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| 30. Juni 2023 | | SZ Ãsterreich |
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| Alexandra Föderl-Schmid | | | Stellvertretende Chefredakteurin | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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es ist eine Schande und bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust: Die Wiener Zeitung ist am Freitag zum letzten Mal erschienen. Das Blatt hat seit der Gründung vor 320 Jahren zehn Kaiser, zwölf Präsidenten und zwei Republiken überlebt. Das mutwillige Abwürgen eines Qualitätsmediums hat die türkis/schwarz-grüne Bundesregierung zu verantworten, die sich nicht einmal bemühte, Interessenten für den weiteren Betrieb der ältesten Zeitung der Welt an einen Tisch zu bringen oder ein Genossenschaftsmodell in Erwägung zu ziehen. Nicht einmal das Versprechen von Medienministerin Susanne Raab im Oktober 2022, mit dem Umbau der Wiener Zeitung zu einem Online-Medium mit zehn Printausgaben pro Jahr, einem Journalisten-Ausbildungszentrum, einer Verlautbarungsplattform und einer Content-Agentur werde kein nennenswerter Stellenabbau einhergehen, wurde eingehalten. Bisher wurden 63 Verträge von Redaktionsmitarbeitern aufgelöst. Auf einer pinken Banderole, in die die letzte Ausgabe der Wiener Zeitung eingewickelt war, heiÃt es: âOhne Adieu. Mit Auf gehtâs!â Und neben einem abgebildeten Mobiltelefon steht: âKein Grund zur Traurigkeit. Unser Qualitätsjournalismus lebt weiter â ab 1. Juli auf wz.at.â In fetter Schrift wird dann gefragt: âIst das noch eine Zeitung?â Gehtâs noch geschmackloser? Abonnentinnen und Abonnenten wurde in einem Schreiben nüchtern beschieden: âIhr Abonnement der Wiener Zeitung ist abgelaufen. Wenn Sie weiterhin die Dienste der Wiener Zeitung nutzen möchten, ersuchen wir Sie, Ihr Abo zu verlängern. Aktuelle Angebote finden Sie unterâ¦.â Wer dann dem Link folgt, erhält die Nachricht: âInhalt leider nicht gefunden.â Das ist zumindest ehrlich. Denn wer soll noch Inhalte erstellen? Dazu kommt, dass nach dem Verlust der Druckaufträge für die Wiener Zeitung und Heute die Druck Herold schlieÃt und dort weitere 46 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Mehr als hundert Jobs sind also weg und 16,5 Millionen Euro an Steuermitteln sollen in den Umbau der Wiener Zeitung investiert werden, dessen Herzstück der âMedia Hubâ ist â eine Journalistenausbildung, unter der Ãgide des Bundeskanzleramts. Damit kann der journalistische Arbeitsmarkt in Ãsterreich in Zukunft zentral gesteuert werden. Das ist eine der langfristigen und besorgniserregenden Folgen für die Demokratie in diesem Land. Das ist die Institutionalisierung von âMessage Controlâ. Sollte es zu einer FPÃ-geführten Regierung kommen, können sich Herbert Kickl und Co. bei den jetzigen Regierungsmitgliedern und der grünen Mediensprecherin Eva Blimlinger bedanken â auch dafür, dass sie die Entpolitisierung des ORF nicht vorangetrieben haben. Damit ist ein weiterer fataler Schritt in Richtung Orbánisierung gesetzt. | |
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PS: Vergangene Woche haben wir Sie an dieser Stelle gefragt, was Sie von der Titelhuberei in Ãsterreich halten. Eine Auswahl der vielen Anworten lesen Sie hier. PPS: In Wien beginnen die Theaterferien. Zum Vormerken für die Zeit nach der Sommerpause: Am 10. September laden wir Sie in Kooperation mit dem Burgtheater zu einer Podiumsdiskussion ein: Unter dem Titel âAufwachen, bevor es wieder finster wirdâ begrüÃt Cathrin Kahlweit hochkarätige Gäste, um über den Aufschwung der Rechten in Ãsterreich und in Europa zu sprechen. Alle Informationen finden Sie hier. PPPS: Schon an diesem Sonntag interviewt Alexandra Föderl-Schmid in der ORF-âPressestundeâ AuÃenminister Alexander Schallenberg. Zur Sendung geht es hier.
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| | Prekäre Lage | Wie in Deutschland mühen sich auch die Grünen in Ãsterreich in der Regierung ab. Anders als Habeck und Baerbock aber gelingt es der Partei in Wien nicht, Profil zu gewinnen. Woran das liegt. | | |
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| Die Tochter macht das | Millionen Menschen pflegen Angehörige zu Hause, unbezahlt. Viele rutschen dadurch in die Armut. Im Burgenland schauen sie sich das nicht länger an. | | |
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| Ãber die wirklichen Probleme redet hier keiner | Auf dem âSommer-Davosâ in China werden wichtige Fragen kaum angesprochen. Warum ausgerechnet Ex-Kanzler Sebastian Kurz das Highlight des Treffens gelingt. | | |
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| | âWir san hier, wir werden weiter existierenâ | Zum Finale des Christopher Street Day in München macht Conchita Wurst dem Publikum Mut, dass ein jeder und eine jede lieben soll, wie er oder sie mag. | | |
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| | Fotografieren will gelernt sein | Ein SZ-Redakteur überlässt in Wien einem Fremden seine Kamera für ein Erinnerungsfoto. Das ist keine so gute Idee. | | |
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| | Ãsterreicherin im Gespräch | | | |
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| | âIn unserer privilegierten Generation gab es nie so viel Angst wie jetztâ | Die Wiener Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak über ihre Ausgrenzung als Jüdin, den Aufstieg des Rechtspopulismus in Ãsterreich und den Erfolg der AfD. | | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | âDame mit Fächerâ erzielt Rekordpreis | Das Werk von Gustav Klimt wird für fast 100 Millionen Euro in London versteigert. Noch nie wurde in Europa bei einer Auktion ein solcher Preis für ein Kunstwerk erzielt. | | |
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| Schon jetzt ein Dokument | Zum Auftakt des Ingeborg-Bachmann-Preises hält die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk in Klagenfurt eine groÃe Rede. | | |
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| Mein Blick auf Ãsterreich | | | | Eduard Egger, 76, Rentner, aufgewachsen in Tirol , lebt seit 1971 in München Am meisten vermisse ich die österreichische Hausmannskost. Echt Spitze in Ãsterreich ist die bildende und darstellende Kunst. Nachholbedarf gibtâs in Ãsterreich bei der Art und Weise, wie hin- und weggeschaut wird.
Gegen Heimweh hilft Backhendl essen. Fürs Vokabelheft Heast (Hör mal!)
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| | Haus der Geschichten | Nach 150 Jahren ist das Imperial in Wien in vielerlei Hinsicht ein Luxushotel wie andere auch. Aber wer genau hinschaut, kann den besonderen Glanz noch spüren. | | |
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