| ePredigt vom 25.12.2019 (Titus 3, 4-7) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im Titusbrief, Kapitel 3, die Verse 4-7. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unserer Hoffnung. Liebe Gemeinde, gestern haben wir von unserem Herrn drei Geschenke erhalten. Heute geht es ans Auspacken. Schauen wir uns doch einmal an, was ganz praktisch mit diesen Geschenken des Heils an uns passiert. 1. Bad der Wiedergeburt Ich glaube, uns allen fällt sofort der Gelehrte Nikodemus ein, der sich mit Jesus über die Wiedergeburt unterhalten hat. Das Bad der Wiedergeburt beginnt mit dem Einstieg, ich sage jetzt ganz bewusst in die Badewanne. Dies muss freiwillig geschehen. Wir müssen beladen mit unseren Sünden in dieses Bad einsteigen. Reingewaschen werden wir indes von unserem Herrn. Mit unserem Einstieg ist für uns der aktive Part vorbei. Unser Herr wäscht uns so rein, wie wir es gar nicht selber tun könnten. Damit wir vor Gott bestehen können, darf auch nicht das kleinste Fitzelchen Sünde mehr an uns kleben. Und dann steigen wir aus diesem Bad wieder aus und sind geläuterte Sünder, die zwar immer wieder sündigen werden, aber deren Sünden immer wieder auf's Neue vergeben werden können. 2. Versiegelung Jetzt sind war zwar reingewaschen, aber wir laufen immer wieder Gefahr uns dreckig zu machen. Ich denke an meinen Sohn, der von meiner Frau nach seinen Outdooreinsätzen in der Kindheit ers mal gebadet werden musste, bevor ich ihn als meinen Sohn wiedererkannt habe. Und wie schnell sah er wieder aus wie ein Dreckspatz. Übertragen gesehen, könnte uns das auch passieren. Aber wir sind versiegelt mit dem Heiligen Geist. Klingt sehr theoretisch. Da müssen wir ein Beispiel aus der Praxis nehmen. Wenn ein neuer Parkettboden verlegt wird, dann wird er versiegelt. Er wird mit einer Schicht versehen, die verhindert, dass sich Dreck und Unrat in das Holz hineinfrisst und dieses zerstört. Genau so ist dies mit dem Heiligen Geist, der uns versiegelt. Natürlich erreicht uns noch, Paulus würde sagen der Dreck dieser Welt. Aber, dieser Dreck kann sich nicht mehr in unsere Seelen einfressen. Diesen Dreck kann Gott ganz einfach mit seiner Liebe abspülen. Der Dreck verweilt nicht mehr bei uns wie in einem unversiegelten Parkettboden. Und erst recht kann er uns nicht mehr zerfressen. Wir leben ja nach wie vor in dieser gefallenen Welt und damit in ständiger Gegenwart von Sünde und Verführungen. Wir dürfen aber die Hilfe unseres Herrn in Anspruch nehmen, der uns vor der Sünde bewahren will und wenn es dann doch passiert, dass wir sündigen, dann kann er diese Sünde abwischen, ehe sie großen Schaden anrichtet. 3. Die Erben Liebe Gemeinde, und das ist das allergrößte, was es für uns gibt. Wenn wir uns entschieden haben, den Weg mit unserem Herrn zu gehen, dann sind wir wieder aufgenommen in Gottes große Familie. Wir sind dann nicht mehr Gottes Geschöpfe, sondern wieder seine geliebten Kinder. Als Kinder haben wir aber auch einen Anspruch auf ein Erbe. Das muss man sich mal vorstellen, als Gottes Kinder sind wir nicht mehr Knechte und Sklaven, sondern Erben mit einem Anspruch auf das ewige Leben und damit auf einen Platz im Himmel. Gewiss, diesen werden wir erst einnehmen, wenn wir diese Erde verlassen. Aber im Herzen tragen wir dieses Erbe jeden Tag schon heute in uns. Wenn ich genau weiß, dass das Schönste, was ich erleben werde dann kommt, wenn ich den Himmel aufgenommen werde, dann kann ich doch hier auf Erden schon viel entspannter leben. Ich muss nicht zwanghaft alles erleben wollen, was gerade eben noch so geht. Ich erlebe ja dereinst viel mehr. Ich kann ruhig von dem, was ich habe, auch mal was abgeben. Ich bekomme ja dereinst unendlich viel. Ich darf und soll mich an dem erfreuen, was ich hier auf Erden habe in der festen Gewissheit, dass viel schöneres im Himmel auf mich wartet. Lasen Sie uns versuchen so zu leben. Im Herzen die feste Gewissheit des ewigen Lebens tragend können wir ja auch unseren Mitmenschen diesen Weg in den Himmel zeigen, damit auch sie einmal dorthin gelangen. Lassen Sie uns zum Abschluss es heutigen Gottesdienstes noch einmal in das Weihnachtslied "O du fröhliche..." (EG 44) einstimmen, dessen Verse lauten wie folgt: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit ! O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich o Christenheit ! O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich o Christenheit ! Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen einen gesegneten ersten Weihnachtsfeiertag und ich freue mich, wenn wir am morgigen Tag wieder voneinander hören oder lesen. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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