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eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 12/2022 (21.12.2022) |
Meldungen aus der Bürgergesellschaft |
Analyse: Freiwilliges Engagement für Geflüchtete im Wandel Im Zuge der Eskalation des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 und der damit verbundenen Flucht von hunderttausenden Menschen sind die Themen Flucht und Asyl wieder ins Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt. Ãhnlich wie bereits 2015 wird derzeit vielerorts die Zivilgesellschaft aktiv, organisiert Unterstützungsangebote für Geflüchtete oder setzt sich öffentlich für die Aufnahme und die Rechte von Geflüchteten ein. Um die Entwicklungen im Feld und die Rolle der Freiwilligenagenturen einschätzen zu können, haben die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen und das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung eine Befragung durchgeführt, an der im Mai und Juni 2022 412 Freiwilligenagenturen aus ganz Deutschland online teilgenommen haben. Die Ergebnisse beleuchten am Beispiel der Freiwilligenagenturen die Relevanz von lokalen Netzwerkknoten im Engagement für Geflüchtete, die Folgen der Ungleichbehandlung von Geflüchteten und die Herausforderung, nachhaltige Strukturen trotz geringer Ressourcenausstattung aufrechtzuerhalten. Die Analyse im Wortlaut (PDF) |
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Bundeskabinett beschlieÃt Entwurf des Demokratiefördergesetzes Das Bundeskabinett hat Mitte Dezember den Gesetzesentwurf für ein sog. Demokratiefördergesetz beschlossen. Dabei geht es in erster Linie um Fördermittel für zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Durch das Gesetz können demnach MaÃnahmen im Bereich der Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und politischen Bildung »längerfristig, altersunabhängig und bedarfsorientierter« gefördert werden als bisher. Der Bund erhält zudem erstmals eine gesetzliche Grundlage, um eigene MaÃnahmen durchzuführen und zivilgesellschaftliche Projekte im Handlungsfeld zu unterstützen. Die Allianz »Rechtssicherheit für politische Willensbildung«, ein Zusammenschluss von fast 200 zivilgesellschaftlichen Vereinen und Stiftungen, kritisiert den vorliegenden Entwurf, weil er keine Ãnderungen im Gemeinnützigkeitsrecht beinhalte; solange jedoch Organisationen, die sich (gesellschafts-)politisch engagieren, weiterhin Gefahr laufen, aufgrund ihres Engagements die Gemeinnützigkeit zu verlieren, bliebe das Demokratiefördergesetz hinter den eigenen Ansprüchen zurück. |
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Ampelkoalition: Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus steht aus In ihrem Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP vor einem Jahr zahlreiche MaÃnahmen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus angekündigt. Dazu legten am 29. November 2022 die Amadeu Antonio Stiftung, die Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO) und der Bundesverband Mobile Beratung (BMB) eine Jahresbilanz vor. Das Ergebnis: Ein GroÃteil der MaÃnahmen sei bislang nicht umgesetzt oder zumindest angegangen worden. In einem Positionspapier fordern die drei Organisationen deshalb, dass die Ampelkoalition ihre Versprechen zeitnah einlöst und Rechtsextremismus sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit strategisch bekämpft. Dringend erforderlich sei insbesondere die Erarbeitung einer bereits angekündigten, ressortübergreifenden Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus unter Einbindung von Expert/innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Zudem brauche es Reformen für mehr Vielfalt und Teilhabe, einen stärkeren Ausbau der Sicherheitspolitik sowie eine weitere Stärkung der Zivilgesellschaft durch ein über den vorliegenden Entwurf hinausgehendes Demokratiefördergesetz. |
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Sachverständigenrat für Integration und Migration: Integrationsbarometer 2022 Der vom Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) im Rahmen einer repräsentativen Befragung ermittelte Integrationsklima-Index erreicht ungeachtet des erneut starken Zuzugs von Flüchtlingen insbesondere aus der Ukraine und den damit verbundenen Herausforderungen seinen höchsten Wert seit Erhebungsbeginn. Eintrübungen ergeben sich durch die Erfahrung von Diskriminierung und wahrgenommene Gleichstellungshindernisse. Bei der politischen Partizipation besteht weiter eine Teilhabelücke; zentrale Elemente des demokratischen Systems finden breite Unterstützung. Das SVR-Integrationsbarometer 2022 bildet das Integrationsklima in der Einwanderungsgesellschaft ab und erhebt Einschätzungen und Einstellungen zu integrations- und migrationsspezifischen Themen. Der Bericht im Wortlaut (PDF) |
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Beteiligungsportal zur »Nationalen Engagementstrategie« Im Zuge der Entwicklung der von der Bundesregierung eschlossenen »Nationalen Engagementstrategie« wurde von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) die Website »zukunft-des-engagements.de« aufgesetzt. Die Netzseite zielt darauf ab, eine breite Beteiligung von bürgerschaftlich Engagierten und ihren Organisationen zu ermöglichen. So lassen sich beispielsweise Herausforderungen, Ideen oder Themen auf der Website eintragen, die für die Zukunft des Engagements als besonders wichtig erachtet werden. Es geht um konkrete Ideen, wie Ehrenamtliche, Vereine und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen besser unterstützt werden und welchen Beitrag die Engagementstrategie hierzu leisten könnte. |
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Regionalentwicklung durch kulturförderndes Engagement Bürgerschaftliches Engagement für Kultur stärkt das Zusammenleben und kann einen wertvollen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Dies ist das Ergebnis eines Fachtages, zu dem Mitte Dezember unter anderen der bundesweite Dachverband der Kulturfördervereine (DAKU) eingeladen hatte. Ziel der Veranstaltung war es, Kulturfördervereine â wozu auch Heimat- und Bürgervereine zählen â über das EU-Förderprogramm LEADER zu informieren, das sich seit 30 Jahren als Instrument zur eigenverantwortlichen Entwicklung ländlicher Regionen bewährt hat. Zugleich sollten die Akteure dafür sensibilisiert werden, das kulturfördernde freiwillige Engagement als Partner vor Ort stärker einzubeziehen. Im Themenfeld engagierte Vereine seien kulturelle und soziale Anlaufstellen für die Menschen in ländlichen Regionen. |
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Im Fokus: Bürgerstiftungen |
25 Jahre Bürgerstiftungen in Deutschland In diesem Jahr feiern Bürgerstiftungen in Deutschland ein besonderes Jubiläum. Vor 25 Jahren wurden in Hannover und Gütersloh die ersten beiden Mitmach-Stiftungen gegründet, mittlerweile sind deutschlandweit über 420 Bürgerstiftungen entstanden. Das gemeinsame Stiftungskapital aller Bürgerstiftungen liegt bei über einer halben Milliarde Euro. Im vergangenen Vierteljahrhundert haben sie gemeinnützige Projekte mit rund 210 Millionen Euro unterstützt. Jonas Rugenstein gibt in seinem Gastbeitrag einen aktuellen Ãberblick über den Stand der Bürgerstiftungen in Deutschland. |
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Bürgerstiftungen: Das Projekt »Chancenpatenschaften« Das Projekt »Chancenpatenschaften« unterstützt das ehrenamtliche Engagement von Bürgerstiftungen im Bereich Patenschaften oder Mentoring. Es ist Teil des Bundesprogramms »Menschen stärken Menschen«, das vom Bundesfamilienministerium 2016 ins Leben gerufen wurde. Vermittelt und betreut werden diese Patenschaften von Mitgliedsorganisationen im Programm Chancenpatenschaften des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Axel Halling und Lena Guntenhöner stellen das Projekt und seine guten Beispiele vor. |
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Bürgerstiftung Stuttgart: Der öffentliche Raum als Arena des Politischen Von der Unterstützung von Kunst und Kultur über Ausbildungsförderung bis hin zum Naturschutz: Das gesellschaftliche Engagement der lokal verorteten Bürgerstiftungen in Deutschland ist auÃerordentlich breit. Das gilt auch für die Bürgerstiftung Stuttgart, die sich als Akteurin einer lebendigen Demokratie versteht und sich das Ziel gesetzt hat, auf unterschiedlichen Ebenen Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen. Mit dem Programm »Im Dialog für meine Stadt: Stuttgart besser machen« ist die Bürgerstiftung Stuttgart zudem ganz konkret in der Demokratieförderung aktiv. Einer der Programmstränge â der »Jugenddialog« â vereint aufsuchende Dialogangebote und kooperative Projektentwicklung für junge Menschen. Niclas Dycke schildert in seinem Gastbeitrag, wie das Projekt in Anküpfung an konkrete Alltagsrealitäten und vielfältige Perspektiven auch viele Jugendliche mit wenig Teilhaberfahrungen erreichen konnte. |
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Das »Politforum« der Bürgerstiftung Dülmen: Ein Projekt zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements Mit dem Projekt »Politforum« eröffnet die Bürgerstiftung Dülmen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, (kommunal-)politische Themen zu bearbeiten und diese in einem öffentlichen Format wie einer Podiumsdiskussion mit Politikerinnen und Politikern zu erörtern. Das Projekt leistet einerseits einen Beitrag zur politischen Bildung und fördert andererseits die politische Teilhabe junger Menschen. Heinz Klausdeinken beschreit in seinem Gastbeitrag Projektidee und Zielsetzung des »Politforums« und blickt auf Pläne zur Weiterentwicklung des Konzepts, um das politische Leben in Dülmen weiter zu stärken. |
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Demokratieförderung durch die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen Seit dem Jahr 2014 bringt sich die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen mit einer Vielzahl politischer Projekte in die Stärkung der lokalen Demokratie ein. Mit Erinnerungsarbeit, Integrationsprojekten, der Auseinandersetzung mit extremistischen Tendenzen in der Gesellschaft und dem Einsatz für neue Dialogformate in Aachen bringt die Stiftung immer wieder vielfältige Akteure aus der Stadtgesellschaft zusammen und setzt ein Zeichen für Demokratie und Meinungsvielfalt. Norbert Greuel stellt in seinem Gastbeitrag die einzelnen Projekte der zurückliegenden Jahre kompakt vor. Greuel, Norbert: Demokratieförderung durch die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen 614 KB |
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Publikationen |
Publikation: Digitaler Wandel und Zivilgesellschaft Wie kann eine gute Digitalisierungsstrategie zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrem Entwicklungsprozess unterstützen? Wie lässt sich Freiwilligenmanagement digitalisieren? Welche Rolle spielt politisches Engagement im digitalen Zeitalter? Und nicht zuletzt: Wie gelingt Online-Partizipation in der Praxis? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Publikation. Sie versammelt Positionen und Perspektiven unterschiedlicher Autorinnen und Autoren zum digitalen Wandel der Zivilgesellschaft. Dana Milovanovic, Teresa Staiger, Serge Embacher (Hrsg.): Digitaler Wandel und Zivilgesellschaft. Positionen und Perspektiven. Frankfurt a. M. 2023, 192 S., ISBN 978-3-7566-1533-9 |
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Publikation: Die digitale Stadt Städte sind heute zu Big Data-Produzentinnen geworden. Neue Technologien können diese Daten miteinander verknüpfen, was enormes Potential für die Stadtentwicklung birgt. Doch wie lassen sich diese Daten kuratieren, damit sowohl die Bürger/innen als auch die Expert/innen der Stadtentwicklung besser zusammenarbeiten können? Die Autorinnen unterziehen den technisch getriebenen Smart City-Diskurs einer kritischen Analyse und stellen dabei den konkreten Nutzen für die Menschen ins Zentrum ihrer Ãberlegungen. Vanessa Weber, Gesa Ziemer: Die digitale Stadt. Kuratierte Daten für urbane Kollaborationen. Bielefeld 2022, 194 S., ISBN 978-3-8376-6474-4 |
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Veranstaltungen, Seminare, Tagungen |
Online-Fachtag: Digitales Engagement auf dem Land Das freiwillige Engagement übernimmt in ländlichen Räumen weiterhin eine wichtige Funktion. Doch welche Rolle spielt dabei die fortschreitende Digitalisierung? Das Forschungsprojekt »DIGEL â Digitales Engagement auf dem Land« untersucht Gelingensbedingungen für digitales Engagement in ländlichen Räumen, auch abseits der bekannten infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Der Online-Fachtag (20. Januar 2023 von 14:00 bis 17:00 Uhr) des Instituts für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der Evangelischen Hochschule Darmstadt diskutiert Erkenntnisse und zukünftige Herausforderungen im Themenfeld. |
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Online-Workshop: Freiwilligengewinnung Die richtigen Freiwilligen für die eigene Organisation zu finden ist oft nicht leicht. Besonders, wenn man die eigene Engagement-Gruppe um neue und jüngere Freiwillige erweitern möchte, die sich von digitalen, flexiblen und aktivistischen Engagement-Formen meist mehr angesprochen fühlen als vom klassischen Ehrenamt. In diesem Online-Workshop (31. Januar 2023, 9:00 â 13:00 Uhr, Haus des Stiftens gGmbH) werden sich die Teilnehmenden neue Formen von Engagement und damit verbundene Instrumente anschauen, die eigene Engagement-Zielgruppe besser verstehen lernen und gemeinsam erarbeiten, wie sich neue Freiwillige finden, ansprechen und mobilisieren lassen. |
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In eigener Sache |
In eigener Sache Heute lesen Sie den letzten eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft im Jahr 2022. Damit geht erneut ein turbulentes Jahr zu Ende, das viele Menschen in Deutschland und der Welt vor groÃe Herausforderungen gestellt hat. Die Redaktion dankt allen Leserinnen und Lesern sehr herzlich für das aufmerksame Interesse in den vergangenen zwölf Monaten und überdies für manchen wichtigen Hinweis. Auch im kommenden Jahr freuen wir uns über Ihre Anmerkungen, über Lob oder Kritik. |
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Redaktion: Björn Götz-Lappe, Ulrich Rüttgers |
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