als ich nach der Geburt meines Sohnes zum ersten Mal wieder ein Bier trinken ging, zog es mich wie selbstverständlich in meine Lieblings-Eckkneipe in der Schanze. Das besondere Pils aus einer Essener Brauerei, die schmallippigen Barleute, die Kunst an den Wänden, der Qualm. Es hatte sich in all den Monaten, die ich mit Schwangerschaft und dem Neugeborenen beschäftigt gewesen war, nichts verändert. Jetzt ist diese Kneipe, der „Saal II“ am Schulterblatt, weg. Und mich macht das immer wieder betroffen. Denn Eckkneipen sind nicht nur Orte, an denen sich die Nachbarschaft besäuft. Sie sind auch Konstanten in Zeiten des Umbruchs. Dass so viele von ihnen nach und nach aus Hamburgs Stadtbild weichen, ist traurig. Zwar habe ich nichts gegen vegane Restaurants oder fancy Schlemmertempel, die sich nun an den Ecken niederlassen. Sie können die emotionale Lücke, die das Sterben der Kneipen reißt, nur schlicht nicht füllen. Meine Kollegin Pauline Reibe beleuchtet die Entwicklung. (M+)
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Es sind ungeheuerliche Vorwürfe, die ein italienischer Luxus-Hotelier derzeit gegen einen Hamburger Influencer erhebt: Gemeinsam mit einer Gruppe von Bekannten soll der Mann in einer Villa in Norditalien eine 150 Jahre alte Statue zerstört haben. Von Reue? Keine Spur! Gegenüber der MOPO äußert sich der Hotelbetreiber – und spricht von einem beispiellosen Vorgang. (M+)
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Sie sehen auf den ersten Blick aus wie Busse der Hochbahn – bei näherem Hinsehen können die Fahrgäste allerdings den Schriftzug „Umbrella“ erkennen. Seit Oktober 2022 übernimmt dieses Unternehmen im Auftrag der Stadt Schienenersatzverkehre (SEV) und ist auch auf den Strecken der regulären Linien unterwegs. Allerdings häufen sich die Beschwerden über Verspätungen und Ausfälle – aber auch über den miesen Zustand der Busse. Warum arbeitet die Hochbahn mit diesem Unternehmen zusammen? Meine Kollegin Annalena Barnickel hat nachgefragt (M+).
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Es sind nicht einmal immer die absoluten PS-Protzkarren, mit denen Rennen in Hamburg gefahren werden. Oft reicht ein fahrbarer Untersatz, ein Blick an der Ampel – und dann wird aufs Gaspedal gedrückt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Zahlen, die der MOPO exklusiv vorliegen, zeigen, dass die Bereitschaft, lebensgefährliche Rennen zu fahren, offenbar zunimmt. Ein Szene-Insider sagt: „Es geht nur um den Rausch. Alles andere ist denen egal.“ (M+)
Ein schönes Wochenende – am besten mit der extradicken MOPO – wünscht
Geli Tangermann [email protected] |