Liebe/r Leser/in, das Thema Pandemiegefahr lässt uns nicht los. Jetzt unternehmen die USA erste Schritte gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Säugetieren. Das Virus ist jedenfalls lebendiger als Tyrannosaurus, über dessen Intelligenz die Experten streiten. Sehr viel Hirnschmalz wiederum steckt in der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6, über die wir in den nächsten Wochen öfter etwas erfahren werden. | Mit besten Wünschen für den Feiertag, Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Vogelgrippe befällt Rinder | Unter Vögeln verbreitete sich das 1996 in China entdeckte Influenza-A-Virus H5N1 (Bild oben) zuletzt nahezu weltweit und stellenweise in einem katastrophalen Ausmaß. Wohl täglich verenden viele Tiere daran. Immer wieder, etwa in Chile und Peru, sprang die Vogelgrippe auch auf Säuger über und in ganz wenigen Fällen, offiziell unter 1000, auch auf Menschen – aber eben nur vereinzelt, wie Experten beruhigten. Nun zeigt sich die Fachwelt besorgter, weil der Erreger in den USA vor wenigen Tagen in Rindern und in Rohmilch aufgetaucht ist. Die US-Behörden ziehen erste Konsequenzen und verordnen, dass Milchvieh beim Transport über Bundesstaatsgrenzen hinweg getestet werden muss. Rohmilch ohne Pasteurisierung sei „in jedem Fall zu vermeiden“, empfiehlt Martin Beer vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems. Beer und andere Wissenschaftler meinen, dass die Übertragung auf Rinder in den USA über Wildvögel und den Euter geschehen sein müsse. Momentan treiben Virologen vor allem zwei Ängste um, dass das Virus über die Atemluft übertragbar wird und dass es andere Nutztiere befällt, zum Beispiel Schweine. So rückte es dem Menschen näher. Offiziell gilt die Übertragungsgefahr auf Menschen als noch sehr gering. Beer und sein Freiburger Kollege Martin Schwemmle geben jedoch bereits eine unangenehm bekannt klingende Devise aus – testen, testen, testen. Er fordert mehr Überwachung von Rindern in den USA, aber auch in Europa. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Ab in die umzäunte Wildnis! | | Wer den Begriff Auswilderung nur mit der Savanne Afrikas oder dem tropischen Regenwald verbindet, erhält im Kreis Euskirchen einen neuen Blickwinkel. Hier wird ein nachgezüchteter Feldhamster in die Freiheit geschickt. Auf einem umzäunten Grundstück in der Voreifel will man mit vorerst zwölf und später insgesamt 98 Tieren eine neue Population der selten gewordenen Art ansiedeln. Die moderne Landwirtschaft hat den Feldhamster an den Rand des Aussterbens gebracht. |
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| 2. Wie klug war Tyrannosaurus rex? | Haben Sie sich auch kürzlich wieder gefragt, wie intelligent T. rex damals eigentlich war? Dann habe ich zwei Nachrichten für Sie – eine gute und eine schlechte. Die gute ist: Die Wissenschaft sucht endlich eine Antwort. Die schlechte ist: Es gibt (mindestens) zwei. Und jetzt sind wir so klug wie zuvor. Immerhin hat sich aus der Uneinigkeit der Forschung ein schöner Streit entwickelt, mit Schubsen, Nachtreten und Ärgern. Die Kampfzone befindet sich in wissenschaftlichen Zeitungen. Zuerst meldete ein Forscherteam von der Vanderbilt-Universität in Nashville (USA), es habe aus der Größe und Struktur des Sauriergehirns ermittelt, dass er keinesfalls so minderbemittelt war, wie man bisher dachte, sondern im Gegenteil fast so intelligent wie ein Affe. Aber das wollte eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung von Kai Caspar von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf so nicht stehen lassen. Die Leute aus Nashville hätten den falschen Ansatz gewählt („nicht sinnvoll“), sich grob verschätzt („zwei- bis zehnfach“) und „irreführend interpretiert“. Nach Meinung der Düsseldorfer habe T. rex maximal die Intelligenz eines Krokodils gehabt, nicht gerade der hellste Stern im Tümpel. Es könnte gut noch ein paarmal hin- und hergehen. Schließlich hat niemand ein intaktes Sauriergehirn im Kühlschrank liegen. Die Saurier sind vor 66 Millionen Jahren ausgestorben. Alle schätzen nur anhand von Fossilien, wie es gewesen sein könnte. Falls Sie interessiert, wie es weitergeht im Saurier-Streit – wir bleiben dran! Michael Kneissler, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Ariane 6 wartet auf den Start | Auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana wächst die Spannung. Rund zwei Monate vor dem geplanten Start der neuen europäischen Rakete Ariane 6 hat dort der Aufbau des Hoffnungsträgers begonnen. Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen wurde in den vergangenen Tagen der Zentralkörper, bestehend aus Haupt- und Oberstufe, zur Rampe transportiert und aufgerichtet. Später folgte die Installation der beiden Feststoffbooster. Nach der erfolgreichen Verbindung der drei Teile stehen als Nächstes abschließende Tests der Rakete sowie ihres Startsystems an, erklärt Hersteller Arianespace. Erst dann werde die Nutzlast installiert. Auf ihrem Jungfernflug wird die Ariane 6 noch keine großen, kostbaren Lasten transportieren. Stattdessen sollen einige Kleinsatelliten und Experimente von Unternehmen, Forschungsinstituten, Universitäten, jungen Fachleuten und Raumfahrtagenturen mitfliegen. Den langersehnten Erstflug kündigte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher für Mitte Juni bis Ende Juli an. Die Ariane 6 sichere Europa wieder einen autonomen Zugang zum Weltraum, erklärte er. „Dass die Raketenstufen zusammen auf der Startrampe stehen, markiert den Beginn der Startkampagne und zeigt, dass wir fast am Ziel sind: Bald werden wir dieses Wunderwerk in den Himmel steigen sehen.“ Ganz so sicher ist die Ankunft im All allerdings nicht. Das Vorgängermodell Ariane 5 zählte zwar zu den erfolgreichsten Raketen der Welt. Beim Erstflug 1996 explodierte sie allerdings nach 40 Sekunden über dem Regenwald Französisch-Guayanas. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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