| ePredigt vom 16.06.2019 (2. Korinther 13, 11-13) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Trinitatis, an welchem wir der Dreifaltigkeit unseres Herrn gedenken. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 13, die Verse 11-13. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden ! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt euch einander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen ! Liebe Gemeinde, am Pfingstfest ging es ja um die Ausgießung des Heiligen Geistes auf uns alle, die wir dem Herrn angehören. Am heutigen Dreifaltigkeitsfest wollen wir uns Gott in seiner Gesamtheit einmal etwas näher betrachten. 1. Gott, der Vater Wie wir alle in der Welt einen leiblichen Vater haben, so haben wir alle auch einen geistlichen Vater; nämlich Gott, den Vater. Aber schon die ersten Menschen, die Gott gezeugt hatte, wandten sich von ihm ab. Es dauerte gar nicht lange, da machten sie, wie man heute so schön sagt, ihr eigenes Ding. Natürlich ohne Gott, was dann auch prompt in die Hose ging. Die ersten Menschen versündigten sich also gegen Gott. Da Gott und Sünde in keiner Weise zusammenpassen, bedeutete dies auch die Trennung von Gott. Gott und Mensch, so schien es, waren also auf ewig entzweit. In unserem Predigttext spricht der Apostel Paulus aber von dem Gott der Liebe. Gottes Liebe, liebe Gemeinde, ist omnipräsent. Sie war schon da, bevor der erste Mensch erschaffen wurde und sie ist bis zum heutigen Tage allgegenwärtig um uns herum. Gottes Liebe zu uns war also auch nach dem Sündenfall vorhanden, es bestand nur eine nicht zu überwindende Mauer zwischen uns und Gott. Doch auch dafür fand Gott eine Lösung. 2. Jesus, der Erlöser Um die Mauer der Sünde einzureißen, musste Gott einen ganz besonderen Weg finden. Es musste ein vollkommen sündloser Mensch für die Sünden aller Menschen bezahlen. Und zwar für die Sünden der Vergangenheit, für die Sünden der Gegenwart und für alle zukünftigen Sünden. Mit den Sündopfern des Alten Testamentes klappte dies nicht. Also was machte Gott ? Er kam selber als Mensch auf diese Welt. Er, der vollkommen sündlos ist, kam als Baby auf die Welt. Er kam nicht als Herrscher, sondern als Diener. Lesen wir ruhig einmal wieder die Evangelien und nehmen Teil an dem Leben Jesu hier auf Erden. Wir werden dort alles finden, aber eines werden wir dort nicht finden, nämlich dass Jesus jemals in seinem Leben auch nur eine Sünde begangen hat. So war Jesus die einzige Person, die für alle Sünden anderer Menschen bezahlen konnte. Paulus schreibt an anderer Stelle, dass der Sünde Sold der Tod ist. Damit ist der geistliche Tod, also die ewige Trennung von Gott gemeint. Diese ewige Trennung von Gott hat Jesus aufgehoben, indem er für uns das erlitt, was wir eigentlich erleiden müssten. Mit dem Weg, den Jesus, der Erlöser für uns bereitet hat, war unser Weg zu Gott wieder frei. Das bedeutet aber nicht, dass wir automatisch alle in den Himmel kommen. Jesus hat den Weg frei gemacht, gehen müssen wir ihn schon selber. Das bedeutet, dass wir zu Gott kommen, ihm unsere Sünden bekennen, diese bereuen und ihn um Vergebung bitten. Und das ganze nicht halbherzig, sondern inbrünstig. Denn der Mensch sieht was vor Augen ist, aber Gott sieht die Herzen an. 3. Der Heilige Geist Nun kommen wir zur dritten Person Gottes. Nachdem Jesus wieder in den Himmel aufgefahren ist, sandte Gott uns den Heiligen Geist. Der Heilige Geist ist Gottes ständige Gegenwart auf Erden. Gott wohnt nämlich nicht in dem Himmel ferne, da wo die Englein sind. Gott wohnt direkt in uns und mit uns. Gott ist immer nur ein Gebet weit von einem jeden von uns entfernt. Und hier stoßen wir auch immer wieder auf den heftigen Widerstand unserer Mitmenschen, die den Weg zu Gott noch nicht gefunden haben. Der Tröster, wie der Heilige Geist auch bezeichnet wird, steht natürlich nur den Menschen zur Verfügung, die Jesu Erlösungswerk auch tatsächlich angenommen haben. Jeder, der dies getan hat, wird immer wieder die Gegenwart des Heiligen Geistes spüren, fühlen und erleben dürfen. Aber was genau macht denn der Heilige Geist ganz konkret ? Er trägt uns durch unser ganzes Leben hindurch. Er führt und begleitet uns auf allen unseren Wegen und berät und unterstützt uns, wann immer wir ihn auch anrufen. Er ist ein unsichtbares Band, dass seine Gemeinde ganz fest zusammenhält. Der volksnahe Pater Johannes Leppich wurde einmal gefragt, warum er denn an die Gegenwart des Heiligen Geistes glaube. Als Kölner antwortete er damit, dass er daran glaube, weil dieser ganze Klüngel wohl kaum 2000 Jahre gehalten hätte, wenn nicht einer da wäre, der ihn zusammenhält. Und dann trägt uns der Heilige Geist ganz sicher wieder zu Hause nach Gott, wenn wir dereinst diese Erde verlassen werden. Was lernen wir denn als Gemeinschaft von der Dreifaltigkeit Gottes. Kurz zusammengefasst möchte ich sagen: Vom Vater die Liebe Vom Sohn den Weg Vom Heiligen Geist unseren Christenweg auf Erden Lassen Sie uns diesen großen Gott loben, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Gelobet sei der Herr..." (EG 139) des Liederdichters Johann Olearius einstimmen, der da lautet, wie folgt: Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Licht, mein Leben, mein Schöpfer, der mir hat mein Leib und Seel gegeben, mein Vater, der mich schützt, von Mutterleibe an, der alle Augenblick viel Guts an mir getan. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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