erste Male sind etwas ganz Besonderes im Leben. Es gibt sie nur einmal. Der erste Schultag, der erste Kuss, der erste Job. Auf sie blickt man ein Leben lang als prägende Ereignisse zurück, egal ob sie gut oder schlecht waren. Wer hätte gedacht, dass es für mich ein zweites erstes Mal geben würde.
Seit genau drei Jahren bin ich deutscher Staatsbürger. Nun ist es so weit: Meine erste Bundestagswahl mit 35 – und was für eine! Und obwohl ich heute ein ganz anderer, reiferer Mensch bin als vor 17 Jahren, als ich in Italien zum ersten Mal den Stimmzettel abgab, macht diese Entscheidung etwas mit mir. Denn diese Wahl ist für mich eine ganz neue, eine wegweisende, eine mit Nervenkitzel.
So dürften sich derzeit viele Erstwähler fühlen. Und zwar nicht nur Doppelstaatler wie ich, sondern auch viele Schüler. Mein Kollege Daniel Dörffler sprach mit drei von ihnen darüber, was die AfD attraktiv macht, warum rechte Parolen gerade bei Jugendlichen verfangen und was Friedrich Merz mit Franz von Papen gemeinsam hat. Dabei bekommen sowohl ihre eigene Generation als auch die Babyboomer ihr Fett weg.
Übrigens: Die Italien-Wahl gewann damals Silvio Berlusconi. Die Folgen kennen wir alle. In die Populismus-Falle zu tappen, wäre gerade in diesen schwierigen Zeiten fatal. Deshalb mein herzlicher Rat: Gehen Sie wählen, am besten eine Partei, die sich gegen Hass und Hetze stellt.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wahl-Wochenende
Ivan De Vincenzi
CvD Online
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