickl ist Umfrage-Kanzler und kann auf Zustimmungswerte verweisen, auf die seine Vorgänger Heinz-Christian Strache und Jörg Haider nie kamen.

In seiner Rede am 1. Mai in einem Bierzelt in Linz hat Kickl wissen lassen, was spätestens nach der plangemäßen Nationalratswahl im Herbst 2024 kommen soll: Als „Volkskanzler“ wolle er „den Eliten“ heimleuchten, „auf linkslinken Firlefanz und Klimbim“ verzichten und sich am ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán orientieren: „Machen wir’s dem Orbán nach, liebe Freunde. Bauen wir die Festung Österreich.“ Orbán hat Ungarn in eine illiberale Demokratie verwandelt. Kickls Ankündigung ist mehr als eine gefährliche Drohung: „Es wird ein anderer Wind wehen in diesem Land.“

Zumindest kann hinterher niemand behaupten, überrascht worden zu sein.
Gutes Wochenende!
Alexandra Föderl-Schmid
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Neues aus Österreich
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 Genossen nicht geschlossen
Noch bis nächsten Mittwoch läuft in der SPÖ das Experiment der Mitgliederbefragung. In der Partei haben sich tiefe Gräben aufgetan. Wer setzt sich für welchen der drei Kandidaten ein?
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 Der Größte unter den Davids
Nach dem Pokalsieg: Wie der SK Sturm Graz und sein Trainer Christian Ilzer den Liga-Dauersieger Red Bull Salzburg entthronen könnte.
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Da schaust!
Der Sender Servus TV war ein Liebling von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. Wieso die Zukunft für den quotenschwachen Ableger nach dessen Tod düster aussieht.
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Tageszeitungen  mit leeren Titelseiten
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„Beschämend, und niemand schämt sich“
Die Landeshymnen einiger Bundesländer stammen aus der Feder von einstigen Nazi-Funktionären. Eine Schriftsteller-Initiative will das ändern.
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„Gerade in der Küche haben die Alten eben mehr gelernt“
In einem Wiener Altersheim brauen Senioren einmal wöchentlich Bier, die Sorten „Opa“, „Oma“, „Hellmut“ und „Hellga“ wecken auch international Interesse. Was sagen sie zum Hype um ihre Biere?
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Die SZ beim Journalismusfest Innsbruck
Nächste Woche findet vom 12. bis 14. Mai zum zweiten Mal das Journalismusfest Innsbruck statt – wieder mit starker Beteiligung von Journalistinnen und Journalisten der Süddeutschen Zeitung

Alexandra Föderl-Schmid moderiert die Diskussion „Riskante Recherchen – Aktuelle Herausforderungen für investigativen Journalismus“ mit SZ-Autor Georg Mascolo und Luke Harding vom Guardian, der aktuell in der Ukraine arbeitet. 

Christiane Schlötzer und SZ-Autorin Judith Raupp beschäftigen sich mit der Frage „Kobalt aus dem Kongo – Ausbeutung für die Digitalisierung. Und der Stellenwert lokaler Radios“. Dunja Ramadan moderiert das Panel „Feministische Protestbewegung in Iran: Wie geht es weiter?“

Und Dominik Prantl diskutiert mit seinen Gästen die Frage, wie sich urbane Ballungsräume in den Alpen nachhaltig entwickeln können.  
Kultur in Österreich
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Krieg im Schlafzimmer
Martin Kušej inszeniert „Drei Winter“ von Tena Štivičić am Wiener Burgtheater – mit großem Bogen bis in die Ukraine, aber trotzdem ohne Höhepunkte.
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Wie in einer fremden Sprache
Mit 87 Jahren gibt Dieter Dorn sein Regiedebüt am Theater in der Josefstadt und packt dort einen Feydeau-Schwank mit Becketts „Glückliche Tage“ zusammen. 
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„Waren Sie schon mal nachts im Wald?“
Es wird persönlich: Nicholas Ofczarek über die finale Staffel der Sky-Serie „Der Pass“, in der das Geheimnis seiner Figur Hauptmann Gedeon Winter ans Licht kommt.
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Mein Blick auf Österreich
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Christian Strasser, 59, Beamter, aufgewachsen in Feldkirchen an der Donau (Oberösterreich), lebt seit 1998 in Brüssel

 
Am meisten vermisse ich
das Licht. Es ist in Brüssel von November bis März finsterer als in Österreich, zudem gibt es oft viele Wolken oder Regen. Da Brüssel nördlicher liegt, ist es viele Monate weniger lang hell, dafür gibt es im Sommer länger Tageslicht als in Österreich.

Echt Spitze in Österreich ist
der Charme.

Nachholbedarf gibt’s in Österreich
bei der Redlichkeit.

 Gegen Heimweh helfen
Manner Schnitten.

 Fürs Vokabelheft
gscheit bled (wirklich dumm)
Sie kommen ursprünglich aus Österreich, leben aber heute im Ausland? Dann teilen Sie Ihre Perspektive auf das Land. Mitmachen ist ganz einfach. Hier finden Sie das Online-Formular zum Ausfüllen.
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Kochen mit Philipp Hochmair
„Ich bin Typ Feuer“
Er performt zu Technosound, verkörpert einen NS-Funktionär oder ermittelt als blinder Kommissar: Der Schauspieler Philipp Hochmair geht in seiner Kunst bis ans Äußerste. Da muss wenigstens das Essen meditativ sein.
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