Liebe Leser*innen,
 
der Frühling kommt, die Blätter sprießen. Zeit, sich mal wieder den Wald anzuschauen: „Nicht ohne Baum. Natürliche Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz". Wie können natürliche Kohlenstoffsenken wie der Wald zum Klimaschutz beitragen und was gefährdet sie? In unserer neuen Ausgabe der eco@work haben wir uns diesem Thema gewidmet. Mehr dazu weiter unten.
 
In dieser EcoMail geht es außerdem um die Potenziale von Freiflächen für Photovoltaikanlagen und alternative Reaktorkonzepte, deren Markteinführung nicht absehbar ist. Außerdem stellen wir erste Ergebnisse aus unserem aktuellen Spendenprojekt „Schreiben mit künstlicher Intelligenz – Fakten oder Fiktion?" vor.
 
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Mandy Schoßig
(Leitung Öffentlichkeit & Kommunikation)
Neues aus...
...unserem Magazin eco@work
Das Potenzial natürlicher Kohlenstoffsenken

Laut dem Bundes-Klimaschutzgesetz soll der Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) bis 2030 mindestens 25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (Mio. t CO2e) aufnehmen, bis 2040 dann 35 Mio. t CO2e und bis 2045 insgesamt 40 Mio. t CO2e. Ist das realistisch? Und was braucht es, damit natürliche Kohlenstoffsenken jene Emissionen aufnehmen können, die sich nicht vermeiden lassen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle eco@work ebenso wie mit möglichen Maßnahmen, um vorhandene Potenziale zu heben.
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...unserer wissenschaftlichen Arbeit
Neue Studien zum Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen in Deutschland
 
In Deutschland stehen deutlich mehr Flächen für den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung als nach aktuellen Abschätzungen für ein vollständig erneuerbares Stromsystem benötigt werden. Freiflächen-Photovoltaik (PV) sind Solarmodule, die anders als Dach-Solarmodule, auf Freiflächen wie beispielsweise auf Parkplätzen, Industrieanlagen oder über landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden. Laut Überblicksstudie des Öko-Instituts könnten allein an Seitenrandstreifen, über Parkplätzen, sowie auf Industrie- und Gewerbeflächen 287 Gigawatt Solarenergie installiert werden.
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...unserer aktuellen Forschung
Alternative Reaktorkonzepte lösen das Endlagerproblem nicht

Eine neue wissenschaftliche Studie des Öko-Instituts, der TU Berlin sowie dem Physikerbüro Bremen im Auftrag des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung zeigt: Die Markteinführung von alternativen Reaktorkonzepten (auch als „Generation IV“ bezeichnet) ist aktuell nicht absehbar. Die alternativen Reaktorkonzepte, darunter auch SMR, werden zudem häufig mit der Hoffnung verknüpft, dass damit Sicherheitsrisiken und Entsorgungsprobleme der Kernkraft vermindert oder gar gelöst werden könnten.
 
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...unserer wissenschaftlichen Arbeit
Dirty Dozen: Emissionen aus der Chemieindustrie

Die zwölf größten deutschen Chemieparks verursachten im Jahr 2022 23 Millionen Tonnen CO2. Das ergibt eine neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag des WWF Deutschland, die die Emissionen der Chemieparks im Rahmen des EU-Emissionshandels untersuchte. Industrielle KWK-Anlagen verursachen mit 40 Prozent den größten Anteil an den Emissionen. Darauf folgen Steamcracker und Ammoniakanlagen. Grundsätzlich zieht die Herstellung von Grundstoffen hohe Emissionen nach sich, die weitere Verarbeitung verursacht im Vergleich eher niedrige Emissionen.
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...unseren Projekten
Deutschlands Export von Kunststoffabfällen: Probleme und Lösungen

Der Export von Kunststoffabfällen aus Deutschland ist in den letzten Jahren stark gesunken und geht überwiegend in Länder der Europäischen Union. Eine neue Studie des Öko-Instituts untersucht die Gesamtsituation der Kunststoffabfälle: wie sich der Export gestaltet, welche Mengen es gibt und mit welchen Strategien sich die Lage verbessern lässt. So beträgt der Exportüberschuss laut der Studie nur 5,7 Prozent, über 94 Prozent des Kunststoffabfalls werden in Deutschland verwertet. Die exportierte Kunststoffabfallmenge hat sich seit 2017 stark verringert.
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Neues aus unserem Blog
KI-Sprachmodelle und die Wärmewende: Fakten oder Fantasie?

