Ein Gespräch mit Wolf Biermann

Liebe Frau Do,

die Europareise des Donald Trump hat selbst notorische Optimisten kalt erwischt. Dieser Präsident hat auf die beiden großen globalen Fragen Klimawandel und Migration zwei simple Antworten: Das eine gibt es nicht, das andere muss man mit Mauern bekämpfen. Da war die Weltgemeinschaft eigentlich schon weiter. Meinen Kommentar zur Reise des Präsidenten und wie Europa reagieren sollte, lesen Sie hier.

Ein Grund für die scharfe Kritik von Lehrern und Eltern an NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann war ihre Haltung beim Thema Unterrichtsausfall. Nur 1,7 Prozent der Unterrichtsstunden würden entfallen, lautete die offizielle Antwort der Landesregierung stets. Kaum einer glaubte das.  Als die Kollegen der „Ruhr Nachrichten“ mit dem Recherchenetzwerk Correctiv in Dortmund bei einer Stichprobe auf höhere Zahlen kamen, witterte Rot-Grün eine Kampagne der Opposition. Nun wollen es CDU und FDP besser machen, kündigen das Thema Schulunterricht als Schwerpunkt an. Man darf gespannt sein. Kirsten Bialdiga und Frank Vollmer fassen die Pläne zusammen.

Wolf Biermann wollte den Sozialismus unbedingt erleben. Mit 16 Jahren ging der Sohn eines kommunistischen Hafenarbeiters, den die Nazis in Auschwitz ermordet hatten, in die DDR. Kurz vor dem 17. Juni. Biermann avancierte zu einem der großen politischen Balladensänger und –dichter. 1976 durfte er nach einem genehmigten Konzert in Köln nicht mehr zurück in die DDR - und wurde dann ausgebürgert. Ein Aufstand der Kulturellen im Osten folgte, und Biermann schrieb, dichtete und sang sich seinen Frust nun im Westen von der Seele. Mitte Juni wird der Heine- und Büchner-Preisträger in Düsseldorf mit einer Lesung aus seiner Autobiografie zu erleben sein. Lothar Schröder sprach mit dem 80-Jährigen. 

Herzlichst,

Ihr