| Die Merkelfestspiele, liebe Leserinnen, liebe Leser, |
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sind wahrscheinlich noch lange nicht vorbei. Als die Bundeskanzlerin a.D. am Dienstagabend ihre politischen Memoiren zusammen mit der Journalistin Anne Will im Deutschen Theater Berlin vorstellte, standen die Besucher in langen Schlangen am Büchertisch an, wo bereits von Merkel signierte Exemplare verkauft wurden. Und wer einen Tag später in Berlin Mitte die Friedrichstraße entlangging, konnte beobachten, wie am Kulturkaufhaus Dussmann, das eine Merkel-Autogrammstunde angekündigt hatte, die Menschen fast einmal um den Häuserblock anstanden, um ihr Exemplar von der Autorin signieren zu lassen. Merkel saß im ersten Stock, es ging auch jeweils ganz schnell, ohne längere Plauderei. Sie muss allein an diesem Nachmittag Hunderte von Büchern verkauft haben. Als nächstes bricht sie nach Washington D.C. auf, wo sie ihr Buch mit Obama vorstellen wird, dann folgt eine Präsentation in London. Angie auf Welttournee. | Julia Encke | Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. | |
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| Ob das Kalkül des Verlags Kiepenheuer & Witsch aufgeht, der einen exorbitanten Vorschuss an das Autorinnenduo Angela Merkel und Beate Baumann, ihre ehemalige Büroleiterin, gezahlt haben soll (es heißt, in zweistelliger Millionenhöhe), ist nicht ganz klar, angesichts der vielen Auslandslizenzen aber wahrscheinlich. Die Rezensionen über „Freiheit“ fallen nicht so gut aus. Viele Kritiker bemängeln, dass im Buch wenig Neues stehe, es sich streckenweise lese wie ein Referat ihres Terminkalenders. Auch dass sie im Rückblick kaum Fehler, einräumt, wird von vielen stark bemängelt. *** Unsere Leseempfehlungen der Woche: „So ganz großartige Dinger“: Julia Encke über Merkels Buchpremiere mit Anne Will im Deutschen Theater Berlin Körper der Königin I: Simon Strauss über Angela Merkel als Ostdeutsche Körper der Königin II: Jürgen Kaube über den Stil von Angela Merkels Memoiren *** Mein Kollege Ralph Bollmann, Autor einer umfassenden Biographie über Merkel, hat sich die Frage gestellt, warum es für die ehemalige Bundeskanzlerin so gar nicht in Frage kommt, öffentlich Fehler einzugestehen . Er erklärt es mit einem für sie typischen Mechanismus: „Äußerer Druck“, schreibt er, „erzeugt bei ihr Gegendruck“. Das sei schon immer so gewesen. „Irgendwelche Fehler einzuräumen, nur weil man sie dazu drängt, widerspräche ihrem Freiheitsbedürfnis.“ Dass Merkel in den Debatten der vergangenen Jahre gelegentlich unfrei gewirkt habe, könne man deshalb ausgerechnet aus ihrem Autonomiebestreben und ihrem Freiheitsbegriff erklären. Eine interessante Paradoxie. Merkels Buch fällt auch in das Weihnachtsgeschäft. Zum Verschenken gibt es aber sehr viele andere toll Bücher – und eben nicht nur „Freiheit“. Das F.A.Z.-Feuilleton hat die persönlichen Empfehlungen der Redaktion jetzt zusammengestellt. Und auch in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ finden Sie morgen viele Geschenkempfehlungen zu Weihnachten. Vielleicht ist etwas für Sie dabei? Es muss wirklich nicht nur noch Merkel sein… Viel Inspiration und gute Lektüren, Ihre Julia Encke
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