manchmal weiß man vor lauter Schlamassel ja nicht mehr, wo man hinschauen soll. Da ist zum Beispiel der Krieg in der Ukraine, in dem unter anderem auch immer wieder Experten-Analysen eine wichtige Rolle spielen. Allerdings gibt es nach Meinung unseres Autors Frank Lübberding ein verbreitetes Missverständnis über deren Funktion. Sie werden nämlich nicht benötigt, um politisches Handeln zu legitimieren. Sie werden als Korrektiv gebraucht, damit wir wissen, was schiefläuft. Für Lübberding haben daher viele der aktuellen Experten versagt. Der nächste Schlamassel: Das Selbstbestimmungsgesetz. Die von der Bundesregierung beschlossene Reform des Transsexuellenrechts nämlich wird unter Deutschtürken für Aufregung sorgen. Davon ist zumindest Ali Utlu überzeugt. Besonders muslimische Frauen würden unter den Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes leiden. Der homosexuelle, antiislamistische Aktivist wirbt ausgerechnet in Moscheen um Unterstützer, wie er meinem Kollegen Daniel Gräber im Interview verrät. Utlu ist sich sicher: „Die Bewegungsfreiheit von Muslimas wird stark eingeschränkt“. Eingeschränkt ist nach Meinung von Hugo Müller-Vogg auch die CDU. Denn die AfD profitiert vor allem davon, dass sie als einzige Partei eindeutig weitere Einwanderung ablehnt. Die CDU könnte ihr wohl einen großen Teil ihrer Wähler nehmen, wenn sie sich endlich von Merkels Politik frei machte. Ob sie sich selbst diesen Gefallen tun wird? Unser Autor ist sich unsicher. So blebt die Situation vorerst verfahren, und das deutsche Parteiensystem wird immer dysfunktionaler. Die Ampel macht vermurkste Politik und die größte Oppositionspartei bleibt still. Lesen Sie in der September-Ausgabe des heute erscheinenden Cicero, wie wir aus dem Schlamassel wieder herauskommen. Solange nichts passiert jedenfalls, liegen wir laut Meinung von Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier im Wachkoma. Da bleibt dann vorerst nur eine Lösung: Podcast hören! Das kann man im stehen, sitzen, liegen. Und notfalls auch im Wachkoma. Heute spricht der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß mit Ressortleiter Volker Resing über die Koalitionsaussichten der Union mit den Grünen und erklärt, was die Partei jetzt vor allem braucht. Ploß hat ein Credo: „Nicht rot-grünen Ideen hinterherlaufen!“ Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |