Plus: Müssen Kinder noch Rechtschreibung lernen?
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| | | Guten Tag, wenn ich von Weilheim in Oberbayern, wo ich mit meiner Familie wohne, mit dem Fahrrad ein paar Kilometer in Richtung des kleinen Dorfes Polling fahre, bleibt mir regelmäÃig kurz die Luft weg. Nicht, weil die Fahrt so anstrengend wäre, sondern weil es da diese eine Stelle gibt, an der man mit einem Mal freie Sicht auf die Alpen bekommt: Plötzlich nehmen weiÃe Gipfel die ganze Horizontlinie ein. Ich bin jedesmal wieder aufs Neue baff angesichts dieser majestätischen Weite. Im Hintergrund thronen die Zugspitze, der Krottenkopf und die Alpspitze, und im Vordergrund erscheint die Pfarrkirche des Klosters Polling aus dem Jahr 1450. Heute befindet sich in dem alten Kloster unter anderem ein Hospiz, von dem ich Ihnen in diesem Newsletter erzählen will. Es gibt dort zehn Einzelzimmer, in die schwerkranke Menschen einziehen, deren Leben zu Ende geht. Es ist ein friedlicher, ruhiger Ort. Derzeit laufen auch Planungen für ein Kinder- und Jugendhospiz. Der Hospizverein bildet regelmäÃig Freiwillige zu ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfern aus und bietet Kurse zum Umgang mit Tod und Sterben an. In diesen Kursen lernt man Menschen wie Karin Sonnenstuhl kennen. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und seit Jahren hauptberuflich im ambulanten Hospizdienst, das heiÃt, sie fährt in Häuser und Wohnungen in den Dörfern und Städten der Umgebung und verbringt dort Zeit mit Menschen, die bald sterben werden. Sie hilft den Angehörigen, sitzt bei den Sterbenden und führt dabei viele, viele Gepräche. Oft ist sie auch im Moment des Todes dabei. An einem nebligen Novembernachmittag habe ich ein Interview mit ihr bei einem Spaziergang geführt. Wir sind mehr als zwei Stunden lang durch Felder und Wälder rund um Polling spaziert und sie hat über ihren Beruf und ihre Freude daran gesprochen, über den Tod und wie er Familien prägt und verändert, und auch darüber, was sterbende Menschen sich wünschen, was sie brauchen, und was sie bereuen. Ich habe dieses Gespräch aufgezeichnet und freue mich, wenn Sie es lesen. Karin Sonnenstuhl erklärt darin auch die häufigsten Sterbesymptome und wie man sie erkennt, gibt Ratschläge für Angehörige und erzählt von jenen Patienten, deren Geschichten sie am meisten bewegt haben.
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| | | | | »Der Sterbende muss das Gefühl haben, dass es dort, wo er hingeht, okay ist.« | Was brauchen Menschen in ihren letzten Tagen? Welche Worte sind die richtigen? Und woran erkennt man, dass es wirklich zu Ende geht? Eine ambulante Sterbebegleiterin über die häufigsten Sterbesymptome und die Dinge, die Menschen am meisten bereuen. | | |
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| Am Ende des Gesprächs gibt Karin Sonnenstuhl übrigens einen Musiktipp, den ich hier wiederholen möchte: »Es gibt eine bayrische Kabarettgruppe namens Schmidtanand, die haben ein ganz aktuelles Lied über den Tod des Vaters der Sängerin. Das passt genau zu meinem Beruf. Der Text hat mich sehr bewegt«, sagt sie. Das Lied findet man hier bei YouTube. Ich fand es auch bewegend. Hören Sie es sich in einem ruhigen Moment an. Herzlich
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