In unserem aktuellen Spendenprojekt „Schreiben mit künstlicher Intelligenz – Fakten oder Fiktion? Chancen und Risiken von KI-Sprachmodellen: Wie einfach ist es für Nutzer*innen, verlässliche Informationen zu Klima- und Umweltschutzthemen zu erhalten?“ befassen wir uns mit den spezifischen Risiken, aber auch mit den Chancen der neuen Sprachmodelle auf Basis künstlicher Intelligenz. Carmen Loschke stellt hier erste Ergebnisse aus dem Bereich Wärmewende vor.
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Eindrücke aus Bali – wie Erkenntnisse vor Ort die Forschung beeinflussen

Dr. Hannes Böttcher stellt ein großes EU-Projekt vor und berichtet über seine Reise nach Bali. Es gibt gute Gründe, hin und wieder zu Projekttreffen zu reisen, um die Gegebenheiten vor Ort besser zu verstehen und theoretische Erkenntnisse praktisch zu überprüfen.
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Die Grafik des Monats
In Deutschland stehen deutlich mehr Flächen für den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung als nach aktuellen Abschätzungen für ein vollständig erneuerbares Stromsystem benötigt werden. Das zeigt die Grafik: So stünden allein 287 Gigawatt (GW) nutzbares Potenzial auf sogenannten vorbelasteten Flächen – also auf Seitenrandstreifen, über Parkplätzen, Industrie- und Gewerbeflächen – zur Verfügung. Das ist deutlich mehr als die Zielgröße des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 200 Gigawatt Freiflächen-PV-Anlagen bis zum Jahr 2040.
Zur Grafik auf Flickr
Das Öko-Institut in den Medien
Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif
Zum Beitrag im Handelsblatt
„Dirty Dozen“: Wie Chemieparks klimafreundlich werden
Zum Beitrag im Deutschlandfunk
Schadet CO2-Kompensation mehr als sie nutzt?
Zum Beitrag im BR2
Energiewende von unten
Zum Beitrag im Podcast Geladen
Veranstaltungen
11. April 2024
Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft
Konferenz mit Regina Rhodius
Mit der Konferenz "Reallabore - ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft" soll der Diskurs zur Reallabor-Forschung und ‑Praxis fortgesetzt werden. Der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft braucht Kreativität, Mut und Offenheit zum Verlassen routinierter Pfade. Wo und wie können Reallabore ExperimentierRäume für das Entwerfen und Erproben von Zukunftsideen schaffen, die den Wandel zu nachhaltigen Städten und Nachbarschaften, Dörfern und Landschaften sowie Meeren und Flüssen befördern? Die Konferenz widmet sich konzeptionellen, methodischen und praktischen Fragen des Forschens und Gestaltens in Reallaboren. Sie dient dem Dialog zwischen Forscher*innen und Praxisakteur*innen, Transformateuren und Stadt- und Regionalentwickler*innen und ermöglicht einen Austausch zu den Perspektiven und Erfahrungen aus Forschung und Praxis. Die Konferenz schafft einen Dialograum, um sich insbesondere mit der Verortung und den Raumbezügen von Reallaboren, ihrer systematischen Dokumentation und dem Wissenstransfer sowie der Verankerung von Reallaboren als Forschungs- und Governance-Ansatz auseinanderzusetzen. Sie möchte eine Einladung sein, um gemeinsam zu reflektieren und Erkenntnisse zusammenzuführen, und zugleich durch Reallabore neue Partnerschaften zu etablieren und den Wandel zu einer Kultur der Nachhaltigkeit zu gestalten.
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18. April 2024
Die persönliche Energiewende: Grüner Strom fürs Elektroauto
Workshop von Öko-Institut und Büro Ö-quadrat

