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eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 9/2023 (27.09.2023) |
Meldungen aus der Bürgergesellschaft |
Praxishandbuch: Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten Das BNE-Kompetenzzentrum hat ein digitales Praxishandbuch vorgelegt, das als Methodenkoffer für die Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Kommunen dienen kann. Neben einem Abschnitt zu Grundlagen behandeln die sieben Kapitel des Buchs jeweils ein Handlungsfeld, das für die Implementierung bedeutsam ist. Darauf aufbauend werden Ansatzpunkte für die Umsetzung erläutert, die um Checklisten, Beispiele aus der Praxis und Links zu weiteren Materialien ergänzt wurden. Alle Kapitel sind so aufgebaut, dass sie auch einzeln für sich hilfreiche Anregungen geben können. Mit BNE ist eine Bildung gemeint, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Das Praxishandbuch im Wortlaut (PDF) |
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Reallabore: Bundesregierung plant gesetzliche Grundlage Mit einem Reallabore-Gesetz möchte die Bundesregierung einheitliche Rahmenbedingungen für Reallabore und neue Freiräume für die Erprobung von Innovation schaffen. Aktuell lädt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Organisationen und Forschende ein, ihre Vorschläge und Ideen zu übermitteln. Das Netzwerk »Reallabore der Nachhaltigkeit« begrüÃt die Erarbeitung eines bundesweiten Reallabore-Gesetzes, fordert jedoch wesentliche Ergänzungen etwa bei der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, harmonisierte Mindeststandards und Partizipation der Zivilgesellschaft. Das Netzwerk als Zusammenschluss von mehr als 50 Organisationen der deutschsprachigen Reallabor-Community mahnt in einer aktuellen Stellungnahme insbesondere an, dass Ergebnisoffenheit und der gesellschaftliche Diskurs bei der Erprobung von technischen und sozialen Innovationen in Reallaboren nicht vernachlässigt werden dürfen. Weltweit sind Reallabore in den letzten Jahren zu einer wichtigen Einrichtung in der transdisziplinären und transformativen Forschung und Praxis geworden. In ihnen können innovative Ideen und neue gesellschaftliche Praktiken konkret und praxisnah entwickelt, erprobt und erforscht werden. |
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Kommissionsbericht: Demokratiebildung an Schulen stärken In ihrem Mitte September vorgestellten Bericht »Mehr und besser â Vorschläge für eine Demokratiebildung von morgen« weisen die Mitglieder der zehnköpfigen Hertie-Kommission Demokratie und Bildung auf Defizite und Potenziale in der politischen Bildung an Schulen hin. Die Autor/innen fordern die verbindliche Festlegung des Demokratielernens nicht nur im Unterricht, sondern als folgenreiche Partizipation. Dafür empfiehlt die Kommission unter anderem Demokratiebudgets an Schulen von mindestens fünf Euro pro Schülerin und Schüler, über deren Verwendung Schülerschaft und Lehrkräfte gemeinsam entscheiden. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Demokratiebildung soll z.B. durch verbindliche Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz erreicht werden. Auch die Einsetzung von Demokratiescouts an Schulen, die als Schnittstelle zu auÃerschulischen Angeboten der Zivilgesellschaft fungieren, ist Teil des Empfehlungskatalogs. Um vorbildliche Konzepte und Methoden demokratischer Bildung in die Fläche zu bringen, hat das Expertengremium über 50 schulische Best-Practice-Beispiele zusammengestellt; das Dokument »Toolbox« ist im Bericht verlinkt. Der Bericht im Wortlaut (PDF) |
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Studie: Neu im Dorf â Wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert Seit einigen Jahren ziehen die Menschen in Deutschland wieder häufiger aufs Land. Das Berlin-Institut und die Wüstenrot Stiftung haben in einer aktuellen Studie am Beispiel von sechs ländlichen Gemeinden untersucht, wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert, welche Herausforderungen sich in dem Zusammenhang stellen und welche Chancen sich bieten. Demnach braucht es auf dem Land wieder mehr Orte der Gemeinschaft und des Austausches. Gemeinden sollten sich nicht scheuen, gemeinsam mit der Bevölkerung auszuloten, welche Wünsche und Bedarfe es gibt, solche gemeinwohlorientierten Begegnungsorte zu schaffen. Zudem stellt die Studie auch den Wert und die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für lebendige Dörfer und gelingende Integration heraus. Ehrenamt, Mitbestimmung und Bürgerbeteiligung seien grundsätzlich wichtig, um Dörfer zukunftsfähig zu machen. Die Studie im Wortlaut (PDF) |
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Studie: Gesundheitlicher Nutzen der Freiwilligenarbeit Der gesellschaftliche Nutzen von ehrenamtlicher Tätigkeit ist vielgestaltig und unstrittig. Und auch die Engagierten selbst profitieren direkt von sinnstiftenden Tätigkeiten und dem Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten. Was weniger im Fokus steht und bislang kaum wissenschaftlich untersucht wurde, ist dagegen der gesundheitliche Nutzen für die ehrenamtlich Tätigen. Ein Forscherteam der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und des Digitalen Demenzregisters Bayern hat nun in einer systematischen Auswertung von 14 Studien aus verschiedenen Teilen der Welt herausgefunden: Die Freiwilligenarbeit kann sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit der Ehrenamtlichen auswirken. Am Beispiel der Demenzerkrankung zeigt das Forscherteam auf, inwiefern das Ehrenamt wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz â soziale Isolation, körperliche Inaktivität und Depression â reduziert. Der englischsprachige Fachartikel ist online im Volltext abrufbar. |
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Dialog KlimaAnpassung: Online-Beteiligung gestartet Das Bundesumweltministerium hat einen onlinegestützten »Dialog KlimaAnpassung« gestartet. Menschen in ganz Deutschland sind eingeladen, sich noch bis zum 8. Oktober 2023 daran zu beteiligen und ihre persönlichen Sichtweisen und Ideen zum Thema einzubringen. Mit dem Dialog setzen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt die gesellschaftliche Debatte zur notwendigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Die Kernfrage lautet: Welche MaÃnahmen zur vorsorglichen Klimaanpassung sind notwendig, um die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten und zu verbessern? Die Ergebnisse des Dialogs flieÃen in den weiteren Strategieprozess ein. |
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Im Fokus: Aktuelle Studien (Teil 2) |
Demokratievertrauen in Krisenzeiten Die Demokratie ist in Deutschland populär. Zumindest als Idee â das bestätigen Umfragen regelmäÃig. Aber wie zufrieden sind die Deutschen mit dem Funktionieren der Demokratie? Wo sehen sie Schwächen und Verbesserungspotenziale? Wie blicken sie auf Demokratie und Gesellschaft? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer aktuellen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Demokratievertrauen in Krisenzeiten. Alina Fuchs und Jochen Dahm stellen die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor. Dahm, Jochen / Fuchs, Alina: Wie steht es um das Vertrauen in die Demokratie in Deutschland? 766 KB |
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Raus aus dem Krisentunnel: Wie wir Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Wie nehmen die Menschen die Handlungsfähigkeit ihrer Demokratie wahr, wie das Miteinander im Land? Und mit welchen Gefühlen schauen sie in die Zukunft? Die Organisation More in Common hat in einer Studie ermittelt, wie die Menschen in Deutschland nach einem Jahr Preiskrise und Inflation auf ihre persönliche Lage, die Gesellschaft und die Politik blicken. Inga Gertmann und Anna Lob erläutern in ihrem Gastbeitrag vier wichtige Kernergebnisse der Studie. |
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Atmosphären als Ressource von Partizipation und Quartiersentwicklung Die Partizipation von Bewohnerinnen und Bewohnern an Aktivitäten zur Verbesserung der lokalen Lebensverhältnisse in ihrem Quartier ist von vielen Faktoren beeinflusst. Die vorliegende explorative Studie des vhw â Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung ist von der These geleitet, dass auch Atmosphären die Partizipation der Menschen im Quartier beeinflussen können. Sie geht damit der Frage nach der Bedeutung affektiver Kräfte der Umgebung für die Dynamik von Partizipation nach. Atmosphären tragen demnach dazu bei, dass uns städtische Räume nicht neutral gegenübertreten, sondern wir sie als gestimmte, von einer spezifischen Tonalität geprägte Orte erfahren. Rainer Kazig und Olaf Schnur stellen die Studie vor und zeigen praxisnah auf, wie wichtig Atmosphären als eine EinflussgröÃe für lokale Partizipation sind. |
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Integrationsratswahlen und lokale Beteiligungskultur Das Wahlrecht ist der zentrale Modus politischer Inklusion. Die Integrationsratswahlen stellen für Nicht-EU-Ausländer/innen in Deutschland die einzige Möglichkeit dar, sich an demokratischen Wahlen zu beteiligen. Sie haben damit eine groÃe Bedeutung für die Verwirklichung des demokratischen Ziels der politischen Inklusion aller von politischen Entscheidungen betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Allerdings sind Integrationsräte nur in vier Bundesländern flächendeckend vorhanden und verfügen nur über geringe politische Kompetenzen. Im Rahmen einer aktuellen Studie der Universität Duisburg-Essen wurde nun am Beispiel NRWs systematisch untersucht, welche Faktoren auf kommunaler Ebene die Wahlbeteiligung bei Integrationsratswahlen beeinflussen und welche Rolle die lokale Beteiligungskultur dabei spielt. Paul Vierus gibt in seinem Gastbeitrag die Ergebnisse der Studie wieder. |
