die Ampel hat ein weiteres ihrer Lieblingsprojekte durchgebracht, trotz Kritik der Opposition und gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung: Heute hat der Bundestag die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts beschlossen. Der Weg zum deutschen Pass wird nun kürzer, und Mehrfach-Staatsbürgerschaften werden zur Regel. Einbürgerungen werden künftig schon nach fünf statt wie bisher acht Jahren möglich, bei „besonderen Integrationsleistungen“ sogar nach drei Jahren. Hans Vorländer, Vorsitzender des Sachverständigenrats für Integration und Migration, erklärt im Interview mit Shantanu Patni, was er von dem neuen Staatsangehörigkeitsgesetz hält. Vorländer ist der Meinung: „Eine Einbürgerung ist kein rein bürokratischer Akt.“ Der heutige Bundestagsbeschluss dürfte der AfD wieder ein paar Wähler mehr in die Arme treiben. Und was fällt SPD-Chef Lars Klingbeil dazu ein? Der inflationiert nun auch noch den Begriff des Kampfes. Gegen die AfD soll „mehr erklären“ und „weniger streiten“ helfen. Auf das Naheliegende kommt er nicht, schreibt Ferdinand Knauß in seinem Beitrag über Lars Klingbeils „Jahr des Kampfes“. Und Klimaminister Habeck warnt, die AfD wolle Deutschland zu einem Land wie Russland machen. Manch ein Wähler dürfte sich denken: Immerhin gibt es in Russland noch Wirtschaftswachstum. Die russische Wirtschaft steht zu Beginn des Jahres 2024 auf einem recht soliden Fundament. Russland wird die heimische Produktion weiter fördern, um Importe zu ersetzen, den Handel weiter auf Asien ausrichten und seine Abhängigkeit von externen Technologien verringern. Die russische Wirtschaft ist, so die Russland-Expertin Ekaterina Zolotova, stabiler als erwartet. Freitags ist bei Cicero bekanntlich Podcast-Tag. Der Politologe und Ungleichheitsforscher Marius Busemeyer vertritt die These, dass die subjektive Wahrnehmung von Ungleichheit unter den Bürgern wächst. Mit den Gastgebern Michael Sommer und Axel Meyer diskutiert er im Cicero Podcast Wissenschaft, welche Auswirkungen dies auf das Wahlverhalten der Bürger hat und ob Parteien wie die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht davon profitieren. Eines ist jedenfalls sicher, so Busemeyer: „Die Rechtspopulisten profitieren vom negativen Framing.“ Mit einer großen Gedenkfeier und prominenten Gästen hat sich der FC Bayern München in der Allianz Arena von Franz Beckenbauer verabschiedet. Es ist der Höhepunkt einer Abschiedsreise, zu der volle Kondolenzbücher, eine emotionale Rede von Uli Honeß und sogar Beileidsbekundungen vom Papst gehören. Auch mein Kollege Ben Krischke sagt: „Danke, Franz!“ Der langjährige sächsische Landesvorsitzende Holger Zastrow tritt aus der FDP aus. Im Interview mit meinem Kollegen Clemens Traub spricht er über den Beitritt zur Ampelkoalition als historischen Fehler, Lindners Rede auf der Bauerndemonstration und den Zeitgeist-Opportunismus der Freidemokraten. Das Gespräch lesen Sie hier. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |