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Bankenbrief

Wichtiges vom 26. April 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • EZB: Inflationserwartungen sinken weiter
  • Erfolgreiches Börsendebüt des Finanzinvestors CVC
  • Frankreich pocht auf schnelle Fortschritte bei der Kapitalmarktunion
  • Panetta fordert zeitnahe, kleine Zinssenkungen
  THEMA DES TAGES  

EZB: Inflationserwartungen sinken weiter

Verbraucher im Euroraum gehen einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge davon aus, dass sich die Inflation weiter verringert. Die kurzfristigen Inflationserwartungen seien im März weiter gesunken, teilte die EZB heute mit. Im Mittel rechnen die Konsumenten damit, dass die Teuerungsrate binnen zwölf Monaten bei 3 Prozent liegen wird. Das sei das niedrigste Niveau seit Dezember 2021. Zu Jahresbeginn seien noch 3,3 Prozent erwartet worden, im Februar seien es 3,1 Prozent gewesen. Auf Drei-Jahres-Sicht werde eine Teuerung von 2,5 Prozent erwartet. Die Währungshüter streben als Inflationsziel 2 Prozent an – im März war die Inflationsrate in der Eurozone weiter auf 2,4 Prozent gefallen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte kürzlich erklärt, die Notenbank werde die Zinsen bald senken, sollten große Überraschungen bei den Daten ausbleiben.

Test

Kreditvergabe nimmt nur leicht zu

Die Kreditvergabe der Geldinstitute an Unternehmen im Euroraum nahm zuletzt angesichts der anhaltend hohen Zinsen nur geringfügig zu, wie aus einer weiteren Erhebung der EZB hervorgeht. Die Banken vergaben im März 0,4 Prozent mehr Darlehen an Firmen als ein Jahr zuvor. Im Februar hatte das Plus bei 0,3 Prozent gelegen. An die Privathaushalte reichten die Geldhäuser im März 0,2 Prozent mehr Darlehen aus als ein Jahr zuvor. Die Geldmenge M3 wiederum erhöhte sich im März um 0,9 Prozent. Volkswirte hatten nur ein Wachstum von 0,6 Prozent erwartet. (Foto: picture alliance/dpa/Monika Skolimowska)

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  MELDUNGEN DES TAGES  

Erfolgreiches Börsendebüt des Finanzinvestors CVC

Test

Der europäische Finanzinvestor CVC Capital Partners hat heute ein erfolgreiches Börsendebüt gefeiert. Der erste Kurs für die Aktien an der Börse in Amsterdam wurde mit 17,34 Euro notiert. Der Ausgabepreis war zuvor mit 14 Euro festgesetzt worden. Damit holt die Beteiligungsfirma, die unter anderem die Mehrheit an der Parfümeriekette Douglas und am Sportwetten-Anbieter Tipico hält, zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro vom Börsenparkett – abhängig davon, ob die Platzierungsreserve zugeteilt wird. Die Emission war wegen der großen Nachfrage aufgestockt worden. CVC dürfte Analysten zufolge eine der größten Neuemissionen in Europa in diesem Jahr sein. Insgesamt wird das Unternehmen zum Ausgabepreis mit 14 Milliarden Euro bewertet. Die Gesellschaft verwaltet 186 Milliarden Euro. CVC-Chef Rob Lucas erhofft sich nach eigenen Worten vom Börsengang einen Schub für das interne Wachstum und bessere Möglichkeiten für Zukäufe. (Foto: picture alliance/ANP/Eva Plevier)

Paris lanciert Vorschläge für schnelle Fortschritte bei der Kapitalmarktunion

Das französische Wirtschaftsministerium hat für beschleunigte Fortschritte hin zu einer vollständig integrierten Kapitalmarktunion innerhalb der Europäischen Union (EU) plädiert und dazu eine Initiative gestartet. Laut dem vorgelegten Positionspapier ist das Ziel, attraktive langfristige Anlageprodukte für EU-Bürger zu schaffen, um das private Sparvermögen – es umfasst etwa 35 Billionen Euro – für mehr europäische Investitionen zu nutzen und den Kapitalabfluss in nicht-europäische Fonds zu hemmen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte erst gestern in seiner Grundsatzrede an der Sorbonne auf eine rasche Umsetzung der angestrebten Kapitalmarktunion gedrängt. "Jedes Jahr finanzieren unsere Ersparnisse in Höhe von etwa 300 Milliarden Euro die Amerikaner." Das Geld flösse vor allem in Staatsanleihen oder als Risikokapital in die USA. "Das ist ein Unding", kritisierte Macron. (Foto: picture alliance/dpa/Peter Kneffel)

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Wechselwillige Sparer setzen NatWest zu

Der Vorsteuergewinn der britischen Bank NatWest sank im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um 27 Prozent auf 1,3 Milliarden Pfund (1,5 Milliarden Euro). Wie das Geldhaus heute weiter mitteilte, fielen die Einnahmen um gut 400 Millionen Pfund auf rund 3,5 Milliarden Pfund. Dies führte die Bank auf den starken Konkurrenzdruck zurück. Kunden hätten weniger auf ihre NatWest-Konten angelegt und ertragreichere Produkte der Wettbewerber bevorzugt. Das Institut ist nach seiner Rettung in der Finanzkrise 2008 noch zu knapp 30 Prozent im Besitz des Staates und strebt eine Verringerung dieses Anteils an.

