Sehr geehrte Damen und Herren, | | Moritz Seyffarth Redakteur Wirtschaft |
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| herzlich Willkommen zum „Battery Day“! Batterie-Tag? Was soll das sein, werden Sie jetzt wahrscheinlich denken. Ich verrate es Ihnen: Es ist die neueste Erfindung von Tesla-Gründer Elon Musk. Heute will der Visionär die Fortschritte in der Batterietechnologie vorstellen. Schon seit Wochen gibt es Spekulationen darüber, was er präsentieren wird. Experten vermuten, dass es sich um einen neuen „Super-Akku“ handelt. Möglicherweise einen, der den Tesla-Fahrzeugen eine noch viel höhere Reichweite beschert oder deren Batterien über eine Million Meilen Lebensleistung verschafft. Vielleicht sogar beides. Sollte Musk tatsächlich ein Quantensprung in der Batterietechnologie gelungen sein, wäre das gut für ihn – und schlecht für seine deutschen Konkurrenten. Wobei sich die Zahl der echten Kontrahenten hierzulande in den vergangenen Jahren reduziert hat, und zwar auf genau einen. Die einst globalen Riesen Daimler und BMW haben zuletzt kaum noch nennenswerte Innovationen geschaffen. Zumindest dort, wo es drauf ankommt – bei alternativen Antrieben. BMW ruht sich nach wie vor auf den Anfangserfolgen der i-Reihe aus. Sozusagen auf Zeiten, als man noch zu den vielversprechenden Pionieren bei der E-Mobilität zählte. Und Daimler? Dort hat man das Thema offenbar komplett verschlafen und versucht jetzt verzweifelt, irgendwie den Anschluss zu finden. Der einzig verbliebene Lichtblick aus deutscher Sicht ist derzeit Volkswagen. Die Wolfsburger mit Herbert Diess an der Spitze machen ernst und haben sich ganz der Elektromobilität verschrieben. Nachdem die Auslieferung des ID.3 im September begonnen hat, hat der Konzern vor wenigen Tagen schon seine konkreten Pläne für den ID.4 vorgestell, einen SUV, der ebenfalls noch in diesem Jahr ausgeliefert werden soll. Das globale Rennen um die Vorherrschaft auf dem vielversprechenden Elektro-Sektor ist zu einem Duell geworden. Bis 2029 wollen die Wolfsburger 26 Millionen E-Autos verkaufen. VW setzt also traditionell auf Masse. Denn dort weiß man um die Vorteile, die man bei der Produktion hat, weil die Fabriken schon stehen. Bei der Reichweite aber können die VW-Fahrzeuge nicht mit Elon Musks Autos mithalten können. Schafft es Volkswagen den eigenen Größenvorteil zu nutzen, dann kann das stolze Autoland Deutschland noch hoffen, nicht endgültig abgehängt zu werden. VW sollte daher die Visionen eines Elon Musk als Ansporn nehmen. Als Ansporn, den mutigen Weg weiterzugehen. Dann schaut die Welt vielleicht schon bald wieder nach Wolfsburg und nicht immer nur aufs Silicon Valley. Was den Tag heute bestimmt, darüber berichtet für Sie jetzt aus dem WELT-Newsroom meine Kollegin Judith Mischke. |
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WAS HEUTE SCHLAGZEILEN MACHT |
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Quelle: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa |
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Razzia bei arabischer Großfamilie |
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Die Berliner Polizei ist mit einer großen Razzia gegen mehrere Verdächtige wegen des Verdachts des Betrugs, der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche vorgegangen. Dabei gehe es auch um einen Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen. Namen der Verdächtigen nannte sie nicht, doch soll zu ihnen auch Clanchef Arafat Abou-Chaker gehören. Durchsucht wurden seit sechs Uhr 18 Wohnungen, Häuser und Büroräume in Berlin, Brandenburg und der Schweiz. Kriminalpolizei und Steuerfahndung beschlagnahmten schriftliche Unterlagen und Datenträger. Ziel sei es, Beweise zu finden und Vermögenswerte einzuziehen, sagte die Sprecherin. |
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Ifo-Institut glaubt an Erholung der Wirtschaft |
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Die Deutsche Industrie ist auf Erholungskurs und schrumpft weniger als erwartet, zumindest laut der neuen Konjunkturprognose des ifo-Instituts. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wird demnach nur noch 5,2 Prozent niedriger sein als im Jahr 2019. Zuletzt hatten die Forscher noch minus 6,7 Prozent vorhergesagt. Im vierten Quartal 2021 wird das Bruttoinlandsprodukt das Vorkrisenniveau voraussichtlich erreicht haben. Dennoch: „Die Unsicherheit bei den Prognosen ist sehr groß, weil niemand weiß, wie die Corona-Pandemie weiter verläuft, ob es nicht doch noch einen harten Brexit gibt und ob die Handelskriege beigelegt werden", sagte der Leiter des ifo-Institus, Timo Wollmershäuser, in Wiesbaden. |
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Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben begonnen |
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Im Tarifstreit über die Gehälter im öffentlichen Dienst haben die ersten Warnstreiks begonnen. Gestreikt wird unter anderem in städtische Behörden sowie Kitas und Krankenhäusern, beispielsweise in Gütersloh, Augsburg oder Kiel. Außerdem sind Warnstreiks in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen geplant, die den kommenden Tagen ausgeweitet werden. Die Gewerkschaften hatten zu den Warnstreiks aufgerufen, nachdem die Tarifverhandlungen für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ergebnislos geblieben waren. |
