| ePredigt vom 09.06.2019 (Johannes 14, 15-19; 23b-27) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Pfingstsonntag. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Evangelisten Johannes im 14. Kapitel, die Verse 15-19 und 23b bis 27. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Die Verheißung des Heiligen Geistes Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: Den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Liebe Gemeinde, die Worte, die wir soeben gehört haben stammen nicht von Paulus, Petrus ode reinem anderen Verfasser der apostolischen Briefe. Diese Worte stammen direkt von unserem Herrn. Damit haben sie ein besonderes Gewicht. Auch wenn wir nicht die Zeit haben, uns jedes Wort im einzelnen anzuschauen, lassen Sie uns doch heute morgen drei Besonderheiten dieses Textes betrachten. 1. Der Abschied Jesus bereitet seine Jünger auf seinen baldigen Abschied aus ihrer Mitte vor. Er lässt sie nicht im unklaren über das, was geschehen wird. Jesus appelliert an seine Jünger: "Haltet meine Gebote auch weiterhin". Dann wird Jesus den Vater bitten, den Jüngern einen anderen Tröster zu senden, stellvertretend für ihn selber. Jeder, der schon einmal von einem geliebten Menschen Abschied nehmen musste, der weiß, wie wichtig in der Phase der Trauer und auch danach ein wertvoller Tröster ist. Ein Tröster hört zunächst einmal einfach nur zu. Bei ihm dürfen wir all unsere Not abladen, ohne uns unserer Trauer schämen zu müssen. Ein Tröster ist immer bei mr, wenn es mir schlecht geht und weicht nicht von meiner Seite. Und ein Tröster findet zur rechten Zeit das rechte Wort, um mich wieder aufzubauen. Das alles verspricht Jesus seinen Jüngern wird der Tröster, der ihnen gesandt wird für sie tun. 2. Heiliger Geist Jesus sagt es ganz deutlich. Wer ihn liebt, der wird auch sein Wort halten. Der Vater liebt uns eben aus diesem Grunde. Und Jesus und der Vater werden kommen und Einzug halten in das Leben jedes Menschen, der sein Leben dem Herrn übergeben hat. Liebe Gemeinde, deutlicher geht es doch gar nicht mehr. Das kann doch wohl wirklich jeder Mensch verstehen und begreifen. Aber Jesus weist die Jünger, und damit auch uns auf die Problematik hin, die auf sie zukommen wird. Die Welt ohne Gott kann den Heiligen Geist weder spüren, noch fühlen oder gar dessen Wirken erleben. Nur denjenigen, denen die inneren Augen aufgetan worden sind, die können den Heiligen Geist wahrnehmen. Und daher scheiden sich bis heute die Geister. Die einen reden vom frommen Gefasel und Altweibergefühlsduselei, wenn es um den Heiligen Gesit geht. Die anderen wissen von erstaunlichen Erlebnissen zu berichten, die sie mit dem Heiligen Geist erleben durften und auch weiterhin dürfen. Liebe Gemeinde, wir, die wir alle einmal die Entscheidung getroffen haben, den Weg mit unserem Herrn unter seiner Führung zu gehen, wir alle haben Erfahrungen mit dem Wirken des Heiligen Geistes gemacht. Und wir haben auch erkannt, dass man dieses Phänomen nicht theoretisch erklären und mit wissenschaftlichen Formeln beweisen kann. Und darum ist es auch so wichtig, dass wir unsere Mitmenschen einladen, eben genau die Erfahrungen zu machen, die wir tagtäglich machen dürfen. Man muss es nicht verstehen, man muss den Heiligen Geist in sich wirken lassen, ganz vorurteilsfrei. 3. Das Leben im Heilige Geist "Ich lebe und ihr sollt auch leben", so haben wir es in unserem Predigttext gehört. Damit weist Jesus noch einmal darauf hin, dass der Heilige Geist kein "Ewigkeitsgeist" ist, den wir dereinst im Himmel erleben dürfen. Nein, schon hier auf Erden dürfen wir ein Leben mit dem lebendigen Gott an unserer Seite führen. Stellen wir uns nur einmal vor, wir hätten hier auf Erden einen besten Freund, der alles weiß, was für uns gut ist. Und wir könnten uns Tag für Tag und Nacht für Nacht an ihn wenden und ihn bitten uns zu zeigen, was wir tun sollen. Ich wette, dass jeder von uns alles daran setzen würde, um diesen Freund nicht zu verlieren. Liebe Gemeinde, wir haben in der Form des Heiligen Geistes genau diesen Freund an unserer Seite und zwar unser ganzes Leben lang. Der Heilige Geist leitet und führt uns aber nicht nur, sondern er erinnert uns auch an all das, was Jesus uns gesagt und verheißen hat. Der Heilige Geist weckt in uns ein unstillbares Verlangen nach dem Worte Gottes. Und der Heilige Geist erfüllt uns mit seinem Frieden. Wenn wir Frieden in unseren Herzen haben, dann müssen wir keine Furcht mehr IN der Welt haben. Alles, was uns passieren mag, ist vorher durch die Hände Gottes gegangen. Durch die Führung des Heiligen Geistes kommen wir immer in vorbereitete Verhältnisse. Wir müssen also keine Furcht mehr in der Welt haben, aber auch keinen Schrecken mehr VOR der Welt haben. Machen wir uns bitte nichts vor, um uns herum arbeiten satanische Mächte, die alles daransetzen, uns von Gott wieder wegzubringen. Mir wird oftmals gesagt, dass die Sache mit dem Teufel doch mittelalterliche Fabelei sei. Gut, aber warum spricht der Herr Jesus so oft von dem Teufel und warnt uns an sehr vielen Stellen immer wieder vor seinen Machenschaften ? Jesus lebte ja bekanntermaßen weit vor dem Mittelalter. Das alles können und dürfen wir zusammen mit unserem Herrn erleben, wenn wir ihn denn so in uns wirken lassen, wie er es gern möchte. Das hingegen können wir nur, wenn wir unseren eigenen Willen stets hinten anstellen und unseren Herrn stets nach seinem Willen fragen. Lassen Sie uns nunmehr zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes den Heiligen Geist bitten, bei uns Einzug zu halten indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "O komm, du Geist der Wahrheit..." (EG 136) des Liederdichters Philipp Spitta einstimmen, der da lautet, wie folgt: O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Pfingstsonntag und verabschiede mich bis zum morgigen Tag von Ihnen allen. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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