vor ein paar Jahren hatte ich einen Lauf: Rücken-Kollaps und Knochenbrüche. Kurz hintereinander, immer mit Gastspielen in der Notaufnahme. Während ich also da lag, in die Neonröhren starrte und die Engel singen hörte, dachte ich bei mir: Wie halten das die Leute, die hier arbeiten, bloß aus? Den Sturzbesoffenen mit der platttgehauenen Nase, der rumpöbelt, weil er nicht dran kommt. Die demente Seniorin, die seit Stunden „Hallo?! Hilfe!“, ruft. Den Typen, der die ganze Woche nicht beim Arzt war, aber sich jetzt nachts überlegt hat, dass es Zeit für einen Verbandwechsel wäre. In der Notaufnahme. Die Mischung aus Anmaßung, Ignoranz, Arroganz bei vielen. Und natürlich das Leid und der Tod. Für Pflegedienstleiterin Sharon Uhlemann (30), die meine Kollegen Pauline Reibe und Florian Quandt eine Schicht lang begleiten durften (M+), ist das Helfen ein Traumjob: „Ich mach das, bis ich alt bin“, erzählt sie. Was für ein toller Mensch. +++ Hamburgs Süden fühlt sich oft abgehängt – und ist es derzeit auch, jedenfalls mit Blick auf den S-Bahn-Verkehr. Der Lkw-Unfall an den Elbbrücken hat zum Vorschein gebracht, wie störungsanfällig Hamburgs Schienennetz ist. Seit Wochen können Pendler die S3/S31 nicht wie gewohnt nutzen, um über die Elbe zu kommen. Damit sowas in Zukunft nicht mehr passiert, braucht es dringend weitere Elbquerungen – Senator Tjarks favorisiert eine Brückenlösung. (M+) +++ Katja Krasavice ist eine der derzeit bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Rapperinnen. Und morgen tritt sie in Hamburg auf – im „Docks“ auf der Reeperbahn. Namhafte Veranstalter boykottierten den Traditionsclub über viele Monate, nachdem dort Querdenker-Plakate mit zum Teil radikalen Aussagen ausgehängt worden waren. Meine Kollegin Nicola Daumann hat nachgefragt, ob das jetzt vorbei ist. (M+) +++ Einen klaren Mittwoch wünscht Ihnen Maik Koltermann [email protected] |