Liebe/r Leser/in, seit diesem Wochenende ist klar, dass die Wahl des nächsten CDU-Vorsitzenden maßgeblich beeinflusst wird vom Handeln des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Denn der hat für Zehntausende Flüchtlinge die Grenze zur EU geöffnet. Wenn es dabei bleibt, stehen Europa und auch Deutschland vor einem Problem wie im Herbst 2015. Der damalige Flüchtlingsdruck hatte die AfD befeuert und die Rechtspopulisten in den Umfragen gestärkt. Seit dem Herbst 2015 streitet die Union über ihre Haltung: Was hat Vorrang, Humanität oder innere Sicherheit? Kann man der Bevölkerung vermitteln, dass jetzt wieder Tausende Flüchtlinge in unser Land kommen? Die Bewerber um den CDU-Vorsitz müssen nun jeweils beantworten, wie sie die Probleme lösen würden. Ob sie sich eher auf die Seite der Grünen stellen, die bereits fordern, die Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland wieder zu ertüchtigen, oder ob sie sich an Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz orientieren, der angekündigt hat, notfalls die nationalen Grenzen zu schließen. In unserem aktuellen FOCUS diskutieren übrigens Medienwissenschaftler Norbert Bolz und Schriftstellerin Juli Zeh die Frage, ob sich die AfD tatsächlich halbieren lässt, wie es Friedrich Merz einmal angekündigt hatte. Ihre Antworten sind interessant. Bleiben Sie entspannt und gesund! Auch in Zeiten von Corona. Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart! | Herzlich Robert Schneider, Chefredakteur FOCUS-Magazin |
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Das Ende der ungebremsten Globalisierung! Die Globalisierung ist im Prinzip eine wunderbare Sache. Sie hat aus der Welt einen großen Marktplatz gemacht. Fast alle Waren sind rund um den Erdball erhältlich. Vieles ist günstiger geworden, weil Unternehmen Werke in Entwicklungsländern eröffnet haben und dort zu niedrigeren Kosten produzieren können. Zugleich ist in diesen Ländern der Wohlstand gestiegen, weil mehr Menschen einen Job haben. Das Coronavirus führt diese Entwicklung jetzt an ihre Grenze. Mit dem Zusammenbruch von Lieferketten aus China wird in der deutschen Wirtschaft unweigerlich eine Debatte über die Nachteile der Globalisierung beginnen. Sie hat die Welt nämlich auch so verwundbar gemacht wie nie. Autohersteller und Maschinenbauer klagen bereits: Ihnen fehlen Bauteile aus China für die Produktion in Deutschland. Ist Billigproduktion in Übersee also um jeden Preis sinnvoll, wenn im Krisenfall in der Heimat Kurzarbeit verordnet werden muss – weil ein Billiglohnland nicht mehr liefern kann? Corona wird die Sicht auf die Globalisierung verändern: Firmen werden in Zukunft nicht mehr nur vorrangig die Kosten, sondern stärker auch die Zuverlässigkeit eines Standorts beurteilen. Das könnte zu einer Renaissance der EU führen. |
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Und gewinnen wird – ein alter weißer Mann! Eines lässt sich mit Bestimmtheit sagen: Wie auch immer der Super Tuesday in den USA morgen ausgeht, gewinnen wird bei den Vorwahlen in 14 Bundesstaaten in jedem Fall ein männlicher weißer Politiker im Rentenalter. Nachdem sich der junge Bürgermeister Pete Buttigieg zurückgezogen hat, wird das Rennen um die Nominierung des demokratischen Widersachers von Donald Trump zwischen Bernie Sanders, Joe Biden und Michael Bloomberg ausgetragen. Sanders und Bloomberg sind beide 78, Biden 77 Jahre alt. Nicht dass Alter etwas per se Schlechtes wäre, aber für eine Hightech-Nation wie die USA, in der in den nächsten Jahren junge schwarze und hispanische Bürger einen immer größeren Anteil an der Bevölkerung stellen werden, ist diese Tatsache doch erstaunlich. Buttigiegs Rückzug wird die gemäßigten unter den demokratischen Bewerbern stärken. Nur – den beiden Kandidatinnen, Elizabeth Warren und Amy Klobuchar, die schon jetzt als abgehängt gelten, wird das voraussichtlich wenig nützen. Nach Aufbruch und Zukunft sieht das Ergebnis der nächsten Präsidentschaftswahl nicht aus. |
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Die Wahrheit ist auf der Tribüne Es waren 13 Minuten, die in die deutsche Bundesliga-Geschichte eingehen werden: Am Samstag brachten die Profis der TSG 1899 Hoffenheim und des FC Bayern München die Bundesliga-Partie in der Rhein-Neckar-Arena zu Ende, als sei sie eine lockere Trainingsübung. Sie schoben sich den Ball so lange im Mittelkreis zu, bis Schiedsrichter Christian Dingert das Spiel abpfiff. Die Mannschaften wollten damit ein Zeichen setzen, nachdem Bayern-Fans zuvor im Gästeblock mehrmals ein diffamierendes Plakat gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp gezeigt hatten. Jetzt wird viel gestritten: über die Kommerzialisierung des Fußballs, über die Ultra-Szene und über die richtige Antwort auf die Hasstiraden. Die 13 Minuten von Sinsheim waren sicherlich ein starkes Signal. Doch eine langfristige Lösung muss anders aussehen. Soll man künftig bei jedem Tabubruch im Block das Spiel unterbrechen? Gewiss nicht. Das würde letztlich dem Sport schaden – und den Chaoten eine Macht geben, die sie nicht verdienen. Vieles spricht dafür, dass eine nachhaltige Lösung nicht nur bei Verboten und Strafen ansetzt, sondern vor allem beim Dialog mit den Fans. Sie selbst haben die stärkste Stimme gegen die unsäglichen Parolen aus ihren Reihen. Sie selbst müssen die Hetzer ausschließen. Genau darüber sollten alle Beteiligten – der DFB, die Vereine und, ja, auch die Ultras – jetzt zügig sprechen. Schon morgen rollt der Ball wieder in Saarbrücken und auf Schalke. |
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