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Publikationen |
Publikation: Einfach mal machen â Praxisleitfaden für wirksames Engagement vor Ort Ortsmitten als Zentren der Vernetzung und des Austauschs â das ist keine neue Idee. Doch wenn altbewährte Treffpunkte in Kneipen oder Cafés geschlossen haben und alltägliche Wege zur Nahversorgung in Randgebiete nur noch mit dem Auto erreichbar sind, werden auch Zufallsbegegnungen und geteilte Räume in den Ortskernen weniger. Im Rahmen eines Modellprojekts hat sich die Initiative Silicon Vilstal aus Niederbayern gemeinsam mit ihrer Kommune und überregionalen Netzwerken auf den Weg gemacht, um innovative Ideen in ihrer Region auszuprobieren. Mit dem Selbstverständnis ihrer Region als »Reallabor« werden ergebnisoffene und kooperative Prozesse vor Ort ermöglicht, die wirksame Angebote gestalten können. Im Rahmen des Projekts ist nun ein Praxisleitfaden für wirksames Engagement vor Ort entstanden, der Handlungsimpulse für zivilgesellschaftliche Initiativen bündelt, die gemeinsam mit ihrer Kommune aktiv werden möchten. Neben dem konkreten Erfahrungswissen aus den umgesetzten Projekten markiert die Publikation zehn bewährte Praxiswegweiser der Mitmachinitiative, um Vorhaben wirksam umzusetzen. Eva Clara Tenzler: Einfach mal machen. Ein Praxisleitfaden für wirksames Engagement vor Ort. Herausgegeben von der Wüstenrot Stiftung und Silicon Vilstal. Ludwigsburg 2023, 119 S., ISBN 978-3-96075-031-4 |
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Publikation: Speak Up! Fake News und Hate Speech sind Phänomene, mit denen wir fast tagtäglich konfrontiert sind, sei es im beruflichen, ehrenamtlichen oder privaten Kontext. Die Beiträge des Bandes bieten Einblicke in die ostbelgische »Speak Up!«-Werkstatt, in der sich Wissenschaftler/innen, Praktiker/innen und Menschen aus der Zivilgesellschaft mit den Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen von Fake News und Hate Speech auseinandergesetzt haben. Die Beiträge wurden von Menschen mit den unterschiedlichsten beruflichen, (mutter-)sprachlichen und kulturellen Hintergründen verfasst. Die Darstellungsformen der Beiträge reichen von Tagebucheinträgen über Reflexionsberichte, Handlungsleitfäden, Gedankenprotokolle und Interviews bis hin zum Werkstattgespräch. Das Buch steht auch im frei zugänglichen OpenAccess-Format zur Verfügung. Sabrina Kirschner, Tomke Lask (Hrsg.): Speak Up! Zum Umgang mit Fake News und Hate Speech. Ostbelgische Zivilgesellschaft und internationale Wissenschaft im Austausch. Bielefeld 2023, 372 S., ISBN 978-3-8376-6769-1 |
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Veranstaltungen, Seminare, Tagungen |
Fachtag: Gemeinwohlorientierte Organisationsentwicklung Gerade in NPOs führt Ressourcenmangel sowie ökonomischer und zeitlicher Druck oftmals zu Abstrichen in Fragen sozial-ökologischer Nachhaltigkeit. Am 26.10.2023 veranstaltet die Akademie Management und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung einen Fachtag zum Thema Gemeinwohl-Ãkonomie in Non-Profit-Organisationen. In fachlichen Inputs und interaktiven Workshops wird diskutiert, was Non-Profit-Organisationen von der Gemeinwohl-Ãkonomie lernen können, um ethischer und nachhaltiger zu werden. AuÃerdem werden verschiedene wertebasierte Ansätze vorgestellt - von solidarischen Gehaltsmodellen über gemeinwohlorientierte Personalentwicklung bis hin zu nachhaltiger Beschaffung. |
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Tagung: Raus aus der Krise! Ostdeutschland zwischen Politikfrust und Aufbruch Das Gefühl der politischen Ohnmacht entsteht bei immer mehr Menschen in Deutschland. Insbesondere in Ostdeutschland, wo nur noch jede und jeder Fünfte glaubt, dass seine Meinung Einfluss auf das Regierungshandeln hat. Auch junge Menschen der ersten Nachwendegeneration sehen Politik immer mehr als eine von ihrem eigenen Leben losgelöste Sphäre. Obwohl durchaus Erwartungen an die Exekutive existieren, fehlt es an Erfahrungen der politischen Selbstwirksamkeit. Im Rahmen der Jahrestagung (23. November 2023 in Berlin) der Otto-Brenner-Stiftung diskutieren Akteure aus Wirtschaft, Politik und Kultur über gemeinsame Wege, um der demokratiegefährdenden Misere entgegenzuwirken. |
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Redaktion: Björn Götz-Lappe, Ulrich Rüttgers |
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