man möchte fast sagen, schlechte Zeiten für Olympiasieger, die im Training gerne mal zu Dingen aus Holz greifen – wäre das nicht zu zynisch. Und billige Gags bleiben einem derzeit im Hals stecken. Leider. Der Neuseeländer Mark Todd, wegen seiner Verdienste um den Pferdesport einst von der Queen zu „Sir Mark” ernannt, schlägt mit einem Ast auf ein Pferd ein, das nicht von einer Stufe ins Wasser springen möchte. Es ist ein Zweig, von dem der neuseeländische Olympiasieger zuvor die Blätter abgestreift hat. Zehn Schläge landen auf der Hinterhand des Pferdes. Dann springt der Schimmel endlich ins Wasser. „Nicht schlimm”, finden viele, und meinen, wer darüber berichtet, dass Todd wegen eines viral gegangenen Videos nicht nur in der Kritik steht, sondern mittlerweile auch seinen Job als Schirmherr der Tierschutzgesellschaft World Horse Welfare abgegeben hat, beteilige sich an einer Hexenjagd. Nun gut, kann man so sehen, muss man nicht. Denn viele andere bemerken zu Recht: Eines Olympiasiegers unwürdig, die Legende demontiert sich selbst. Dass der Schimmel recht auffällig vorne unklar trabt, erkennt keiner. Hat Todd wohl nicht vor Ort gesehen und die Facebook-Kommentatoren auch nicht. Das ist Wasser auf die Mühlen auch derer, die sich mittels des Mäntelchens Tierschutz bereichern, etwa Peta. Die Organisation hat unlängst das Ehepaar Lisa und Thomas Müller wegen eines Unfalls des Deckhengstes beim Absamen öffentlich an den Pranger gestellt, wegen Geldgier würde das Tier zum „unnatürlichen Geschlechtsakt” gezwungen. Das ist hanebüchener Unsinn, schnell zu entkräften. Mein Kommentar dazu» Wenn aber die Beerbaums und Todds Dinge machen, die so nicht gehen (oder im Fall Beerbaum von einem 27-köpfigen FN-Expertengremium monatelang analysiert werden müssen – mehr in der März-Ausgabe, ab sofort im Handel), spielt das denen in die Karten, die die Pferde im Zoo sehen wollen. Muss das sein? Beste Grüße aus Hamburg, |