Liebe Leserinnen und Leser,
der Begriff Trauma wird in unserer Alltagssprache inflationär benutzt. Er dient als Erklärung für alle möglichen privaten oder beruflichen Schwierigkeiten. Sätze wie „das Treffen mit XY hat mich richtig traumatisiert“ oder „ich habe ein Trauma vom Sportunterricht in der Schule“ höre ich öfter.
Ereignisse, die einen belasten, sind aber nicht unbedingt ein Trauma im psychologischen Sinne. Bei solchen Äußerungen steigt deshalb Rena Schaletzkys Puls. „Der unsensible Umgang mit dem Thema relativiert das Leid, das traumatisierte Menschen erlebt haben“, sagt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Meine Kollegin Birgit Ruf hat zusammengefasst,
wann man in der Medizin von einem Trauma spricht und wie Betroffene lernen, die Erlebnisse zu verarbeiten.
Eine Technik, bei der die Augen hin und her bewegt werden, zählt inzwischen zu den etablierten Psychotherapiemethoden bei Traumata: EMDR heißt sie, kurz für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing.“ Wie die Therapie wirkt und wie eine Therapiesitzung abläuft, lesen Sie
hier. Auch Angehörige und Freunde können traumatisierte Menschen unterstützen:
Was man tun kann, wenn eine Person im Umfeld ein Trauma zu bewältigen hat, erklärt der Psychologische Psychotherapeut Marc Saretzki aus Kiel im Interview.
Ein schönes Wochenende und eine informative Lektüre wünscht