ein Aufatmen ging durch Belarus: Die verschwundene Oppositionelle Maria Kalesnikawa lebt. Sie soll auf Anweisung von Präsident Lukaschenko verschleppt worden sein. Kein ungewöhnlicher Vorgang in dem Land, schreibt Ingo Petz. Aber diesmal seien die Regimekritiker unterschätzt worden – sogar von der älteren Opposition im eigenen Land. Der Fall ist bizarr und traurig zugleich: Eine 39-jährige Professorin an der altehrwürdigen George Washington University hat sich jahrelang als schwarze Frau ausgegeben – und mit frei erfundenen Identitäten und Diskriminierungserfahrungen Politik gemacht. Dabei, so stellte sich jetzt heraus, handelt es sich in Wirklichkeit um die Tochter einer weißen Mittelstandsfamilie aus dem Mittleren Westen. Alexander Marguier schreibt, was passiert, wenn aus Identitätspolitik ethnokultureller Raubbau wird. Die Pop-up-Radwege, die während der Corona-Krise im Hauruck-Verfahren an acht Hauptstraßen in Berlin errichtet wurden, müssen wieder zurückgebaut werden. Mit dieser Eilentscheidung hat das Verwaltungsgericht der grünen Verkehrssenatorin Regine Günther eine schallende Ohrfeige verpasst. Rainer Balcerowiak schreibt, warum dieser Rückschlag einen Tiefpunkt auf dem Weg zur Verkehrswende markiert. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |