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EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 56/2016
23. Mrz 2016
Christenmenschen haben Mastbe und Werte
in die Flchtlingsdebatte einzubringen
Prses Rekowski wendet sich in einem Brief an die rheinischen Gemeinden
Dsseldorf. Manfred Rekowski, Prses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat die Gemeinden und Kirchenkreise in der Evangelischen Kirche im Rheinland gebeten, sich in die Diskussionen um die Flchtlingssituation, den Umgang mit den ,fremden Neuankmmlingen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzubringen und so der Stadt Bestes zu suchen. In einem Brief zur Flchtlingssituation hat sich Prses Rekowski heute mit dem Dank fr geleistete Arbeit und der Bitte, am Engagement festzuhalten, an die rheinischen Presbyterien, Kreissynodalvorstnde und Pfarrerinnen und Pfarrer gewandt.
Seit dem Sptsommer htten sich die Diskussionen um die Flchtlingsfrage erheblich verndert, konstatiert Rekowski. Schwierigkeiten in der geordneten Abwicklung der Verfahren und Unklarheiten ber die zu erwartende weitere Entwicklung der Flchtlingszahlen in Deutschland htten die Menschen verunsichert: Die ffentlichen Diskussionen konzentrierten sich zunehmend auf die Behauptung, eine Obergrenze in der Aufnahme von Flchtlingen in Deutschland sei erreicht und die Politik msse um nahezu jeden Preis den Zuzug von Flchtlingen stoppen oder wenigstens eine Kontingentierung erreichen. Wir wissen um die Befrchtungen, die auch Menschen in unserer Kirche bei diesem Thema haben. Er wolle die Einzelentscheidungen der letzten Wochen und die damit verbundenen Manahmen der Flchtlingsabwehr und der europischen Abschottung nicht detailliert kommentieren, so der Prses, aber er wolle sie zum Anlass nehmen, noch einmal einige Mastbe und Werte zu benennen, die wir als Christinnen
und Christen unabhngig von Trends, Umfrageergebnissen und Mehrheitsmeinungen in die aktuelle Debatte um die Flchtlingspolitik einzubringen haben.
Verpflichtung fr alle Menschen, die auf der Flucht sind oder Asyl suchen
Weil fr Christenmenschen gilt, was in Philipper 2,4 so formuliert ist: ,Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen, wird die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland weiterhin beharrlich an die Verantwortung und Verpflichtung fr alle Menschen, die aus welchen Grnden auch immer auf der Flucht sind oder Asyl suchen, erinnern, stellt der oberste Reprsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland fest: Lsungen, die alleine dem nationalstaatlichen Interesse dienen oder die die Probleme auf andere Lnder abschieben und das Schicksal vieler anderer notleidender, verfolgter und hungernder Menschen ausblenden oder unbercksichtigt lassen, wird die Kirchenleitung niemals akzeptieren knnen. Zur unaufgebbaren Verantwortung der Vlkergemeinschaft, zum politischen Dauerauftrag der Regierungen gehrt auch, dass alle verfgbaren Mglichkeiten und Mittel genutzt werden, um Fluchtursachen wirksam und nachhaltig zu bekmpfen.
Die Wahrung der Menschenrechte gelte fr alle Flchtlinge, die Europa erreichen. Sie gilt auch fr die Flchtlinge, die bereits mitten in Europa unter menschenunwrdigen Verhltnissen etwa an der mazedonisch-griechischen Grenze leben. Sie gelten gleichermaen fr Syrer und fr Flchtlinge aus anderen Herkunftslndern. Eine tragfhige europische Lsung im Umgang mit dem Weltproblem Flucht muss einen substanziellen und nachhaltigen Beitrag leisten, der der Leistungsfhigkeit Europas und den uns verbindenden Werten tatschlich entspricht.
Die an verschiedenen Stellen, u. a. auch an den Vorbehalten gegenber Flchtlingen und ihrer fremden Kultur und Religion deutlich erkennbar werdende Gefhrdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts fordere alle heraus, so Manfred Rekowski: Fraglos mssen alle Krfte guten Willens in Politik, Wirtschaft, Bildung und Zivilgesellschaft weiterhin und verstrkt einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen, die nach Deutschland kommen, mglichst rasch Fu fassen, die Spielregeln unserer Gesellschaft lernen und sich hier einbringen. Wir sind dankbar, dass insbesondere Industrie, Wirtschaft und Handwerk immer wieder auch auf die Chancen, die in der Aufnahme von Flchtlingen fr unsere Gesellschaft liegen, hinweisen.
Hinweis an die Redaktionen: Anhngend finden Sie den Brief von Prses Manfred Rekowski im Original zu Ihrer Verwendung.
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Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland
Das Landeskirchenamt - Dezernat V.3 Politik und Kommunikation -
Arbeitsbereich Kommunikation - verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven
Hans-Bckler-Strae 7 - 40476 Dsseldorf - Tel: 0211/4562-373 - Fax: 0211/4562-490 - Mobil: 0172/2603373 - www.ekir.de/presse
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