wir möchten Sie herzlich hinweisen auf eine Buchpräsentation im Rahmen der Veranstaltungsreihe *at the Library von Jörg Zedler (Hg.) Schreiben ins Exil Briefe der Wiener Jüdin Ella Wenger 1938-1942 am Donnerstag, den 9. November 2023 um 18:30 Uhr in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2–4, Hof 1.12, 1090 Wien
Sprache: Deutsch ISBN: 978-3-412-52712-9 339 Seiten, mit 32 farb. u. s/w Abb., gebunden Böhlau Verlag Wien
Programm Begrüßung Markus Stumpf | Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien Begrüßung Bertrand Perz | Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Zum Buch Jörg Zedler | Vertretung der Professur für Neuere und Neueste Geschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München im Gespräch mit Irene Messinger | Politikwissenschaftlerin, FH Campus Wien, Universität Wien Im Anschluss wird zu einem Glas Wein geladen. Hier geht es zum Veranstaltungsflyer.
Über das Buch
Die hier als Edition vorgelegten Briefe Ella Wengers offenbaren praktisch alle Facetten, die das Leben jüdischer Bürger:innen in Wien unter den Bedingungen des Nationalsozialismus in den Jahren zwischen Anschluss (1938) und dem Beginn der 'Endlösung' 1942 ausgemacht haben: Ausgrenzung und Drangsalierung, Diskriminierung und Entrechtung, den Verlust von Arbeit, Eigentum und Wohnung, das Zusammendrängen auf immer weniger Wohnraum, Verzweiflung und Suizid, schließlich die Deportationen; aber auch die Bemühungen um Selbstbehauptung und Flucht. Die Nachrichten der rund 70jährigen Frau an ihre bereits emigrierte Familie zeigen, wie das Leben der jüdischen Bevölkerung Wiens zunehmend abgeschnürt wurde; sie zeigen aber auch den Mut und die Lebensbejahung, mit der sich die Schreiberin gegen die immer hoffnungslosere Lage stemmt. Ihre Funktion als Drehscheibe von Auskünften, als Maklerin zwischen Emigrierten, denen, die auf dem Sprung waren und jenen, die zurückblieben, war mehr als familiäre Fürsorge – es war der Versuch, Reste der materiellen Lebensgrundlage zu retten, Informationen zu vermitteln, Beziehungen zu aktivieren und soziale Kontakte zu erhalten. Die Welt, die sie beschreibt, geht weit über die Beziehung von Mutter und Tochter hinaus: Weil die Nationalsozialisten den Alltag politisierten, wurde das Alltägliche politisch. Familiäre Fürsorge und politisches Tun verschmolzen, mitunter bis zur Ununterscheidbarkeit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Herzlich, Sarah Stoffaneller PS: Besuchen Sie auch unsere Website! *Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, zu.*