| ePredigt vom 07.06.2020 (4. Mose 6, 22-27) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 4. Buch Mose, Kapitel 6, die Verse 22-27. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Der priesterliche Segen Und der Herr redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne. Liebe Gemeinde, diesen Segen kennen wir natürlich alle. Und daher sollten wir einmal ganz genau darüber nachdenken, unter welchem Segen wir nach jedem Gottesdienst in die Welt entlassen werden. Schauen wir uns die einzelnen "Bestandteile" dieses Segens doch einmal etwas genauer an. 1. Der Herr segne dich und behüte dich Was ist das eigentlich, das Segnen? Mit dem Segen erbitten wir Gottes Leitung und Führung für unser gesamtes Leben. Wenn ich mich derart segnen lasse, dann erkenne ich an, dass ich selber mein Leben von mir aus gar nicht führen und leiten kann. Ich erkenne an, dass es einen Gott gibt, der stets nur das Beste für mich will und dem ich bereitwillig die Führung und Leitung meines Lebens anvertraue. Behüten kann auch mit "achthaben auf" übersetzt werden. Wenn ich den Behütungssegen empfange, dann weiß ich, dass mein ganzes Leben jemand bei mir ist, der stets auf mich aufpasst. Ich selber laufe immer wieder Gefahr, falsche Wege einzuschlagen. Häufig überdenke ich die Folgen auch nicht, welche mich erwarten, wenn ich auf falschen Pfaden wandele. Unter mit diesem Segen weiß ich, dass Gott mich davor bewahren will, falsche Wege einzuschlagen und dass er mich sogar zurückholen kann, sollte ich einmal falsche Wege eingeschlagen haben. 2. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Beginnen wir mit dem Leuchten. Stellen wir uns einmal einen dunklen Abend vor. Wir machen das Licht an und erkennen im Schein des Lichtes alles um uns herum so klar wie bei Tage. In der Welt leben wir häufig in der Dunkelheit und daher sind wir auf Gottes Licht angewiesen. Dieses Licht, welches er uns sendet hilft uns zu erkennen, was gut und was böse ist. Wir kennen ja alle das Sprichwort. "In der Nacht sind alle Katzen grau." Und dies verändert sich schlagartig, wenn Gott sein herrliches Licht sendet. Manfred Siebald beschreibt dies sehr schön in dem ersten Vers seines Liedes: "Es geht ohne Gott in die Dunkelheit", der da lautet, wie folgt: Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit ihm gehen wir ins Licht Sind wir ohne Gott, macht die Angst sich breit, aber mit ihm fürchten wir uns nicht Jetzt kommen wir zu der Gnade. Wenn wir um Gottes Gnade bitten, dann bitten wir Gott, nicht gerecht zu sein, sondern Gnade walten zu lasen. Gnade vor Recht bedeutet nicht, dass Gott immer mal wieder ein Auge zudrückt, sondern dass gegenüber seinen Kindern die Liebe so stark ist, dass er selber für Fehler und Sünden bezahlt. Dies hat unser Herr Jesus ein für alle Mal am Kreuz von Golgatha getan. 3. Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden Wenn ich mein Angesicht hebe, dann schaue ich auf etwas ganz konzentriert und interessiert hin. Gott liebt jeden einzelnen Menschen von ganzem Vaterherzen. Daher schaut er uns auch nicht nur gelegentlich einmal an, nein er schaut andauernd nach dem rechten. Wir sind in seinen Fokus gerückt, nachdem Jesus die Tür zum Vaterhaus aufgerissen hat. Noch einmal ganz konkret: Kein Mensch ist Gott egal. Wer mich interessiert und konzentriert anschaut, der will doch nur das Beste für mich. Darauf darf ich mich felsenfest verlassen. Und wie erfahre ich, was denn das Beste für mich ist. Na indem ich Gott frage und mit ihm rede. Nun kommen wir noch zum Frieden. Dieser Friede ist nicht weltlich gemeint. SEIN Friede ist der göttliche Friede, der uns mit Körper, Seele und Geist den Frieden IN Gott finden lässt. Dieser Friede soll uns 365 Tage lang im Jahr erfüllen. In diesem Frieden finden unsere unruhigen Herzen Ruhe in unserem Herrn. Liebe Gemeinde, mit dem allen, was wir soeben gehört haben, mit dem allen will uns unser Herr im Himmel segnen. Grund genug, dass wir dies den Menschen weitersagen, die noch nicht unter diesem Segen stehen. Lassen Sie uns daher unseren Herrn zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes loben, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Gelobet sei der Herr..." (EG 139) des Liederdichters Johann Olearius einstimmen, der da lautet, wie folgt: Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Licht, mein Leben, mein Schöpfer, der mir hat mein Leib und Seel gegeben, mein Vater, der mich schützt von Mutterleibe an, der alle Augenblick viel Guts an mir getan. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start unter dem Segen des Herrn in diese neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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