Liebe Leserinnen und Leser,
mit neun Jahren konnte mein Bruder plötzlich die Treppen in unserem Haus nicht mehr hochlaufen. Er fühlte sich müde und abgeschlagen und seine Glieder schmerzten stark. Mein Vater trug ihn Huckepack zum Auto und fuhr ihn zum Arzt. Ein Szenario, das sich mir ins Gedächtnis gebrannt hat. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass ein Zeckenbiss Wochen zuvor bei meinem Bruder eine Borreliose auslöste.
Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa.
Beim Blutsaugen können die winzigen braunen Spinnentiere Bakterien (Borrelien) an den Menschen weitergeben. Ein Jahrzehnt lang sind die Infektionen mit Borrelien in Deutschland zurückgegangen. 2020 stieg die Zahl der Borreliose-Fälle erstmals insgesamt um rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer neuen Statistik des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Dies könne möglicherweise daran liegen, dass die Menschen wegen der Corona-Einschränkungen vermehrt im Grünen waren, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zi Dominik von Stillfried.
So gern man Begegnungen mit Zecken vermeiden möchte - nicht immer klappt es.
Seit der Erfahrung meines Bruders suche ich nach einem Ausflug im Grünen noch akribischer Haut und Kleidung nach den braunen Krabbeltieren ab.
Wie Sie sich vor Zeckenstichen schützen können und wie eine Zecke richtig entfernt wird, lesen Sie im Überblick.
Neben der Borreliose können Zecken auch ein Virus übertragen, das eine
Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz:
FSME, auslöst. Es gibt aber eine Impfung, die davor schützt. Wer sich impfen lassen sollte und wann eine Auffrischung notwendig ist, lesen Sie in unserem
Ratgeber.
Eine gute Woche wünscht