| Liebe Leserinnen, liebe Leser, |
|
in dieser Woche kam die Aktivistin und Buchautorin Luisa Neubauer zu uns in die Berliner F.A.Z.-Redaktion. Sie kam etwas später als verabredet, weil sie eine Reifenpanne hatte – und trug ihr Rennrad gleich mit ins Redaktionsgebäude hinein. | Julia Encke | Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. | |
|
|
|
| Luisa Neubauer in der F.A.Z.-Redaktion in Berlin Laila Sieber |
| Anlass unseres Gesprächs war der „Klima-Atlas“, der in der kommenden Woche im Rowohlt Verlag erscheinen wird und den sie, zusammen mit dem Datenjournalisten Christian Endt und dem Grafik-Designer Ole Häntzschel, entwickelt hat. Die Idee dazu war ihr, wie sie erzählte, vor zwei Jahren in einer Buchhandlung gekommen. Dort entdeckte sie einen Atlas über Israel und Palästina und hatte den Eindruck, durch das, was auf wenigen Seiten gezeigt wurde, mehr über den Nahost-Konflikt zu begreifen, als sie in vielen Jahren Schulbildung verstanden hatte. Das lag auch am Mut zu merkwürdigen Darstellungen, die sie inspirierten. Zum Beispiel wurde in einer Angstkarte gezeigt, wer in dieser ganzen Region wo am meisten Angst hat. Ihr eigener „Klima-Atlas“ ist nun der Versuch, in der Klimadebatte eine neue Sprache zu finden. Das sei notwendig, da viele Menschen den Eindruck haben, die Klimakrise sei auserzählt oder zu einem Thema geworden, das nur noch polarisiert und so aufgeladen ist, dass keine ehrliche Debatte mehr möglich sei. Sie habe sich aber auch schon selbst dabei beobachtet, gab Luisa Neubauer zu, dass sie, wenn sie Klimavorträge von Kollegen anhöre, irgendwann nicht mehr so richtig zugehört habe und dachte: „Wenn ich schon nicht mehr zuhöre, kann ich nicht erwarten, dass andere zuhören?“ Was der Atlas unter anderem will, ist: Humor in die Klimadebatte bringen. Damit berührt Neubauer eine grundsätzliche Frage, die auch die Klimabewegung umtreibt: Müssen wir, wenn es ernst ist, auch ernst darüber reden? Sollte es also eine Art „Humor-Embargo“ geben? Oder sollte es, im Gegenteil, immer wieder dezidiert lustig zugehen. „Wenn wir darüber nachdenken, was Menschen bewegt und durch den Tag begleitet, spielt Humor eine wichtige Rolle“, sagt Luisa Neubauer. Ihr passiere das ganz oft, dass sie irgendwas Lustiges im Internet sehe und dann drei Stunden später an der Ampel stehe und darüber lachen müsse, weil es ihr wieder einfalle. Wie sehen Sie das? *** Unsere Empfehlungen: Proust-Fragebogen: Wie möchten Sie sterben, Jörg Bong? Was bringt der Bücherherbst? Auf diese Romane haben wir gewartet Der Philosph und die Liebe: Wie Kant zum Liebesratgeber wurde *** Tatsächlich geht es bei Humor ja immer auch um die Frage, welcher Humor einem so liegt. Mein Kollege Tobias Rüther kam gerade von einer Reise aus Wien zurück, wo er im Zentrum für Translationswissenschaften der Universität am Währinger Park den Schriftsteller Clemens Setz getroffen hat. Der österreichische Autor wusste einen ruhigen Ort für ein Gespräch: Auf einer Bank im Treppenhaus am Fotokopierer. Irgendwie passend, denn die beiden unterhielten sich dort über die nicht allen auf Anhieb verständliche „Twitterpoesie“ und ihre Community, über die Setz jetzt ein Buch geschrieben hat. „Normale Kartoffel auf die 1“? Für Clemens Setz ganz klar Poesie! Viel Spaß beim Lesen! Ihre Julia Encke
|
|
F.A.Z.-Newsletter: Literatur |
|
| | | Unter den Neuerscheinungen der nächsten Monate sind fünf Romane, auf die wir lange gewartet haben: Ein Vorausblick auf die neuen Bücher von Daniela Krien, David Wagner, Clemens Meyer, Monika Zeiner und Ursula Krechel. |
|
|
| | | Italiens Kulturbetrieb wird von Melonis rechter Regierung immer stärker unter Druck gesetzt. Der Schriftsteller Paolo Giordano hat die Federführung übernommen, Widerstand unter Italiens Schriftstellern zu organisieren. Ein Gespräch. |
|
|
| | | Jede Woche fragen wir Menschen aus dem Kulturbetrieb, was sie lesen und welches Buch in ihrem Schrank sie ganz bestimmt nicht lesen werden. Diesmal antwortet die zukünftige Leiterin der Alten Nationalgalerie Anette Hüsch |
|
|
| | | Der mit 50.000 Euro dotierte „Große Preis des Deutschen Literaturfonds“ geht in diesem Jahr an Martina Hefter. Sie wird geehrt für Gedichte, die zum Tanz drängen, und erschließe das Pflegeheim als literarischen Ort. |
|
|
