Eskalation auf katalanisch

Liebe Frau Do,

der Konflikt zwischen Madrid und Barcelona eskaliert, und wer verstehen will, warum das passiert, muss beim österreichischen Ökonomen und Konfliktforscher Friedrich Glasl nachschauen. In seinem Neun-Phasen-Modell wird es immer nur schlimmer. Aus einer Meinungsverschiedenheit wird eine verhärtete Debatte, der Konflikt schaukelt sich hoch, es folgt die Provokation, die Tat. Dann Gegenangriff, Gesichtsverlust und in Stufe sieben die begrenzte Vernichtung des Gegners. Ein Ausweg? Keiner. In der letzten Stufe schließlich kalkuliert man die eigene Vernichtung mit ein, um den Gegner zu besiegen. Im Nordosten Spaniens erinnert gerade viel an dieses Modell. Gestern Abend nun hat sich die Lage weiter zugespitzt, Madrid setzte die katalanische Regierung ab. RP Online hält sie über die Ereignisse auf dem Laufenden.

Jürgen Trittin sollte eigentlich gar nicht dabei sein bei den Sondierungsverhandlungen. So zumindest hatte es die Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, im Interview mit unserer Redaktion vor der Wahl gesagt. Die pragmatische Grünen-Frau ist nicht gerade ein Anhänger Trittins. Bei den Parteilinken sorgte die Ansage damals für Irritationen. Trittin ist ein profilierter Vertreter des linken Flügels, er gilt als Skeptiker eines Bündnisses mit Union und FDP, was ihm viele Fans im eigenen Lager einbringt. Göring-Eckardt und ihr ebenfalls Trittin-skeptischer Parteifreund Cem Özdemir mussten den Ex-Umweltminister als Unterhändler akzeptieren. Nun sorgt Trittin mit scharfen Äußerungen zum Soli und zur Klimapolitik für Wirbel. Und er verrät im Interview mit Birgit Marschall, dass die Grünen gern das Wirtschaftsministerium besetzen würden.

Kommt ein Mann zum Arzt und hustet. Der Mediziner erkennt: Atemwege erkrankt, nichts Schlimmes. Seine Diagnose lautet aber: Asthma. Wieso? Weil Krankenkassen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds bekommen, je ärger eine Diagnose ausfällt. Das ist offenbar dermaßen verlockend für Kassen, dass sie solche Manipulationen mit Ärzten organisieren. Das geht aus einer Studie der Techniker-Krankenkasse hervor, über die Eva Quadbeck berichtet.

Herzlichst

Ihr