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Bankenbrief

Wichtiges vom 19. November 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Krisentest der Aufseher: Milliardenrisiko Klimawandel
  • Bundesbank sieht Wirtschaft im Herbst schwächeln 
  • Inflationsrate in der Eurozone steigt auf 2 Prozent
  • Lagarde mahnt zu Neupositionierung Europas 
  THEMA DES TAGES  

Krisentest der Aufseher: Milliardenrisiko Klimawandel

Die Milliardenherausforderung des grünen Umbaus der Wirtschaft gepaart mit konjunkturellen Schocks könnte für Europas Banken und Versicherer zu erheblichen Verlusten führen. Zu diesem Fazit kommen die Bankenaufsicht EBA, die Versicherungsaufsicht EIOPA, die Wertpapieraufsicht ESMA und die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem heute veröffentlichten ersten sektorübergreifenden Klimastresstest: "In den untersuchten Szenarien ist es unwahrscheinlich, dass Übergangsrisiken allein die Finanzstabilität gefährden. Wenn jedoch Übergangsrisiken mit makroökonomischen Schocks kombiniert werden, können sie die Verluste für Finanzinstitute erhöhen und zu Störungen führen." 

Test

Mehrere Szenarien durchgespielt

Betrachtet wurden drei Szenarien über einen Zeitraum von acht Jahren (2022 bis 2030). Die Kredit- und Marktverluste von Banken könnten sich den Berechnungen der Aufseher zufolge auf 638 Milliarden Euro summieren – dies wären 10,9 Prozent der betrachteten Engagements. Bei Versicherern würde der Wert der Kapitalanlagen im zweiten Negativszenario um 18,8 Prozent beziehungsweise 1.285 Milliarden Euro sinken, bei Pensionskassen wären es sogar 21,5 Prozent (379 Milliarden Euro). Aus Deutschland nahmen unter anderem die Deutsche Bank und Commerzbank, die Landesbanken BayernLB, Helaba, LBBW und Nord/LB sowie die DZ Bank, DekaBank und die Hamburger Sparkasse (Haspa) an dem Belastungstest teil. (Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer)

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  MELDUNGEN DES TAGES  

Bundesbank: Konjunkturflaute dürfte im vierten Quartal anhalten

Test

Nach dem überraschenden Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft im Sommer hat die Bundesbank die Erwartungen wieder gedämpft. Aus der Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im dritten Quartal 2024 lasse sich "schwerlich eine verbesserte konjunkturelle Grunddynamik ableiten", schrieb die Notenbank in ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht für November. "Die Konjunkturflaute der deutschen Wirtschaft wird wohl auch im vierten Quartal anhalten." Für den Zeitraum Juli bis einschließlich September 2024 hatte das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten zuletzt ein Plus der deutschen Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent zum Vorquartal errechnet. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe)

 

Eurozone: Inflationsrate steigt auf 2 Prozent

Die Inflation in der Eurozone ist im Oktober deutlich gestiegen. Die Verbraucherpreise legten um 2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Im September hatte die Inflationsrate noch bei 1,7 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Der Zuwachs der Teuerung wurde mit einem überdurchschnittlich starken Anstieg der Preise für Dienstleistungen und Lebensmittel erklärt. Die Kernteuerung verharrte im Oktober bei 2,7 Prozent. 

DekaBank erhöht Jahresprognose

Bei der DekaBank floriert das Geschäft mit Fonds für Privatkunden – allerdings verdiente das Wertpapierhaus der Sparkassen in den ersten neun Monaten 2024 weniger als ein Jahr zuvor. Das wirtschaftliche Ergebnis lag Ende September mit 804,5 Millionen Euro um gut 19 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, wie das Institut heute in Frankfurt mitteilte. Zuletzt hatte das Institut für 2024 einen Gewinn von rund 700 Millionen Euro angepeilt. 2023 hatte die DekaBank 971,5 Millionen Euro verdient. Für 2024 erwartet das Institut nun einen Gewinn unter Vorjahr und über dem Neunmonatsergebnis. Im Privatkundengeschäft stieg der Fondsabsatz den weiteren Angaben zufolge in den ersten neun Monaten um mehr als 70 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Im Zertifikate-Geschäft sank der Absatz um 26,2 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro.

Smartphone-Bank N26 erwartet deutlichen Ertragsanstieg

Die Smartphone-Bank N26 rechnet wegen des Endes der Wachstumsbeschränkungen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit einem deutlichen Ertragsplus für 2024. Der Bruttoertrag von N26 werde im laufenden Jahr gemessen am Vorjahr um rund 40 Prozent auf rund 440 Millionen Euro steigen, teilten die beiden N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal heute in Berlin mit. Seit einem halben Jahr schreibe die Bank zudem Monat für Monat schwarze Zahlen. Das Wachstum von N26 in Deutschland war seit November 2021 bis zum Juni dieses Jahres begrenzt. Die BaFin hatte zuvor festgestellt, dass das Berliner Start-up zu schnell gewachsen war und dabei nicht genug gegen einen Missbrauch einzelner N26-Konten durch Geldwäsche und Finanzbetrug unternommen hatte. Vor diesem Hintergrund hatte die Aufsicht angeordnet, dass das Start-up monatlich nur noch 50.000 Neukunden aufnehmen darf. 

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Lagarde warnt vor Rückstand Europas bei der Produktivitätsentwicklung

EZB-Präsidentin Christine Lagarde (Foto) hat Europa zu einer umfassenden Neupositionierung aufgerufen. In einem sich wandelnden Umfeld stehe Europa zunehmend unter Druck, seine Position neu zu definieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte Lagarde gestern laut Redetext in Paris. Europa erlebe "eine Zeit des raschen technologischen Wandels, der vor allem durch die Fortschritte der digitalen Innovation vorangetrieben wird", ergänzte die EZB-Chefin. Und anders als in der Vergangenheit stehe Europa nicht mehr an der Spitze des Fortschritts. "Unser Produktivitätswachstum – der Schlüsselfaktor für unseren langfristigen Wohlstand – weicht von dem der Vereinigten Staaten ab." Zudem erlebe die Staatengemeinschaft eine sich verändernde geopolitische Landschaft, die sich in rivalisierende Blöcke aufspalte, in der die Einstellung zum Freihandel in Frage gestellt werde und in der fortgeschrittene Volkswirtschaften unterschiedliche Ansätze zur Regulierung des Technologiesektors verfolgten. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler)

UBS-Chef Ermotti: IT-Migration von CS-Kunden große Herausforderung

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Der Chef der Schweizer Großbank UBS, Sergio Ermotti (Foto), hat erneut auf die Herausforderungen bei der Überführung der Credit-Suisse-Kunden auf die eigene Informatikplattform hingewiesen. Die Bank habe erste positive Erfahrungen bei der Migration von Kunden der im Vorjahr übernommenen Wettbewerberin in Hongkong und Luxemburg gesammelt, sagte Ermotti gestern in Frankfurt. Die große Herausforderung liege jedoch in der Schweiz. "Ab dem kommenden Jahr transferieren wir dort in drei Wellen mehr als eine Million Kundenbeziehungen auf die UBS-Plattform." Die Überführung der Daten der Credit-Suisse-Kunden auf die UBS-Plattform sei entscheidend für die angepeilten Kosteneinsparungen. (Foto: picture alliance/dpa/keystone/Ennio Leanza)

EZB-Bankenaufseherin Buch warnt vor Extremereignissen

Die EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch (Foto) hat vor den Folgen wachsender geopolitischer Risiken für die Finanzbranche gewarnt. Dadurch erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Extremereignissen komme, mahnte Buch gestern bei einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments (ECON) in Brüssel. "Negative Ereignisse sind für Banken und Börsen schwer vorherzusagen oder zu quantifizieren", erläuterte die Bankenaufseherin. Die Häuser sollten daher sicherstellen, dass sie finanziell und operativ ausreichend widerstandsfähig seien. (Foto: Bundesbank/Gaby Gerster)

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Solomon erwartet anziehendes M&A-Geschäft in 2025

David Solomon, Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, erwartet mit der neuen US-Regierung im kommenden Jahr sowohl bei der Kapitalbeschaffung als auch bei Fusionen und Übernahmen (M&A) ein robusteres Niveau. "Wenn man bedenkt, wo wir uns derzeit befinden, beginnen wir, einige dieser animalischen Geister zu entfesseln, (...) und wir sehen eine Belebung der Aktienaktivitäten sowie eine Belebung der M&A-Aktivitäten", sagte Solomon heute auf einer Konferenz in Hongkong.

Juncker für Teilmitgliedschaft der Ukraine in der EU

Der frühere Kommissionspräsident der Europäischen Union (EU), Jean-Claude Juncker, hat eine EU-Teilmitgliedschaft für die Ukraine vorgeschlagen. "Die Ukraine wird nicht sehr schnell EU-Mitglied werden können", sagte Juncker in einem heute veröffentlichten Interview. "Es gibt viele ungelöste Probleme in der Ukraine, von Korruption bis zur Rechtsstaatlichkeit, die geglättet werden müssen, bevor man ernsthaft einen Beitritt der Ukraine ins Auge fassen kann." Juncker schlug vor, sich zunächst auf das Modell einer Teilmitgliedschaft zu konzentrieren statt auf eine sofortige Vollmitgliedschaft. "Man darf den Ukrainern keine leeren Versprechen machen", erklärte er. 

 
  POSTS DES TAGES  

European Central Bank

We need a resilient financial sector to achieve a carbon-neutral EU by 2050, writes Vice-President Luis de Guindos in The ECB-Blog. We tested how resilient banks, investment funds and insurers are to stresses arising during the green transition. Read more here.

 

AFME – Association for Financial Markets in Europe

AFME, in collaboration with eleven other European and international organisations, has today published the seventh edition of the "Capital Markets Union – Key Performance Indicators" report, tracking the progress of Europe's capital markets against nine key performance indicators and analysing the progress over the past seven years. Access the report here.

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

In Frankfurt veröffentlicht die EZB ihren neuen Finanzstabilitätsbericht. – Volkswirte der DekaBank erläutern, welche Entwicklungen sie 2025 am Kapitalmarkt erwarten.

  NACHSCHLAG  

Buchempfehlungen für Weihnachten

Sie möchten zu Weihnachten ein Buch verschenken oder sich selbst eines wünschen? Diese Bücher eröffnen neue Perspektiven auf Themen wie soziale Gerechtigkeit, zukunftsorientiertes Handeln und nachhaltiges Wirtschaften:



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