Liebe Frau Do, im Schatten von Corona herrscht seit Monaten in der Bundesregierung auf einem ganz anderen Feld Hochbetrieb: Deutschland übernimmt am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft. Je unzuverlässiger die USA als Partner werden und je dominanter China weltweit auftritt, umso besser muss sich Europa als Gemeinschaft aufstellen. Die Hoffnungen ruhen nun auf der erfahrenen deutschen Kanzlerin, das durch Brexit, Flüchtlingsstreit und Corona-Krise auseinanderstrebende Europa wieder zu einen. Sie ist die Einzige im Europäischen Rat, die schon eine Präsidentschaft innehatte (2007), sie ist die dienstälteste europäische Regierungschefin und konnte bisher allen Krisen standhalten. Kristina Dunz hat ihre Regierungserklärung zur Ratspräsidentschaft beobachtet. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erwischt in Sachen Medienauftritte immer mal wieder einen rabenschwarzen Tag. Der Mittwoch zählte dazu, als er auf die Frage einer Reporterin in seiner Antwort den Eindruck erweckte, als seien die Tönnies-Arbeiter aus Rumänien und Bulgarien Schuld am massenhaften Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb. Sagen wollte der im Rennen um die Kanzlerkandidatenfrage schwer unter Druck stehende CDU-Politiker eigentlich nur, dass jedenfalls nicht die von ihm verantworteten Lockerungen für den neuen Corona-Hotspot verantwortlich seien. Eine Klarstellung war dringend notwendig. Was Laschet gesagt hat und was sich an den Arbeitsbedingungen in den Fleischbetrieben bundesweit ändern muss, lesen Sie hier. Welchen Schaden der Fall Tönnies für Bauern, Händler und Verbraucher hinterlässt, hat Georg Winters recherchiert. Immerhin kommt jedes siebte Schwein, das in Deutschland zerlegt wird, aus dem Kreis Gütersloh. Die beruhigende Nachricht: die Grillsaison ist ungefährdet. Kennen Sie Ihre Blutgruppe? Falls nicht, sollten Sie beim nächsten Hausarztbesuch um Bestimmung bitten. Nach einer neuen Studie hängt die Wahrscheinlichkeit im Fall einer Covid-19-Erkrankung einen schweren Verlauf zu bekommen, wohl von der Blutgruppe ab. Die Blutgruppe A, die mit 43 Prozent in der Bevölkerung am häufigsten vorkommt, hat demnach ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf, während die Blutgruppe 0, die immerhin 41 Prozent der Bevölkerung haben, ein um etwa 50 Prozent niedrigeres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung mit sich bringt. Eine Garantie ist das aber nicht. Daher sei allen Blutgruppen-0-Inhabern ans Herz gelegt, vorsichtig zu bleiben – auch um andere zu schützen. Die Details zur Studie erklärt Wolfram Goertz. Bleiben Sie informiert. Herzliche Grüße! Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |