Außerdem: Eine Abrechnung mit der Arroganz von Fahrradhändlern
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Illustration: iStock / by Malte Mueller
Guten Tag,

was in der Welt falsch läuft, kann man manchmal schon mit wenigen Zahlen erklären. In einer britischen Studie gaben 10 Prozent der befragten Frauen an, dass sie für ihr Idealgewicht zwei bis fünf Jahre ihrer Lebenszeit opfern würden.

Aber eigentlich ist es kein Wunder, dass das Körpergewicht eine so große Rolle für das Wohlbefinden vieler Menschen spielt. Schon bevor wir so viel Zeit online verbrachten, sahen wir pro Woche etwa 2000 bis 5000 Bilder von digital manipulierten Körpern, schreibt die Psychoanalytikerin Susie Orbach in ihrem Buch Bodies. Sie erklärt darin, wie schwer es ist, sich diesen Bildern zu entziehen, die überall auf uns einprasseln. »Unsere Körper können nur falsch sein. Doch nicht diese Grundhaltung zum Körper wird als Problem gesehen. Für eine solche kollektive Kritik ist kein Raum. Stattdessen sehen wir das Problem in der Unzulänglichkeit unserer individuellen Bemühungen«, schreibt sie an anderer Stelle.

Also möchte ich Ihnen heute einen Text empfehlen, der sehr klug und warmherzig aufdröselt, ob es einen Ausweg aus der Beschäftigung mit dem eigenen Körper gibt: durch intuitive Ernährung. Hinter dem Konzept steckt die Idee, dass man versucht, wieder zu spüren, wann man hungrig und wann man satt ist. Keine Verbote mehr, keine Diäten, stattdessen in sich hineinhorchen und wieder selbst erkennen, was zu viel ist und was dem Körper wirklich guttut.

Aber ist das auch realistisch?

Meine Kollegin Vivian Pasquet kam auf die Idee, das einmal auszuprobieren – als sie ihrem vier Monate alten Sohn beim Essen zusah. Als er satt war, schlug er ihr den Löffel aus der Hand. »Die Kraft seines ›Nein‹ beeindruckt mich. Dieser unverhandelbare Wille zu verteidigen, was er ganz klar spürt: Ich. Bin. Satt. Dieser kleine Mensch scheint etwas zu haben, was ich vor langer Zeit verlor: ein zuverlässiges Hunger- und Sättigungsgefühl«, schreibt sie.

Also testete sie, ob sie das auch als Erwachsene wieder erreichen kann und meldete sich bei einem Kurs für intuitive Ernährung an. Aber ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Die Sache lief dann ganz anders als gedacht. Ihr Selbstversuch überrascht nicht nur, sondern hat auch die Kraft, jeden zu trösten, der einmal unzufrieden vor einem Spiegel stand. Also uns alle.

Wie ich versuchte, intuitiv zu essen – und dabei sogar zunahm
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Falls Sie nach dem Artikel auch wieder so viel Vorfreude auf Essen haben wie ich, möchte ich Ihnen noch einen weiteren Artikel ans Herz legen: eine Liebeserklärung an den Pfannkuchen mit fünf besonders köstlichen Rezepten. Hier können Sie ihn lesen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende ohne Waage.

Ihre Dorothea Wagner

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