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Schulgipfel: Dienst-Laptops und mehr Geld für Schulen |
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Die rund 800.000 Lehrer in Deutschland sollen Dienstlaptops bekommen und Schulen schneller digitalisiert werden, damit der Unterricht in Pandemie-Zeiten besser funktioniert. Dafür will der Bund eine halbe Milliarde Euro vorstrecken, wie am Montag beim Schulgipfel im Kanzleramt beschlossen. Der „große Wurf" sei beim Schulgipfel jedoch ausgeblieben, kritisierte Udo Beckmann, der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung. Er sprach von Absichtserklärungen und fehlendem Bewusstsein für die notwendige Geschwindigkeit. |
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WORÜBER HEUTE DISKUTIERT WIRD |
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Quelle: Bernd Wüstneck/dpa |
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Diagnose: genesen und wahrscheinlich immun. Darum geht es in den Immunitätspässen, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schon im Frühjahr forderte – und über die nun der Ethikrat befunden hat. Das Ergebnis: zum jetzigen Zeitpunkt sei von einem Immunitätspass abzuraten. Auf rund 50 Seiten hat das Gremium seine Entscheidung begründet. Einer der entscheidenden Punkte ist, dass sich medizinisch nicht sicher nachweisen lasse, ob und wie lange Immunität nach einer überstandenen Covid19-Infektion besteht. Ähnlich hat die Weltgesundheitsorganisation WHO argumentiert: „Es gibt im Moment keinen Nachweis, dass Menschen, die sich von Covid-19 erholt und Antikörper haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind", hieß es Ende April. Fünf Monate später ist der Wissensstand über die Dauer einer möglichen Immunität nicht viel weiter. Das aber kann sich ändern. Und so sieht es auch der Ethikrat, wenn er in seiner Begründung vom „jetzigen Zeitpunkt“ spricht. Denn sollte es in Zukunft möglich sein, Immunität hinreichend verlässlich nachzuweisen, ist die Hälfte der 24 Ratsmitglieder der Auffassung, dass die Einführung einer Bescheinigung dafür – zumindest stufenweise, anlassbezogen oder bereichsspezifisch – sinnvoll wäre. In anderen Ländern werden Immunitätspässe bereits verwendet, beispielsweise in Form einer App. In Estland können Arbeitnehmer eine App nutzen, um ihr Antikörper-Ergebnis anzuzeigen – und so dann Zugang zum Büro bekommen. Impfungen und Antikörpervorkommen zu dokumentieren ist eine gängige und gute Praxis in Deutschland – aber das jetzige Vorhaben des Gesundheitsministers lässt bisher einfach zu viele Fragen offen. Welche Bedingungen werden an einen Impfpass geknüpft? Die Einreise nach Deutschland oder ein bestimmtes Bundesland? Und wie fälschungssicher sind solche Ausweise? Darauf muss Spahn Antworten geben. | |
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WAS HEUTE NOCH WICHTIG WIRD |
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Quelle: AP Photo/Matt Dunham |
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Angesichts der steigenden Infektionszahlen wird Premierminister Boris Johnson heute eine Rede zur Lage der Nation halten. Großbritannien stehen strengere Corona-Maßnahmen bevor, nachdem die Neuinfektionen wieder stark nach oben geschnellt sind, auf bis zu 4000 täglich. Gesundheitsexperten warnen: Schon Mitte kommenden Monats könnte die Zahl der Neuinfizierten auf täglich 50.000 steigen und die Zahl der Toten auf 200, wenn nicht gegengesteuert werde. Das will Johnson jetzt offenbar tun: unter anderem sollen strengere Regeln für Pubs und vermehrte Arbeit im Homeoffice dafür sorgen, die Pandemie einzudämmen. Über Johnsons Rede berichten wir selbstverständlich auf welt.de. | |
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Öffentlicher Dienst ist nicht gleich öffentlicher Dienst: Das Spektrum der Berufe ist riesig. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat eine Übersicht erstellt, wie sich die mehr als zwei Millionen Tarifbeschäftigten verteilen, von denen heute einige bereits ihren Warnstreik begonnen haben. Die Grafik zeigt: Viele arbeiten nicht in den „Heldenberufen". Mehr Hintergrund erhalten Sie von meiner Kollegin Christine Haas hier. | |
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Ich wünsche Ihnen einen energiegeladenen Tag. Moritz Seyffarth Redakteur Wirtschaft | |
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MEINE WELTPLUS-EMPFEHLUNGEN FÜR SIE |
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MANFRED WEBER „MAN MUSS DER TÜRKEI JETZT SAGEN, DASS ES KEINE EU-MITGLIEDSCHAFT GEBEN WIRD" Europa darf sich nicht erpressen lassen, findet der EU-Spitzenpolitiker. Zum Interview | |
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GELB UND KRAFTLOS DON ALPHONSO RECHNET MIT DER FDP AB Von der „feigen Truppe" zum „Spielball der Antifa" – unser Autor sieht die Liberalen als „gelbe und kraftlose" Partei. Zum Artikel | |
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MIGRATIONSPOLITIK NUN STEUERT SCHWEDEN UM Integration gescheitert? In Schweden beginnt eine neue Migrationspolitik, die noch vor Jahren undenkbar gewesen wäre. Zum Artikel | |
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