der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist gestorben. Der CDU-Politiker sei zu Hause im Kreise seiner Familie am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen, teilte die Familie am Mittwoch mit. Schäuble starb nach langer schwerer Krankheit. In seiner politischen Laufbahn war er Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Außerdem gehörte niemand länger dem Parlament an als Wolfgang Schäuble. Sein Tod stand heute im Mittelpunkt unserer Berichterstattung. Der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch, seit November 2020 Vorsitzender der Ludwig-Ehrhard-Stiftung, nennt Schäuble in seinem Nachruf für Cicero einen „Lotsen in schwierigster Zeit“. Annette Schavan, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, erinnert sich ebenfalls bei uns an Schäuble als einen, der „scharfsinnig und leidenschaftlich für die Demokratie“ gestritten hat. Und Dirk Notheis, Mitherausgeber von Cicero und Gründer des Mittelstandsfinanzierers Rantum Capital, schreibt in seinem Nachruf vom „Mann für alle Fälle“. Vielen dürfte Schäuble vor allem auch als konsequenter Finanzpolitiker in Erinnerung bleiben. Im Jahr 2014 legte er den ersten ausgeglichenen Bundeshaushalt seit 45 Jahren vor. Fünf Jahre blieb das so. Doch 2020 wurde in nur einem Jahr das von Schäuble Ersparte als Kredit aufgenommen. Statt ihn mit getragenen Worten zu ehren, sollte man besser zu seiner Politik zurückkehren, schreibt zudem Alexander Grau. Apropos Finanzen: Die neue Variante des Stabilitäts- und Wachstumspakts wird keinen Abbau der Überschuldung der Eurostaaten bewirken. Eine wirkungsvolle Reform wäre möglich, müsste aber gegen die EZB und die Banken durchgesetzt werden. Wie und warum, das erklärt Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln, in seinem Beitrag. Der Bürgermeister von Neukölln ist nicht abgebrüht – sondern lässt sich von der harten Realität in seinem Problembezirk noch beeindrucken. Für seine SPD hält Martin Hikel eine Lektion bereit. Mein Kollege Clemens Traub hat ihn für die aktuelle Ausgabe unseres Magazins porträtiert. Zum Jahresende blicken wir von Cicero traditionell auch zurück auf unser eigenes Werk; auf unsere meistgelesenen Artikel des ablaufenden Jahres. Folge 1: Die deutsche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer wird im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen zum Thema Antisemitismus bei Fridays for Future befragt – und redet sich um Kopf und Kragen. Dies war der meistgelesene Cicero-Artikel im Januar. Geschrieben hat ihn unser CVD Ingo Way. Stimmt schon: Weihnachten 2023 ist schon wieder vorbei. Dennoch liegt noch ein letztes Geschenk unterm Cicero-Weihnachtsbaum, vom Christkind – respektive vom Weihnachtsmann, je nachdem, wo Sie leben – herausgesucht und verpackt für die letzte Gewinnerin unseres Cicero-Adventsrätsels. Gesucht war das Buch „Die Zunge“ von Florian Werner. Am schnellsten die richtige Antwort gesendet hat uns Susanne Nolte-Schulz aus Potsdam. Wir schicken Ihnen das Buch in den kommenden Tagen zu. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie (alle) optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |