Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 03. September 2020


 
  • Kein Grund zum Aufregen!
     
  • Ein echter Meilenstein: Paketzustellung bald aus der Luft?  
 

Kein Grund zum Aufregen!

 

von Jürgen Schmitt
Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wussten Sie eigentlich, dass unser Staat für Biber und Eidechsen eine fast noch höhere Fürsorgepflicht entwickelt als für unsere Schüler? Nein? Dann sollten Sie unbedingt meinen heutigen Beitrag lesen – wobei ich auf das Getier bzw. die Getiere gleich zu sprechen komme. Doch fangen wir zunächst mit meiner Tochter an, die seit diesem Jahr nun auch eine Fuldaer Schule besucht. Praktisch, dass sie dabei den Zug nutzen kann, der täglich nach Fulda hin und her pendelt. Weniger praktisch ist, dass sie gleich in der zweiten Woche ihre Kunsttasche im Zug vergessen hatte. Und schon nahm ein typisch deutscher Prozess mal wieder seinen Lauf.

Erinnerungen kamen sofort hoch, als unser Sohn vor zwei oder drei Jahren innerhalb von einer Woche gleich zweimal aus seinem Gehirn gestrichen hatte, neben seinem Schulranzen auch noch einen Turnbeutel dabei zu haben. Und in der Tat hat sich seither nichts verändert. Die raschen Bemühungen meiner Frau, die neuen Pinsel und den Malkasten noch rechtzeitig vor dem einsetzten Aktionismus des RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund) zu retten, liefen leider ins Leere. Die Tasche war schon auf dem Weg ins 100 km entfernte Gießen. Das geht wirklich so rasant schnell – schneller als alles andere, was Sie aus welcher Behörde auch immer kennen.

Wenn meine Tochter jetzt noch in irgendeiner Weise an ihren Lieblingspinsel herankommen möchte, gibt es übrigens nur die Option, die Sachen direkt vor Ort zu holen. Denn selbst gegen Bezahlung plus „Finderlohn“ oder „Einlagerungs-Gebühr“ schicken lassen, geht nicht. Warum? Weil es halt nicht geht. Zumindest im Denkprozess, den Statuten oder Regularien des RMV. Was macht das für einen Sinn? Keinen!

Was übrigens auch für den kürzlich stattgefunden Rettungsversuch eines torkelnden Biber in unserer Region gilt. Dieser wurde bei einer Straßenüberquerung entdeckt. Und offensichtlich lief er nicht mehr ganz rund. Gemäß der scheinbar geltenden Bestimmungen wurde daraufhin ein Feuerwehrgroßeinsatz ausgelöst, um das entweder betrunkene oder verletzte Tier zu finden. Zu diesem Zeitpunkt bestanden noch beide Optionen. Parallel dazu wurde ein in Marburg ansässiger Biber-Beauftragter verständigt, der sich unverzüglich auf den Weg in den rund 80 km entfernten Einsatzort machte. In der Tat fand ein Held der Feuerwehr im Tagesverlauf das Objekt der Begierde, das dann nach Begutachtung des Gutachters – also des Biber-Oberbeauftragten – in eine Tierklinik nach Gießen transportiert wurde. Ob mit Blaulicht oder ohne, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Dafür aber die traurige Nachricht, dass das putzige Nagetier dort einfach eingeschläfert wurde. Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte man wenigstens die Kunsttasche meiner Tochter mit zurücknehmen können.

Egal. Die missglückte Biberrettung kommt fast dem Rettungsversuch heimischer Tierschützer gleich, die eine Echsenumsiedlung von einem Bauaushub aus bewirkten. Ein umtriebiger regionaler Bauherr wollte einfach nur Wohnraum schaffen und wurde gleich doppelt bestraft. Zum einen fanden Bauarbeiter beim Ausheben der Baugrube irgendwelches alte Gerümpel, was sofort Archäologen auf den Plan rief, welche die Scherben etc. freipinselten, um sie anschließend in irgendwelche Kammern zu lagern. Da dies unglaublich viel Zeit in Anspruch nahm, siedelten sich heimische Eidechsen auf dem Aushub an. Der Bauherr musste dann vor der Fortführung seiner Tätigkeiten auf einer Ausgleichsfläche einen entsprechenden Ausgleichserdhaufen errichten, um die Tierchen dann dorthin umsiedeln zu lassen. Ob sich das günstig auf den Mietpreis auswirken wird, steht zur Stunde noch nicht fest.

Fest steht aber, dass ich schon heute gespannt bin, wie die Klassenzimmer unserer Schulen im Winter mit der Belüftung der Räume verfahren werden. Müssen unsere Kinder mit Winterjacke und Strickmütze am Unterricht teilnehmen? Hat man sich darüber schon Gedanken gemacht? Gut, moderne Raumlüftungsanlagen kosten ja Geld und müssten ebenso wie beispielsweise Kameras für die Möglichkeit eines digitalen Unterrichts erst noch installiert werden. Das wird schwierig. Vielleicht bis 2030. Aber dann ist möglicherweise gar kein Corona mehr. Wer weiß das schon. Dafür gibt es jetzt in der Schule meiner Kinder erste kleine Fortschritte zu verzeichnen. Ja, sie lesen richtig: Fortschritte! Also zumindest könnte es sich in diese Richtung entwickeln. Dazu eine Frage vorweg: Haben Sie in jüngster Zeit einmal einen Schulranzen hochgehoben – an einem Tag, an dem alle Hauptfächer plus Erdkunde stattfinden? Dann wiegt so mancher Ranzen mehr als deren Träger. Was wiederum perspektivisch nicht gut für unser Gesundheitssystem ist, da somit Rückenschäden vorprogrammiert sind. Künftig aber – wahrscheinlich sogar noch in diesem Jahr – können unsere Kinder (also die meiner Frau und mir) zusätzlich zum Schulbuch die Schulbücher auch noch digital beziehen. Sie lesen richtig! Die ganzen schweren Schinken gepresst in ein leichtes Tablet. Ist das nicht der helle Wahnsinn? Der Weg dahin ist aber kein leichter. Jeder Lehrer muss das selbst organisieren und macht das auch. Die einen über eine eigene Homepage, die anderen über unterschiedliche Zettel. Für das Beziehen der elektronischen Versionen der Schulbücher müssen meine Kinder jedem Lehrer einen Euro in die Hand drücken – also physisch, nicht digital. Gut, dass es noch Bargeld gibt!

Und jetzt warten wir gespannt darauf, wann die Meldungen eintrudeln, dass „English for runaways, Version IX“ und „Kurvenrechnung für Querdenker“ auch elektronisch abrufbar sind.
 
Willkommen in 2020!

Herzlichst
 

Ihr
 
Jürgen Schmitt
(Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH) 
 

 

Ein echter Meilenstein: Paketzustellung bald aus der Luft? 

 

von Pia Gutermuth
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL GmbH

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
 
der scheinbar unaufhaltsam wachsende US-amerikanische E-Commerce-Gigant Amazon hat nun in den USA seitens der US-Behörden (US-Flugbehörde Federal Aviation Administration) die Zulassung für seine Drohnen mit der Bezeichnung Drone Fleet erhalten. Hier wird sogar keine ganze Flotte – die "Prime-Air-Flotte“ – entstehen. Somit kann der Online-Händler zukünftig seine Pakete neben dem gewohnten Postweg zusätzlich ferngesteuert durch die Lüfte der USA an private Haushalte sowie Unternehmen ausliefern. Ein echter Meilenstein hinsichtlich der Paketzustellung an die Verbraucher.  

Die Ankündigung hinsichtlich der perspektivischen Paketlieferung mit autonomen Drohnen erfolgte bereits vor rund sieben Jahren durch Amazon-Chef Jeff Bezos. Sämtliche Technologie hierzu ist intern bei Amazon entwickelt worden. Gerade Künstliche Intelligenz (KI) sowie "Computer Vision"-Technologie und der Einsatz von Kameras spielen hierbei eine wichtige Rolle. 
Im Jahr 2016 erfolgte sogar die erste Lieferung des Drohnen-Services in Großbritannien, wie Jeff Bezos damals stolz via Twitter mitteilte. Dort erhielt der Kunde, welcher um genau zu sein einen Fire-TV-Stick sowie eine Tüte Popcorn bestellt hatte, beides innerhalb von gerade einmal 13 Minuten nach Bestellabgabe. Im vergangenen Jahr im Juni stellte Amazon schließlich eine smarte Elektro-Drohne für die Paketauslieferung vor.
 
Bisher alles hauptsächlich noch Zukunftsmusik…. 
 
Jedoch wird es bis zur routinemäßigen und umfänglichen Verwendung von Drohnen für die Auslieferung von Paketen noch einige Jahre dauern. Im Rahmen erster Tests werden bisher aktuell bereits kleinere Artikel und Waren wie beispielsweise Lebensmittel oder Artikel aus der Drogerie mittels automatisierter Lieferdrohnen direkt zum auftragsgebenden Kunden geflogen. Alltag ist das aber noch lange nicht. Denn ausstehend sind unter anderem ganz grundsätzliche Regelungen hinsichtlich automatisierter Drohnenflüge, beispielsweise bezugnehmend auf Lärm-Grenzwerte. Ein zwingend notwendiges System zur Luftraum-Überwachung in niedrigen Höhen, in welchen die Drohnen sich bewegen, gibt es bisher auch noch nicht. 

Hinzu kommt, dass der reichste Mann der Welt neben Drohnen natürlich noch mehr Ideen bereithält. Denn parallel zu diesen werden in Seattle außerdem kleine Lieferroboter getestet, welche wiederrum ihren Auslieferungsweg im Gegensatz zu ihren fliegenden „Kollegen“ zukünftig auf den herkömmlichen Gehwegen bestreiten sollen. Aber das ist wieder ein anderes Thema… 

Auch wenn die  Musik hier derzeit hauptsächlich in den USA spielt und es noch unzählige Baustellen hinsichtlich automatisierter Lieferdrohnen gibt, bin ich dennoch gespannt wie ich meine Pakete in ferner Zukunft wohl letztendlich erhalten werde. 
 
Herzlichst 
 
 
Ihre
 
Pia Gutermuth 
 
P.S.: Ganz unabhängig davon, ob wir bald aus der Luft mit Paketen beliefert werden könnten, möchte ich Ihnen noch etwas ans Herz legen: Und zwar geht es um die Aktienkultur und alle „Neu-Börsianer“! Bei uns, aktienlust.tv, ist der Name Programm wie Sie wissen! Es geht uns stets darum, den Menschen hierzulande Lust auf Aktien zu machen. Und viele vor allem junge Menschen haben in diesem Jahr vielleicht auch aus der Notwendigkeit heraus (aufgrund fehlender Alternativen zu Sachwerten) erstmals ein Depot eröffnet und tatsächlich auch Aktien gekauft. Das freut uns natürlich. Und gerade bei jungen Menschen stehen natürlich die zuletzt mehr als glänzend gelaufenen Tech-Stars besonders hoch im Kurs. Dementsprechend sitzen sie derzeit auch auf hohen Buchgewinnen. Nun ist es jedoch schon immer so, dass einer der größten Feinde von Börsianern die „Gier“ ist. Und genau diese bzw. die Überzeugung, bereits von Beginn an professionell anlegen zu können, wächst kontinuierlich von Tag zu Tag. Daher sehen wir von aktien lust.tv es als unsere Pflicht an, hier einmal als „Spaßbremse“ zu fungieren. Wie genau das aussieht? Sehen Sie sich dafür einfach unser neues Video mit Jürgen Schmitt an: 


 

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