SNB weist Forderungen nach Ausweitung ihres Mandats zurück

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will ihre Aufgabe, Preisstabilität zu gewährleisten, keineswegs erweitern. Forderungen, etwa den Klimaschutz oder die Sicherung der Altersvorsorge als Ziel aufzunehmen, wies die Präsidentin des Bankrats, Barbara Janom Steiner, heute auf der Generalversammlung der SNB entschieden zurück. "Dabei ist die Bundesverfassung hier ganz klar: Die Nationalbank führt die Geld- und Währungspolitik im Gesamtinteresse des Landes. Von Klima- oder Sozialpolitik ist nicht die Rede, auch wenn beides unbestrittenermaßen wichtige Themen sind", betonte sie.

Commerzbank-Studie: Wohnimmobilienpreise fallen weiter

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland dürften der Commerzbank zufolge noch weiter sinken. "Geringe Umsätze deuten auf weiteres Abwärtspotenzial", hieß es in einer heute veröffentlichten Studie des Geldhauses. Bei Bestandsimmobilien dürfte dieses bei 5 bis 10 Prozent liegen, wobei die Kosten für energetische Sanierungen zu berücksichtigen seien. Obwohl die Preise deutlich gesunken seien, liege die Zahl der Transaktionen am Häusermarkt deutlich unter dem Niveau vor dem Zinsanstieg. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern klafften augenscheinlich noch weit auseinander. Für eine Preisstabilisierung spreche, dass die Nachfrage nach Immobilienkrediten bei den Geldhäusern Umfragen zufolge zuletzt wieder gestiegen sei.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief

EZB-Notenbanker Panetta fordert zeitnahe Zinssenkungen

Der EZB-Notenbanker Fabio Panetta hat sich für zeitnahe und kleine Zinssenkungen eingesetzt, um die flaue Wirtschaft nicht noch mehr auszubremsen. "Frühzeitiges Handeln würde es der EZB ermöglichen, wendig zu sein und in kleinen, progressiven Schritten vorzugehen", betonte Italiens Notenbankchef. Kleine Zinssenkungen würden zudem der schwachen Nachfrage zugutekommen und könnten überdies ausgesetzt werden, wenn es zu Inflationsschocks kommen sollte. Große Zinssenkungen könnten dagegen der Glaubwürdigkeit der Notenbank Schaden zufügen. Panetta ergänzte, ein Zögern bei der Senkung der Zinssätze könnte Unternehmen von Investitionen abhalten. "Von jetzt an müssen wir das Risiko einer zu straffen Geldpolitik abwägen", erklärte er. (Foto: picture alliance/dpa/European Central Bank )

Von Moltke nicht im DWS-Aufsichtsrat – Behrens soll Chefaufseher werden

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Deutsche-Bank-Finanzvorstand James von Moltke wird nicht als einfaches Mitglied in den Aufsichtsrat der Vermögensverwaltungstochter DWS einziehen. Er habe sich mit Blick auf die Größe und Unabhängigkeit des Gremiums dagegen entschieden, teilte die DWS am Vortag mit. Wie aus der gestern Abend veröffentlichten Tagesordnung zur DWS-Hauptversammlung am 6. Juni weiter hervorging, wird der heutige Europa-Chef der US-Bank Morgan Stanley, Oliver Behrens, zur Wahl in das Gremium vorgeschlagen. Er könnte dann wie vorgesehen zum neuen Aufsichtsratschef der DWS gewählt werden. Behrens soll Karl von Rohr nachfolgen. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert)

D.i.i.-Vorstandschef Wojtalewicz beurlaubt

Bei Prüfungen im Zuge des Insolvenzverfahrens der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG sind nach Angaben der Insolvenzverwaltung Unregelmäßigkeiten aufgefallen, die vertieft untersucht werden sollen. Vor diesem Hintergrund hätten sich die vorläufige Insolvenzverwalterin Romy Metzger von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz und d.i.i.-Vorstandschef Frank Wojtalewicz auf eine Beurlaubung des Managers mit sofortiger Wirkung verständigt. D.i.i. hatte Ende März Insolvenz angemeldet. Er werde etwas Zeit zur Aufarbeitung brauchen, "aber aus meiner Sicht sind keine Unregelmäßigkeiten im Unternehmen vorgefallen", erklärte Wojtalewicz.

Weniger als 10 Prozent der Top-Verdiener im Bankensektor weiblich

Unter den Top-Verdienern im europäischen Bankensektor sind weniger als 10 Prozent Frauen. Das geht aus einer Studie der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA hervor, die das große geschlechtsspezifische Lohngefälle in der Kreditbranche verdeutlicht. Nur 183 von 2.017 Personen, die im Jahr 2022 mehr als 1 Million Euro verdienten, waren weiblich. Es ist das erste Mal, dass die Institution in ihrem jährlichen Bericht über Spitzenverdiener eine Aufschlüsselung nach Geschlecht vorgelegt hat.

  POSTS DES TAGES  

Eurostat

In the second half of 2023, #electricity prices for household consumers in the EU (expressed in purchasing power standard PPS per 100 kWh). The highest in: Zechia (38.7 PPS per 100 kWh) and Cyprus (37.9 per 100 kWh) -– (Germany 35.9 PPS per 100 kWh). The Lowest in: Malta (14.3 PPS per 100 kWh) and Luxembourg (15.4 PPS per 100 kWh). The cost of energy, supply and network still remaining at high levels, compared to cost before the price peak in 2022. https://europa.eu/!c9kFQN.

 

[Heiner Herkenhoff BdB]

Finally making progress on the European capital market is on top of the political agenda. Who would have thought that a few months ago? We banks received a boost on this issue not only from German Chancellor Olaf Scholz and Finance Minister Christian Lindner at our #Bankentag2024 in Berlin earlier this week. We have also experienced this tailwind now in Paris thanks to the report “Developing European Capital Markets” written by Christian Noyer which was presented at the French Ministry of Finance Direction générale du Trésor. Bruno Le Maire the French Finance Minister, reiterated the importance of capital markets and Franco-German cooperation in this area.

EU Banking Authority EBA

#EBA Der Spitzenverdienerbericht für 2022 ist da! Ergebnisse: 19,7 Prozent mehr Mitarbeiter, die über 1 Million Euro verdienen. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern besteht weiterhin. Das gewichtete durchschnittliche Verhältnis der variablen zur festen Vergütung für Spitzenverdiener von Kreditinstituten betrug 85,3 Prozent. http://europa.eu/!jMJBhn

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  Was an den nächsten Tagen wichtig wird  

In Berlin beginnt am Samstag der 75. Ordentliche Bundesparteitag der FDP (bis 28.4.). – In München veranstaltet die CSU einen kleinen Parteitag vor der Europawahl. – In Hamburg feiert die SPD ihren Europa-Wahlkampfauftakt mit Kanzler Olaf Scholz, Europa-Spitzenkandidatin Katarina Barley und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. – Die spanische Großbank BBVA veröffentlicht am Montag ihre Ergebnisse für das erste Quartal. – Das Statistische Bundesamt gibt die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland für April bekannt. –  In Japan und in Russland sind die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. – Beim Agrarministertreffen in Luxemburg nicken die EU-Länder am Montag voraussichtlich neue Regeln für Haushaltsdefizite und Staatsschulden in der EU final ab. Zuvor hatte das Europaparlament grünes Licht für das Vorhaben gegeben. – EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn und die belgische Außenministerin Hadja Lahbib laden zur Konferenz nach Brüssel unter dem Motto: "Die Zukunft des EU-Haushalts und seine zentrale Rolle bei der Verwirklichung unserer gemeinsamen politischen und politischen Prioritäten". Erwartet werden unter anderem die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank, Nadia Calviño, und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing.

  NACHSCHLAG  

Mit diesen Strategien können Sie selbst sture Menschen überzeugen

Sturköpfe oder chronische Besserwisser zu überzeugen, ist besonders schwer. Stehen wichtige Änderungen im Unternehmen an, ist es aber wichtig, auch die Bremser mitzuziehen. Nur mit Fakten lassen sie sich in der Regel jedoch nicht umstimmen. Allerdings gibt es verschiedene Strategien, mit denen man selbst hartnäckige Nörgler kriegen kann. "Um erfolgreich Veränderungen anzustoßen, müssen wir uns bemühen, gemeinsame Motive zu finden", rät Tali Sharot, eine Psychologin und Neurowissenschaftlerin aus den USA. Konzentrieren Sie sich nicht darauf, worüber Uneinigkeit herrscht, sondern auf ein gemeinsames Ziel, empfiehlt sie. Fangen Sie also mit dem übergreifenden Thema an, dann erst folgen Argumente und im dritten Schritt die Anforderung. Um auch die letzten Zweifler auf Ihre Seite zu ziehen, holen Sie diese Mitarbeiter bei ihren Ängsten ab oder zählen Sie die negativen Konsequenzen auf. Wie die Techniken im Einzelnen funktionieren, lesen Sie hier: