am 1. Oktober wird in der Zentrale des Weltreiterverbandes (FEI) in Lausanne getagt. Es soll um den Dressursport gehen, alle Interessenvertreter sind eingeladen. Die Presse nicht. So werden dann Reiterinnen und Richterinnen, Veranstalter und Trainer, Funktionäre und andere diskutieren. „In-depth discussions“ verspricht die FEI, also tiefgehende Gespräche. Ob es dabei wirklich ans Eingemachte gehen wird, oder das ganze mehr eine Art Klassentreffen wird, bleibt abzuwarten. Fragen von außerhalb der „Bubble“ sind meistens unerwünscht. Und wenn man unter sich ist, dann kann man ja Dinge abtun und auf anerkennendes Murmeln im Saal und ein Schulterklopfen im Nachhinein zählen. Wenn die Fragen aber zu unbequem sind, dann sind es halt die Fragen der „Grünen“, der „Veganen“, der „Halsringreiter“ aus der „Wendy-Fraktion“ (die ja neuerdings eine andere Bedeutung erfahren hat). Tja, wenn es denn so einfach wäre. Das eigentliche Problem ist, dass der Sport sich nicht wirklich ehrlich machen will – blaue Zungen? Photoshop! Anwaltschreiben an die Presse, Haken dran. Nasenriemenkontrolle standardisieren, so wie es in einigen Ländern schon gehandhabt wird? Lieber nicht! Wahlfreiheit Kandare/Trense andenken? Um Gottes Willen, der Untergang des westlichen Abendlandes droht! Die Reihe der Angriffspunkte ließe sich noch fortsetzen. Tatsächlich gibt es viele Aspekte in der emotionalen Diskussion, die hanebüchen klingen und es auch sind. Etwa die Verteufelung des Kinnriemens, den man auf gar keinen Fall „Sperrriemen“ nennen darf, ist nur ein Beispiel. Immer vorausgesetzt, er wird korrekt eingesetzt und das aufsichtsführende Fachpersonal am Vorbereitungsplatz guckt auch genau hin und nicht im entscheidenden Moment aufs Handy. Das Reglement sei gut, heißt es. Das stimmt, aber es muss eben auch angewendet werden. Wobei ich mir gerade eine Frage stelle: Steht eigentlich irgendwo schwarz auf weiß geschrieben, dass Promi-Reiterinnen und -Reiter nicht grundsätzlich besser zu beurteilen sind als die anderen? Auch beim Halten? Auch beim Rückwärtsrichten? Auch beim…? Nun ja, mal sehen, was wir am 2. Oktober erfahren. |