Liebe Leserinnen und Leser,
wenn man sich derzeit mit den hart recherchierenden Kolleginnen und Kollegen unterhält, die im Austausch mit Sicherheitsexperten, Wissenschaftlerinnen und Behörden stehen, schärft sich das Bild der aktuellen Lage: Unsere Gesellschaft begegnet gewaltigen Risiken. Auch wenn viele den Klimawandel lieber von der Agenda nehmen, seine Folgen sind uns sicher. Auch wenn uns Amokfahrten und Terroranschläge zurecht nicht in unserem Lebensmodell einschränken sollten, so ist ihr zynischer Schaden real. Auch wenn wir lieber im gewohnten Frieden leben:
Der Krieg ist längst in deutschen Kliniken angekommen. Über all das reden wir nicht genug. Das meint zumindest Prof. Felix Walcher, Past Präsident der Intensiv- und Notfallmedizinervereinigung DIVI. Walcher hat zusammen mit vielen Kolleginnen und Kollegen einen dringenden Appell für bessere Katastrophen- und Krisenmechanismen an die Politik gerichtet. Im
Interview mit uns erklärt er, warum das ein gesellschaftliches Thema ist.
Immerhin: Bei den Sondierungsgesprächen von CDU und SPD gab es auch Hoffnung für
wichtige Investitionen in die Kliniken des Landes. Viel davon ist schon für die grassierenden Probleme des Alltags sehr wichtig. Zum Beispiel steigt die
Anzahl der Aufnahmen psychisch Erkrankter in den Kliniken weiter an. Besonders betroffen sind junge Menschen. Ein funktionierendes, effizientes und digitales, zugleich aber den Patienten zugewandtes Gesundheitswesen ist für unsere – alternde – Gesellschaft kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Deshalb sollten wir genau darauf achten, wie die neue Bundesregierung diese elementaren Fragen angeht.