eine Berufsgruppe bekommt Privilegien, die gestrichen werden sollen – und geht auf die Barrikaden. Kommt Ihnen das bekannt vor? Was die Landwirte können, können Wirte schon lange. Seit Monaten gibt es im Bezirk Altona einen immer bizarrer werdenden Zoff (M+), weil Teile der Außenplätze der in Ottensen ansässigen Gastronomen gestrichen werden sollen. Nach der zwischenzeitlich gesenkten Mehrwertsteuer das nächste Privileg, das die Wirte während Corona für die Betriebsrettung bekamen – und das nun wegfallen wird. Und das schmeckt denen gar nicht. Kann man verstehen. Wer gibt schon etwas her, das Einnahmen bringt? Nun ist es aber so, dass von Anfang an klar war, dass es sich hier um eine temporäre Bewilligung von Plätzen handelt, die sogar verlängert wurde. Anstatt also mit steigenden Preisen zu drohen und ständig lautstark zu meckern, wäre etwas mehr Demut angebracht. +++ Neuer Tiefpunkt im Sorgerechtsstreit um die Block-Kinder: Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gestern das Wohnhaus der Mutter Christina Block und das Hotel des Großvaters Eugen Block nach Beweismitteln durchsucht. Es geht darum, aufzuklären, wer den Auftrag zu der Silvester-Entführung gegeben hat. Unterdessen wird bekannt, welche hochrangigen Politiker die Hamburger Millionärsfamilie in Stellung gebracht haben soll, um das Anliegen der Mutter in Dänemark durchzusetzen (M+). +++ Der Straßenverkehr im Winter bleibt in Hamburg eine Zumutung. Zahlreiche Unfälle und glatte Fuß- und Radwege haben in den vergangenen Tagen für Unmut gesorgt. Viele hofften, dass es Tauwetter gibt – und sich das Problem von selbst löst. Doch dem macht Petrus einen Strich durch die Rechnung. Für morgen ist Schneeregen vorhergesagt, die Temperaturen bleiben niedrig und die Stadt ändert nichts am Räumungskonzept. Das sorgt für herbe Kritik. (M+) +++ Frust bei den Bewohnern des gelben Altbaus in der Fährstraße 115 in Wilhelmsburg: 16 Menschen wohnen hier in einer WG. Sie wollen das Haus kaufen, doch die Stadt will es sich per Vorkaufsrecht selbst sichern – für den Hochwasserschutz. Dabei stehen die genauen Deichbaupläne noch gar nicht fest. Jetzt geht der Streit in die nächste Runde (M+). +++ Bei kaum jemand anderem bedankt sich Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) so oft, wie bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) – zuletzt für die größte Fördersumme, die die Hansestadt jemals erhalten hat: Mit bis zu 1,9 Milliarden Euro unterstützt der Bund den Bau der neuen U-Bahn-Linie U5. Das ist insofern bemerkenswert, als dass sich die Grünen und die FDP in der Ampelkoalition auf Bundesebene so gut wie dauerhaft kabbeln. Was steckt hinter der hamburgischen Ausnahme? (M+) +++ Wenn Sie heute etwas Zeit für längere Geschichten haben, dann lege ich Ihnen die meines Kollegen Olaf Wunder ans Herz: Im 19. Jahrhundert wandert ein Hamburger nach Australien aus, um Gold zu suchen. Wie so viele Abenteurer jagt er der Hoffnung auf Reichtum nach – und hat Glück. Die unglaubliche Geschichte von Bernhard Holtermann, nach dem der größte Goldklumpen der Geschichte benannt ist, lesen Sie hier. (M+) Ich wünsche Ihnen ein rutschfreies Wochenende Julian König chefredaktion@mopo.de |