| | | Unter der Fidesz-Regierung fördert Ungarn traditionelle Geschlechterrollen stark. Und bestraft Abweichungen davon. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Dénes Krusovszky, der Geschichten davon erzählt. |
|
|
| | | Louise Glück lässt in ihrem letzten Text, der Erzählung „Marigold und Rose“, zwei sehr kleine Kinder sehr großen Fragen nachgehen. |
|
|
| | | Der eine flieht als „Halbjude“ in die USA, der andere wird Marinekommandant unter Hitler: Der knapp 20 Jahre umfassende Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Ludwig von Friedeburg ist Zeugnis einer unwahrscheinlichen Freundschaft. |
|
|
| | | Holger Teschke legt ein Porträt über Möwen vor. Kulturgeschichtliche Exkurse nehmen darin breiten Raum ein, während es an ornithologischen Kenntnissen häufig mangelt. |
|
|
| | | Das Nibelungenlied, Tristan und Parzival: Der romantische Dichter Ludwig Tieck war von den Texten des Mittelalters fasziniert. Und das nicht nur als Forscher, wie ein Kartenspiel zeigt, das sein Bruder für ihn entworfen hat. |
|
|
| | | Ein Kunstprofessor wird abgeschminkt: Ein Gespräch mit Res Sigusch über den Roman „Wesentliche Bedürfnisse“, die feinen Unterschiede und den Verlust von Sicherheit – und ein Literaturrätsel. |
|
|
|
|
|
Diesen Newsletter mit Freunden teilen |
| | |
|
|
1791 bittet eine junge Baronesse Immanuel Kant um Rat in einer sterbensunglücklichen Liebesangelegenheit. Daraus entspinnt sich ein Briefwechsel, hinter dem sich ein großes Frauenschicksal verbirgt. |
|
Literarische Vintage-Mode? Italienische Schriftstellerinnen der Vergangenheit erfreuen sich nicht nur im Ausland wachsender Beliebtheit, sondern werden auch in ihrer Heimat zunehmend wiederentdeckt. |
|
In der Goethestadt Weimar wollte Kafka mit Max Brod die Gedenkstätten der Klassiker besuchen – und verguckt sich in eine Sechzehnjährige. Schnell ohne Hoffnung, dafür mit anhaltendem Trotz. |
|
|
|
|
Der Philosoph und Wissenschaftshistoriker Peter Godfrey-Smith taucht ein in die Unterwasserwelt. Dort kommt er den Anstößen zur Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten im Tierreich auf die Spur zu. |
|
Anschnallen, jetzt geht’s mitten durch die pure Emotion: Anne Sauer schreibt eine Liebeserklärung an Taylor Swift und verliert sich dabei allzu oft in persönlichen Schilderungen und pseudo-feministischen Floskeln. |
|
In „Toni sieht alles“, einem Kinderkrimi für Erstleser, lässt Magdalena Miecznicka ihre junge Detektivin doch an den eigenen Ermittlungen zweifeln: eine so spaßige wie herausfordernde Lektüre. |
|
|
|
|
Dieses Gedicht wurde während einer zehnjährigen Festungshaft geschrieben. Zu bleibender Berühmtheit gelangte es durch die Vertonung Franz Schuberts. |
|
|
|
|
In ihrem neuen Bilderbuch knüpft Nadia Budde an das Erfolgsrezept ihrer frühen Werke an. „Die Band, die keiner kennt“ ist voller schiefer Reime und schräger Typen, hat aber das Zeug zum neuen Klassiker. |
|
|
|
|
Ihnen wurde der Newsletter weitergeleitet? |
| | |
|
|
| | | Entdecken Sie die auf 40 Exemplare limitierte Original-Grafik mit dem Titel Andacht von Rissa. |
|
|
| | | Königliche Paare finden und eine luxuriöse Übernachtung im Schlosshotel Kronberg – inklusive Frühstück und English Afternoon Tea – gewinnen. Viel Glück! |
|
|
| | | Tausende Bücher auf einem kleinen Gerät – dank E-Book-Reader mittlerweile möglich. Wir haben 34 E-Book-Reader getestet. |
|
| |
|
| | | 245 Kilometer vom Rothaargebirge bis an den Rhein: Radeln Sie durch weite naturbelassene Gebiete und an Weinbergen entlang durch malerische Städte und Dörfer. |
|
|
| | | Starten Sie in Ihre neue Wochenendtradition und genießen Sie den Sommer mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: 6 Wochen zum Sommerpreis von 6 Euro! |
|
| |
|
|
|
|
| Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: +49 (0)69 7591-0, E-Mail: [email protected] HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2024 Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
|
| This email was sent by: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Pariser Str. 1 Frankfurt am Main, Hessen, 60486, Germany https://click.nl.faz.net/profile_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e9ab621c2fdbda80eb4cbe45afda2feef6de90faf0b697c5947a28044dc197a55f995703820b6a943a unsub https://click.nl.faz.net/unsub_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e9b7de3b7cd4c7089cc8a12240e9cd3c52095cdb807247bafd43277162f14dcd7afeeaba9a55b76f54 | |