Liebe Leserinnen und Leser!

Die von der neuen Bundesregierung geplante Sonderabschreibung für E-Autos hat die erste Hürde genommen und wurde – wie erwartet – im Kabinett beschlossen. Die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat steht noch aus. Aber es ist klar, dass es Union und SPD hier um reine E-Fahrzeuge geht. Der VDA hat hingegen rund um Pfingsten in einem neuen Zehn-Punkte-Plan weiter einen Fokus auf erneuerbare Kraftstoffe und Plug-in-Hybride mit größerer E-Reichweite gefordert. Zwar will der Verband nach eigenen Angaben das Vertrauen in die Elektromobilität stärken und mahnt eine „Positivkommunikation“ von allen Seiten an. Doch tatsächlich verstärkt der erneute Ruf nach Technologieoffenheit vor allem eines – die Unsicherheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Der VDA will erkennbar die Tür für den Verbrenner offenhalten – auch über 2035 hinaus. Nur darum geht es dem Verband!

Eine Folge dieser anhaltenden Unsicherheit lässt sich zum Beispiel bei einigen chinesischen Autobauern finden: Gestartet mit einem rein elektrischen Angebot ergänzen Marken wie MG, BYD und Maxus ihre Modellpalette um Plug-in-Hybride und teilweise sogar reine Verbrenner. Während so manch‘ chinesisches E-Auto schon gezeigt hat, dass es durchaus eine Alternative zu Modellen etablierter Hersteller sein kann, wagen wir in dieser Woche einen Blick über den sonst rein elektrischen Tellerrand bei electrive und liefern erste Fahreindrücke vom Omoda 7 – einem Hybrid-SUV, mit dem der chinesische Hersteller Chery den Sprung nach Europa wagen will. Außerdem haben wir spannende Eindrücke aus Utrecht für Sie, wo in der vergangenen Woche ein Großprojekt zum bidirektionalen Laden mit Carsharing-Autos gestartet ist.

Anregende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Schaal, Leitender Redakteur electrive

Erste Fahrt im Omoda 7 – Das kann Cherys Mittelklasse-SUV für Europa: Die Welle der chinesischen Neuheiten ebbt nicht ab. Im Gegenteil. Mit Chery läuft sich ein weiterer Riese warm, der gleiche mit mehreren Marken und Modellen starten will. Eines davon ist der Omoda 7, mit dem die Chinesen den Übergang in die neue Zeit meistern wollen.

Regierung bringt Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge auf den Weg: Das Bundeskabinett hat die ersten Fördermaßnahmen für E-Fahrzeuge angeschoben. So sollen bald Sonderabschreibungen gelten und auch teurere E-Dienstwagen von der 0,25%-Regelung profitieren. 2027 könnte das „Sozialleasing“ folgen.

VW ID.7 führt E-Auto-Neuzulassungen an: Der Volkswagen ID.7 konnte sich auch im Mai den Spitzenplatz unter den BEV-Neuzulassungen in Deutschland sichern – bereits den fünften Monat in Folge. Konkret waren es im Mai 3.146 neue ID.7.

Nissan macht Townstar EV günstiger: In Deutschland entfällt die bisherige Basisversion bei Kastenwagen und Kombi des Townstar EV, dafür werden die Preise der nun neuen Einstiegsausstattung Acenta gesenkt – und zwar unter den bisherigen Basispreis.

Mercedes-Benz hat Serienproduktion des CLA offiziell gestartet: Auch wenn es schon im April Berichte über das Seriendebüt von Mercedes‘ vollelektrischem Hoffnungsträger CLA gab – das Unternehmen hat erst jetzt bestätigt, dass der Produktionsstart im Werk Rastatt erfolgt ist.

BT Group erhält die ersten 750 von 3.500 bestellten E-Transporter: Die neuen E-Transporter von Toyota und Vauxhall sollen in der Flotte von Openreach, einem Tochterunternehmen der BT Group, eingesetzt werden.

Elektrischer DS N°4 startet ab 45.990 Euro: Nach seinem Facelift ist der DS 4 neuerdings auch als reines Elektroauto zu haben – und zwar ab 45.990 Euro. Die Bestellungen für die Kompaktlimousine sind ab sofort möglich, die Auslieferungen sollen im September beginnen.

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TUI startet E-Auto-Offensive und partnert mit Smart: Der Reisekonzern TUI will den CO₂-Ausstoß von Autos und Bussen signifikant senken und plant, eine Infrastruktur für E-Mobilität in Urlaubsregionen aufzubauen. Im Kern geht es dabei um Ladesäulen an Hotels sowie die Elektrifizierung von Dienstwagen, operativen Fahrzeugen und Bustransfers.

BayWa eröffnet ersten XL-Ladepark im Deutschlandnetz: BayWa Mobility Solutions hat im oberbayerischen Rosenheim den bis dato größten Deutschlandnetz-Standort eröffnet. Der XL-Ladepark bietet acht 400-kW-Ladesäulen mit 16 Ladepunkten – und eine Spur für E-Lkw.

Auch Pfalzwerke eröffnen großen Ladepark: Dieser befindet sich in Göppingen in Baden-Württemberg. Wie im Deutschlandnetz vorgesehen, bieten die Ladepunkte bis zu 400 kW Leistung – oder garantiert mindestens 200 kW, wenn beide Ladepunkte einer Säule belegt sind.

Und auch von Eviny gibt es einen XL-Ladepark: Der norwegische Ladeinfrastruktur-Betreiber hat in Fürth seinen ersten XL-Ladepark im Rahmen des bundesweiten Deutschlandnetzes eröffnet. Auf dem Parkplatz des Edeka Center Scharrer stehen nun 16 hochmoderne Schnellladepunkte zur Verfügung.

BYD bestätigt Roll-out seiner Megawatt-Ladestationen auch in Europa: 500 solcher MW-Lader stehen schon in China, tausende weitere Exemplare sind dort geplant. BYD-Vizechefin Stella Li hat nun erklärt, die MW-Ladestationen zeitnah auch nach Europa bringen zu wollen.

EnBW baut Ladeparks bei Osnabrück, Bremerhaven und Krefeld: Die EnBW geht den Aufbau von drei neuen Schnellladeparks an – und zwar im niedersächsischen Bramsche, in Bremerhaven an der Nordseeküste und im nordrhein-westfälischen Willich-Münchheide.

So soll bidirektionales Laden das Carsharing günstiger machen: Carsharing-Autos verdienen nur Geld, wenn sie unterwegs sind. In Utrecht können 50 Renault 5 jetzt auch während des Parkens für Umsätze sorgen: Sie sind Teil von „Utrecht Energized“, einem Großprojekt für das bidirektionale Laden im öffentlichen Raum. Schon wenige Tage nach dem Start sollen die ersten Zahlen vielversprechend sein – und über die Einkünfte aus dem Stromhandel die Kosten für das Carsharing an sich senken können. Eine Blaupause für so manchen Unternehmensfuhrpark auch in Deutschland?