In einem Fachworkshop möchten wir gerne die Ergebnisse und Wirkung des Pilotprojekts E-Mob EE präsentieren, in dem mehr als sechzig Haushalte mit Elektrofahrzeug im Raum Freiburg und Raum Stuttgart kostenfrei eine Beratung erhalten haben. Anschließend möchten wir mit Ihnen gemeinsam Schlussfolgerungen und Empfehlungen diskutieren und Gelegenheit zum Vernetzen von Wissen und Erfahrungen sowie Ansätze zum Handeln bieten. Der Workshop richtet sich an Akteure aus den Bereichen E-Mobilität, Solarwirtschaft, Energiewirtschaft, Energieagenturen, Kommunen mit Solaroffensiven, Verkehrs-/Wirtschafts-/Umweltministerien, Umwelt- und Verbraucherverbände sowie an die projektteilnehmenden Haushalte. Wir würden uns freuen, wenn Sie Interesse haben teilzunehmen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: www.e-mob-ee.de.
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15. Mai 2024
Emissionshandel: Nach der Reform ist vor der Reform
Event im Rahmen der Berliner Energietage 2024 mit Dr. Martin Cames und Verena Graichen

Mit dem „Fit-for-55“-Paket wurde der EU-Emissionshandel weiterentwickelt. Während erste Neuerungen wie der Grenzausgleich (CBAM) und die Aufnahme des Seeverkehrs derzeit umgesetzt werden, enthält die überarbeitete Richtlinie zahlreiche Prüfaufträge zur Weiterentwicklung. Diese betreffen u.a. die Berücksichtigung von Nicht-CO2-Wirkungen des Luftverkehrs, die Ausweitung des Erfassungsbereichs auf kleine Anlagen und Schiffe oder andere Produkte beim CBAM, die Einbeziehung von Müllverbrennungsanlagen und die Berücksichtigung negativer Emissionen. Im Workshop wird diskutiert, was der Emissionshandel bisher in Deutschland, Europa und International erreicht hat und welche Herausforderungen mit den verschiedenen Optionen zukünftiger Änderungen verbunden sind.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Berliner Energietage 2024 in Berlin in Präsenz statt.
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Neues aus dem Institut
Mehr Tempo bei der Energiewende?
 
Im vergangenen Jahr ist die Hälfte des deutschen Strombedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt worden. Der Anfang der Energiewende ist also gelungen, dennoch müssen die erneuerbaren Energien schneller ausgebaut werden, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Wie sich das Tempo erhöhen kann und wie der derzeitige Stand in Deutschland ist, erklärt Moritz Vogel in der neuen Folge des Podcasts „Wenden bitte!“.
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Was macht eigentlich...?
Dr. Mirjam Pfeiffer

Sie erlebt hautnah mit, wie es dem Wald geht. Sieht, wie er sich verändert, wie er etwa unter Trockenheit leidet. „An meinem Heimatort Taunusstein sind große Fichtenbestände abgestorben und viele Buchen stark geschädigt. Wenn man den Wald liebt, ist das schwer mit anzusehen.“ Diese Liebe führt aber auch dazu, dass sich Dr. Mirjam Pfeiffer wissenschaftlich mit dem Wald beschäftigt, sie modelliert zum Beispiel, welche Rolle der Wald in Zukunft als Kohlenstoffsenke spielen kann. „Die anwendungsorientierte Forschung am Öko-Institut gefällt mir sehr, denn sie kann Eingang in politische Entscheidungen finden. Der Klimawandel greift den Wald stark an und dabei auch sein Potenzial zum Klimaschutz. Wir müssen ihm helfen, sich daran anzupassen.“ Die Herausforderungen an den Wald sind groß – und sie werden steigen, sagt die Geoökologin. „Schon heute ist er durch extreme Wetterereignisse wie große Hitze oder Stürme stark belastet. Dazu kommt eine steigende stoffliche und energetische Nutzung. Holz sollte nicht zur Energiegewinnung verbrannt werden, denn entgegen vieler Behauptungen ist das nicht CO2-neutral.“ Mit Sorge betrachtet Dr. Mirjam Pfeiffer auch die sinkende Senkenleistung der Wälder. „Gerade der Nadelholzbereich verursacht derzeit wahrscheinlich sogar mehr CO2 als er aufnimmt. Wollen wir den Wald als Kohlenstoffsenke nutzen, müssen wir auch was dafür tun.“
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Öko-Institut e.V.
Merzhauser Straße 173
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