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| | Illustration: iStock / by Malte Mueller | | |
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Guten Tag, wie geht es Ihnen nach dieser Woche mit der US-Wahl und dem Aus der Ampel-Koalition? Haben Sie, wie ich, Stunden auf Nachrichtenseiten verbracht und versucht, aus den Ereignissen schlau zu werden? Jetzt ist der erste Samstagmorgen nach einer Woche Weltgeschehen gekommen und ich würde gerne in diesem Newsletter kurz auf die Pausentaste drücken â und Ihnen ausgeruhte, besonders bewegende Geschichten empfehlen, die es Ihnen vielleicht erlauben, die Welt für ein paar Stunden zu vergessen. Ich möchte Ihnen nämlich heute alle Artikel ans Herz legen, die von uns in diesem Jahr für den renommierten Reporter:innenpreis in verschiedenen Kategorien nominiert worden sind. Und das Beste: In keinem der Texte kommen Donald Trump, Olaf Scholz, Christian Lindner oder Friedrich Merz vor, versprochen! Eine Reportage, die mir noch lange im Kopf bleiben wird, stammt von meiner Kollegin Vivian Pasquet. Sie hat in den USA kurz vor seinem Tod einen Mann getroffen, der 72 Jahre lang in einer Eisernen Lunge lebte. Als Kind erkrankte Paul Alexander am Poliovirus, das nicht nur seine Arme und Beine lähmte, sondern auch seine Atemmuskeln. Die Eiserne Lunge half ihm all die Jahre, weiterzuleben. Man könnte also meinen, dass Alexander mit Missmut auf sein Leben geschaut haben könnte. Aber das Gegenteil ist wahr. »Paul Alexander ist durch die Hölle gegangen, und wer ihn nicht erlebt hat, könnte denken, er sei noch immer drin. Trotzdem hat er Jura studiert und als Anwalt gearbeitet. Er hatte zehn bis zwölf Freundinnen, so genau weià er das nicht mehr. Er hatte Sex, sah das Meer, sang lautstark bei Konzerten mit, bestieg ein Flugzeug und verprasste sein Geld im Casino. Er sagt: âºIch kann alles machen, was ich willâ¹Â«, schreibt meine Kollegin Pasquet in dem Text über ihn.
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| | | | Langer Atem | 72 Jahre lang lebte Paul Alexander in einer Eisernen Lunge, einer riesigen Beatmungsmaschine â als höchstwahrscheinlich letzter Mensch. Trotzdem hat er geliebt und als Anwalt gearbeitet. Die Geschichte eines unglaublichen Lebens. | | |
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Paul Alexander hat in seinem Leben drei Lektionen gelernt, erzählt Pasquet: »Erstens: Du musst dich selbst liebhaben, sonst bist du verloren. Zweitens: Du musst selbst dafür sorgen, dass die Dinge passieren. Drittens: Nur du allein kannst dich stolz auf dein Leben machen.« Das sind, auch wenn man das Glück hat, gesund zu sein, vielleicht generell ganz gute Regeln fürs Leben. Alle weiteren nominierten Geschichten verlinke ich Ihnen unten. Kommen Sie gut durchs Wochenende. Ihre Dorothea Wagner P.S. Ãbrigens wurde auch unser Podcast »Im Schattenkloster« nominiert â diesen können Sie gerade hier auf Audible anhören.
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UNSERE EMPFEHLUNGEN | Zum Lesen | |
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| | »Ich habe gebetet um die Kraft, das auszuhalten« | Die Schriftstellerinnen Gabriele von Arnim und Helga Schubert haben ihre schwer kranken Männer jahrelang zu Hause gepflegt. Die eine aus Liebe, die andere aus Pflichtgefühl. Ein Gespräch über das Festhalten und Loslassen, über Ekel, Würde und Freiheit. | | |
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| | Die SüÃkurve | Der VfR Garching spielt zwar niederklassig FuÃball, wird aber von einer einzigartigen Ultra-Fangruppe unterstützt â einem Haufen Kinder an der Schwelle zur Pubertät. Ihre Gegner: Abstiegssorgen, Stimmbruch und das elende Gewicht der Fahne. | | |
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| | Ist sie nicht auch ein bisschen selbst schuld? | War ihr Rock zu kurz? Der Flirt zu offensiv? Wenn Männer Frauen Gewalt antun, fällen Gerichte in Deutschland oft äuÃerst milde Urteile. Doch für eine andere Rechtsprechung bräuchte es eine andere Gesellschaft. | | |
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| | Tetiana Sylenko, 64, legt eine Bombe | DrauÃen ist Krieg, drinnen wird Krieg gespielt: Eine Gruppe ukrainischer Rentnerinnen und Rentner hat zu Counter-Strike gefunden. Manche von ihnen spielen, weil es gegen die Angst hilft. Anderen gibt das Ballern am Bildschirm ein Gefühl von Heimat zurück. | | |
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| | Ist das Mama? | Nach einer Operation ist die Mutter unserer Autorin plötzlich eine andere â schwach, hilflos, verwirrt. Ihre Tochter beginnt sie zu pflegen. Aber irgendwann ist da nur noch Erschöpfung und die Frage: Darf man seiner Mutter den Tod wünschen? | | |
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| | »Was vor allem fehlt, ist Hoffnung« | Lässig, kosmopolitisch, tolerant â das ist Tel Aviv. Wie hat der 7. Oktober die Partymetropole verändert? Wie blickt man auf das Leid und den Krieg im 70 Kilometer entfernten Gazastreifen? Ein Stadtgespräch. | | |
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| | Ein Leben mit Pädophilie | Als Leon ein Jugendlicher war, dachte er noch, vielleicht verÂÂliere sich seine Neigung mit den Jahren. Jetzt ist er 22 und hat Âakzeptiert, dass sie ihn immer begleiten wird. | | |
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| | Es gibt so viele Arten zu sterben | Unsere Autorin, geboren in der Ukraine, arbeitet als Ãrztin in Dresden und macht oft Hausbesuche bei Patientinnen und Patienten. Dabei sieht sie viel Leid und Hoffnungslosigkeit â hat aber auch gelernt, worauf es im Leben letztlich ankommt. | | |
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Das Beste fürs Wochenende | |
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| | | | Der besondere Buchclub | | Lesen Sie mal wieder vor â nicht nur den Kindern (aber auch denen unbedingt!), sondern dem Partner, einer Freundin oder einem lieben Menschen. Gesprochenen Worten zu lauschen ist nicht nur wohlig, es schafft Verbindung: Man überwindet zusammen das Schweigen und kann sofort an ein Thema anknüpfen. Empfehlenswert: Jane Campbells gewitzte Erzählungen »Kleine Kratzer« oder Han Kangs Roman »Die Vegetarierin«. | |
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