Werner Molge ist gerade mal 18 Jahre alt, als er 1944 seine Ausbildung zum Flugzeugführer beginnt. Beim JG 103 steht erst mal die trockene Theorie auf dem Lehrplan, und während er wieder und wieder die Betriebsanleitung der Messerschmitt Bf 109 durchbüffelt, darf der spätere Fw-190-Pilot zunächst nur mit altbekannten Übungsmaschinen wie der Fw 44 in die Luft steigen. Doch dann geht es an Bord der Bf 109 endlich richtig los ... Was Molge während seiner turbulenten Ausbildung im letzten Kriegsjahr erlebte erfahren Sie in der neuen Flugzeug Classic, die seit Montag am Kiosk liegt. Zur selben Zeit stand die Entwicklung der deutschen Nachtjäger an einem entscheidenden Wendepunkt. Technisch waren die Maschinen hervorragend ausgestattet, was die Alliierten zunehmend in die Bredouille brachte. Doch im Juli 1944 fiel den Briten eine Junkers Ju 88 unversehrt in die Hände. Würden sie diesen kostbaren Fund nutzen können, um die Geheimnisse der Nachtjäger zu entschlüsseln? Mit wahren »Luxusproblemen« mussten sich dagegen die Amerikaner herumschlagen: Sie verfügten gegen Ende des Krieges über Bomber in Hülle und Fülle, die sie zudem technisch immer weiter aufgerüstet hatten – beispielsweise die Consolidated B-24 Liberator, die deswegen mit der Zeit arge Gewichtsprobleme bekam. Wie ließ sich da gegensteuern, ohne den Schutz der Flugzeuge zu gefährden? Ganze 65 Jahre waren seit Kriegsende vergangen, als 2010 das Wrack der Bf 109 »Gelbe 3« vor Norwegen aus der See gefischt wurde. Flugzeug Classic hatte damals über die spektakuläre Bergung berichtet – und zeigt jetzt, wie weit die Restaurierung der Maschine fortgeschritten ist. So viel sei hier verraten: Sie steht schon auf »eigenen Beinen« .... Und auch in Frankreich gibt man sich derzeit größte Mühe, einen »Premium«-Jäger des Zweiten Weltkriegs wieder fliegen zu lassen. Die damals hochmoderne Dewoitine 551 war ein Pechvogel, denn kriegsbedingt kam sie über den Prototypen-Status nicht hinaus. Das soll sich jetzt ändern: In Toulouse entsteht sie neu als Repro-Projekt, das es in sich hat. Viel Lesevergnügen wünscht, Ihr Markus Wunderlich |