Die Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk bestimmt auch heute die Nachrichtenlage. Über Wochen warfen Politiker der Linken der Bundesregierung und den deutschen Medien einen einseitigen Blick auf den Ukraine-Konflikt und Putins Interessen im Donbass vor – und wollten partout nicht an einen Einmarsch Russlands glauben. Nicht nur für meinen Kollegen Ben Krischke ist seit Montag klar: Das Geraune von der Kriegstreiberei des Westens war entweder naiv – oder Ausdruck einer Weltsicht, die irgendwo in den Grenzen von anno dazumal steckengeblieben ist. Einen unsentimentalen Blick auf die Vorgänge in der Ost-Ukraine wirft George Friedman. Der Osten des Landes ist zwar formal Teil der Ukraine, steht faktisch aber schon lange unter dem festen Einfluss Moskaus. Die Russen sind also in ein Gebiet eingedrungen, das sie ohnehin schon beherrschten. Für Putin war der jüngste Schritt fast unausweichlich: Russland musste seine Drohung wahr machen, ohne einen militärischen Konflikt zu riskieren, so der US-Geostratege. Auf die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine muss der Westen mit Geschlossenheit und Sanktionen reagieren. Das entbindet nicht von einer selbstkritischen Analyse des eigenen Krisenmanagements: Die Nichtbeachtung russischer Sicherheitsinteressen war ein Fehler, meint Rüdiger Lüdeking. Die Nato muss bereit sein zu einem Ausgleich mit Russland und darf den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen, fordert der Ex-Diplomat. Denn klare Kante und Entgegenkommen schließen sich nicht aus. Trotz der brisanten weltpolitischen Lage hat uns natürlich die Corona-Pandemie weiterhin im Griff. Ob das Virus seinen Ursprung in einem chinesischen Labor hatte, bleibt nebulös. Virologen wie Christian Drosten hatten das bis vor kurzem als Verschwörungstheorie abgetan. Fest steht allerdings, dass in Wuhan gefährliche Gen-Experimente mit Krankheitserregern gemacht wurden. Internationale Wissenschaftler fordern nun einen weltweiten Stopp dieser hochriskanten „Gain-of-function“-Forschung. Wir dokumentieren ihren Aufruf. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bildet sein Kabinett um – und besetzt den Posten des Generalsekretärs neu. Nach seiner Kehrtwende in der Corona-Politik ist dies der zweite Schritt des Parteichefs in Richtung Landtagswahl im kommenden Jahr. Denn derzeit droht der CSU im Herbst 2023 laut Prognosen noch die größte Wahlniederlage ihrer Geschichte. Ben Krischke erklärt, warum Markus Söder die CDU umbaut. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |