electrive commercial: Lkw-Branche fordert Planungssicherheit // Benjamin Schiebler über E-Trucks von Volvo.

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Die Lkw-Antriebswende ist ein Kraftakt, bei dem Wirtschaft und Politik gemeinsam zupacken müssen. Ein wichtiger Kommunikationsstrang sind dabei die „Cleanroom-Gespräche“ – also Dialoge, die das Verkehrsministerium (in Form der NOW GmbH) mit den Fahrzeugherstellern führt, um die eigene Planung zu verfeinern – etwa zum Bedarf an öffentlichen Ladern. In Berlin war Chefredakteur Peter Schwierz nun dabei, als die Ergebnisse der jüngsten Gesprächsrunde präsentiert wurden. Er sprach vor Ort nicht nur mit führenden Köpfen aus der Branche, sondern hat von der Konferenz auch zuversichtliche Prognosen mitgebracht. So gehen die Hersteller davon aus, dass 2030 bereits 70 Prozent aller neu zugelassenen schweren Lkw in Europa emissionsfrei sein werden. Vor zwei Jahren sahen sich die OEMs zwar noch auf dem Weg zu 75 Prozent Marktanteil für saubere Brummis, aber klar ist auch: Das Förder-Aus hat die Branche verdaut – umso lauter wird stattdessen nun aber der Ruf nach Planungssicherheit.
Und Volvo Trucks stimmt mit ein: Denn die Schweden haben einen neuen Elektro-Lkw mit 600 Kilometer Reichweite in der Pipeline. Mit Benjamin Schiebler, Manager Electromobility bei Volvo Trucks Deutschland, haben wir über den Fernstrecken-Truck und die anderen XXL-Stromer der Schweden gesprochen. Das Ergebnis finden Sie ganz unten in diesem Newsletter.

Anregende Lektüre wünscht Ihnen
Cora Werwitzke, Redaktion electrive

Logistiker und Hersteller fordern Planungssicherheit: Die Antriebswende im Lkw kommt voran – wenn auch etwas langsamer als erhofft. Hersteller wie Logistiker haben diese Woche im Verkehrsministerium unisono Planungssicherheit für die Umstellung gefordert. Die hohen Investitionen müssten durch einen klaren politischen Fokus abgesichert sein. Dann könne der Wandel im Straßengüterverkehr auch ohne Förderung gelingen, wie unser Stimmungsbericht aus Berlin zeigt.

NIAG erhält Ebuscos E-Busse wohl früher: NIAG soll 19 bestellte E-Busse sowie zwei zusätzliche Fahrzeuge nun früher erhalten als geplant. Ebusco soll die Elektrobusse bereits im ersten Quartal 2025 an das niederrheinische Verkehrsunternehmen liefern. Hintergrund soll die Stornierung eines Auftrags durch einen anderen Kunden sein.

Solaris baut 24-Meter-Stromer für Lüttich: Solaris hat eine Ausschreibung über 45 E-Doppelgelenkbusse gewonnen, die in das Verkehrsnetz von Lüttich integriert werden sollen. Die ersten fünf Busse werden voraussichtlich 2025 in der belgischen Stadt ankommen.

Irizar errichtet neuen Sitz in Großbritannien: Der spanische Nutzfahrzeughersteller Irizar hat auf der Euro Bus Expo in Birmingham Pläne für einen neuen UK-Sitz in der Nähe von Blyth verkündet. Der Standort in Nord-Nottinghamshire soll in rund einem Jahr eröffnet werden.

Karsan bringt e-Jest als Rechtslenker nach Großbritannien: Auf der Euro Bus Expo in Birmingham hat der türkische Hersteller die Rechtslenker-Version seines E-Kleinbusses e-Jest für Europa präsentiert. Der Messeauftritt markiert den Marktstart des Modells in Großbritannien.

Solaris baut 14 weitere Elektrobusse für Stettin: Die polnische Stadt Stettin bestellt weitere Elektrobusse bei Solaris. Der neue Auftrag umfasst 14 E-Busse, sodass die strombetriebene Solaris-Flotte in Stettin nach deren Auslieferung auf 30 Einheiten anwachsen wird.

Ledermair ordert 27 Elektrobusse bei MAN: Konkret bestellt der Tiroler Verkehrsbetrieb 27 E-Busse vom Typ MAN Lion’s City E. Die Auslieferungen sind für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Für MAN ist es die bisher größte Bestellung eines Privatkunden aus Österreich.

MAN Engines zeigt robuste Batterie für Lkw und Baumaschinen: MAN Engines stellt auf der EnergyDecentral in Hannover erstmals eine neue robuste Batterielösung für Nutz- und Off-Highway-Fahrzeugen vor. Nach Angaben des Herstellers kann die Kombination von sechs Batteriepaketen eine Energiekapazität von bis zu 534 kWh brutto bzw. 480 kWh netto liefern.

Enginius gewinnt Mercedes-Benz Lkw als Vertriebspartner: Die junge Nutzfahrzeugmarke Enginius aus der Faun-Gruppe kooperiert mit Daimler Truck im Vertrieb. Für die neuen Citypower-Modelle von Enginius übernimmt Mercedes-Benz Lkw die Vermarktung.

Daimler Truck fertigt weitere Komponenten für den eActros 600: Wie schon beim eActros 300/400 stammen wichtige Teile der E-Achse aus dem Werk Gaggenau. Dabei handelt es sich etwa um speziell entwickelte Getriebekomponenten wie Wellen, Zahnräder sowie Synchron- und Gehäuseteile. Ende November soll die Serienproduktion des E-Lkw beginnen.

Avia Volt präsentiert neue Lkw-Ladestation mit 600 kW Leistung: Der Schweizer eMobility-Anbieter hat eine Ladestation für Lkw vorgestellt, die schneller ist als so ziemlich jede andere Säule am Markt. Entwickelt wurde die Lkw-Ladestation vom österreichischen Partner Kostad.

Achim Puchert neuer CEO von Mercedes-Benz Trucks: Der Aufsichtsrat von Daimler Truck hat Puchert zum 1. Dezember 2024 zum neuen Mitglied des Vorstands bestellt. Dort ist Puchert für Mercedes-Benz Trucks sowie die Regionen Europa und Lateinamerika verantwortlich.

Lidl Österreich mit sechs Elektro-Lkw in Wien unterwegs: Die Supermarkt-Kette Lidl beteiligt sich in Wien am Projekt „Zero Emission Transport“ (ZET), bei dem verschiedene Firmen zugesagt haben, emissionsfrei in den 1. und 2. Wiener Gemeindebezirk einzufahren.

Benjamin Schiebler über den neuen E-Truck von Volvo mit 600 km Reichweite: „Der deutsche Markt will eine 4×2-Sattelzugmaschine haben, die weit fährt“, sagt Benjamin Schiebler, Manager Electromobility bei Volvo Trucks Deutschland. Dazu passend hat sein Unternehmen auf der IAA Transportation eine neue Variante seines Schwerlast-Lkw FH Electric vorgestellt, die 600 Kilometer Reichweite schaffen soll – und damit doppelt soviel wie bisher. Alle Details erfahren Sie im Video-Interview.