Liebe/r Leser/in, ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes neues Jahr! Bleiben Sie gesund, bleiben Sie lebensfroh und optimistisch – auch wenn das schwerfällt in diesen Tagen. Seit knapp einem Jahr quält uns das Coronavirus. Vor wenigen Wochen noch jubelten wir über den ersten Impfstoff aus einem deutschen Labor, wir hofften, unser gewohntes Leben nun schnell zurückzubekommen. Doch aus der Freude und dem Stolz wurde ganz schnell Murks, und der Januar beginnt mit einer vollen Dosis Frust. Unsere Sehnsucht, endlich wieder normal leben zu können, wurde leider enttäuscht – denn obwohl in Deutschland zuerst einer der besten Corona-Impfstoffe der Welt entwickelt wurde, kann er hierzulande nicht schnell genug geimpft werden; was viele Gründe hat – politische, produktionstechnische und organisatorische. Ich erkrankte Anfang März 2020 in der ersten Corona-Welle an Covid-19 und musste lernen, dass es für viele Fragen, das Virus, seine Wirkung und die Spätfolgen betreffend, keine schnellen und einfachen Antworten gibt. Wissenschaftler, Ärzte, Pfleger und Patienten standen vor einer völlig neuen Herausforderung, wir lernten jede Woche dazu und dieses heimtückische Virus immer besser kennen. Gleiches gilt meiner Meinung nach auch für unsere Politiker, die ebenfalls vor einer so nie da gewesenen Management-Aufgabe standen. Deshalb fällt es mir auch schwer, die richtigen Worte für die Impfkrise oder dieses Desaster oder dieses Versagen zu finden – es gibt sehr viele Möglichkeiten der Schuldzuweisungen, es gibt unterschiedliche Frontverläufe, Machtspiele und zu viele Strippenzieher. Wir schauen beeindruckt nach Israel, Großbritannien oder Dänemark, wo zügig geimpft wird, und können nicht fassen, dass wir Deutschen in der Bekämpfung des Virus so zurückgefallen sind. Wir haben weniger Impfstoff als erwartet, und die Dosen, die da sind, werden zu langsam verabreicht. Wir stolpern von Lockdown zu Lockdown, die Wirtschaft leidet immer mehr. Wir schränken unsere Bewegungsfreiheit zunehmend ein, während bei der Impfhotline das Band läuft: „Wir bitten um Geduld“ (geschehen in Sachsen). Wenn wir Deutschen für etwas stehen, dann doch für Disziplin und Organisation – im Guten wie im Schlechten. Heute aber können wir nicht mal die Frage beantworten, wie die Bürger zuverlässig erfahren, wann sie einen Impftermin bekommen. Es ist tragisch, dass der Kampf gegen die Pandemie nun von politischen Schlachten überstrahlt wird: zwischen EU-Kommission und Nationen, Bundesregierung und Bundesländern, SPD und CDU oder, wie in Berlin kolportiert wird, auch zwischen Kanzleramt und Gesundheitsministerium. Markus Söder: „Wir haben nicht genug Impfstoff“; Jens Spahn: „Wir haben genug Impfstoff“: Ja, die Menschen werden zermürbt von den Hü-und-hott-Schlagzeilen der Corona-Ticker auf den Nachrichtenseiten im Netz, vom Streit der Politiker, von der Tatsache, dass kein Ende der Einschränkungen in Sicht ist. Dabei geht es um Leben und Tod. Jeden Tag sterben um die 1000 Menschen. Die meisten sind Ältere, also Bürger aus einer ganz besonderen Generation, der wir verpflichtet sind. Es ist die Generation der Helden, die nach dem Krieg unser Land aufgebaut hat. Lesen Sie zu unserem Titelthema die Kolumne von Jan Fleischhauer, der mit seinem Text vom 1. Januar auf FOCUS Online übrigens einen „Klickrekord“ mit drei Millionen Lesern erreichte. Er spießt in seiner Kolumne auf Seite 6 dieser Ausgabe die Europa-Strategie der Bundeskanzlerin bei der Organisation des Impfstoffs auf und auch den Umgang vieler Medien mit der Kritik an dieser Strategie. Auf Seite 98 plädiert FOCUS-Gründungschefredakteur Helmut Markwort in seinem Tagebuch dafür, dass Geimpfte schneller ihre Grundrechte wieder bekommen sollen. Und ab Seite 22 beginnt unsere Titelgeschichte zu dem deutschen Impfdilemma – sie zeigt neben der Analyse auch Wege auf, wie wir endlich aus der Krise finden können. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie optimistisch. |
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