Nachrichten und Geschichten aus dem Freistaat - der Wochen-Rückblick
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8. Juli 2023
Mei Bayern
Geschichten aus dem Freistaat
Sebastian Beck
Stv. Ressortleiter München Region Bayern
SZ Mail
Guten Tag,
Manchmal gibt es Interviewwünsche, auf deren Erfüllung man etwas länger warten muss. Aber die eineinhalb Jahre zwischen der ersten Anfrage und dem Gespräch mit S.K.H. waren dann doch ungewöhnlich. Andererseits haben die Wittelsbacher 738 Jahre über Bayern geherrscht, da sind ein paar Monate Bedenkzeit nicht der Rede wert. Hinter dem Kürzel S.K.H. verbirgt sich die Anrede „Seine Königliche Hoheit“. Sie ist in Bayern noch durchaus verbreitet, wenn von Herzog Franz die Rede ist. Das unterscheidet den Freistaat dann doch sehr von Schleswig-Holstein oder Bremen, wo es weit und breit keine S.K.H.s gibt.

Eine bundesweite Umfrage hat kürzlich ergeben, dass sich nur drei Prozent der Grünen-Wähler einen König wünschen, aber auch bei Anhängern anderer Parteien kamen die Monarchisten auf höchstens 14 Prozent. Wahrscheinlich hatten die Befragten Prinz Harry und Meghan im Kopf und nicht Herzog Franz. Der gehört zu jenen Personen in Bayern, die wirklich Einfluss haben, ohne dass sie deshalb dauernd in der Öffentlichkeit stünden.

Weil man sich als Journalist bei so einem Interview nicht unbedingt blamieren will, bereitet man sich einigermaßen gut vor. In diesem Fall waren es zwei Bücher über die Wittelsbacher und die neue Autobiografie von Herzog Franz. Das machte aber alles nur noch schlimmer, denn seit Herzog Otto I. wimmelt es im bayerischen Herrschergeschlecht nur so von Sisis, Ottheinrichs, Ludwigs, inklusive Seitenlinien und Nebenarmen. Das kann sich kein Mensch merken.

 Insofern traten die Journalisten Beck und Kratzer mit einer gewissen Grundspannung zur Interviewaudienz im Schloss Nymphenburg an (SZ Plus). Dort trafen sie auf einen Menschen, der mit seinen nunmehr fast 90 Jahren noch frisch wie ein Jüngling wirkte. In der Unterhaltung konnte Herzog Franz zwischen König Ludwig II., Franz Josef Strauß, Joseph Beuys und Blanchette Rockefeller so leichtfüßig hin- und herwechseln, dass es einem ganz schwindelig wurde. So entspann sich ein eineinhalbstündiges Gespräch, das in Erinnerung bleiben wird, weil es selten vorkommt, dass Geschichte und Geist Bayerns in einer Person lebendig werden. Hoffentlich wird ein wenig davon in dem großen Interview in der Wochenendausgabe des Bayernteils spürbar.

Übrigens hat Herzog Franz bei der Gelegenheit freimütig eingestanden, dass selbst er keinen Überblick mehr über seine weitläufige Verwandtschaft hat. Welch ein Trost.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Sebastian Beck
Stv. Ressortleiter München Region Bayern SZ
SZ Mail
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