Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir für Sie wieder interessante Informationen aus Wissenschaft und Gesundheit gesammelt. Wir berichten unter anderem über die Heilung eines HIV-Patienten, die Bedeutung der Blutgruppe für den Verlauf von Covid-19 und über eine bis dato einzigartige Hitze in Sibirien.

Eine informative Woche wünscht Ihnen

Janina Zillekens,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

1. Blutgruppe beeinflusst Verlauf einer Covid-19-Erkrankung

Es gibt viele Faktoren, die darüber entscheiden, wie schwer eine Covid-19-Infektion verläuft. Neben Alter, Vorerkrankungen und Rauchen haben Forscher nun einen weiteren Aspekt identifiziert: die Blutgruppe. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel untersuchten 5000 Blutproben von Erkrankten aus stark betroffenen Regionen in Norditalien und Spanien. Außerdem analysierten sie die Varianten der Gene, die die Blutgruppe bestimmen. Dabei fanden sie heraus, dass im Vergleich zur Normalbevölkerung rund fünf bis zehn Prozent mehr Erkrankte die Blutgruppe A aufwiesen. Gleichzeitig hatten signifikant weniger der Patienten die Blutgruppe 0. Die Forscher schließen daraus, dass die Blutgruppe 0 einen um 50 Prozent erhöhten Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung bietet.

Foto der Woche: Fuchs, du hast …

Wenn in einem Stadtteil wie Berlin-Kreuzberg immer wieder Füchse um die Ecke huschen und sich das Ganze auch noch in der Nähe einer weltberühmten Meile wie der Bergmannstraße zuträgt, kann eins nicht ausbleiben: dass sich Vertreter der ansässigen Szene dieses Phänomen in gebührender Weise aneignen. Übernehmen wir also die Legende und teilen mit: Das ist der Bergmannfuchs, dem ein gewisser Jonny – er macht irgendwas mit Design – einen hingebungsvoll gepflegten Instagram-Account widmet. Füchse siedelten sich seit Jahren inmitten der Großstädte an, weil ihnen die Wegwerfgesellschaft in halb vollen Pizzakartons und Ähnlichem reichlich leicht erreichbare Nahrung hinterlasse, sagen Experten. FOCUS-Recherchen zufolge trifft das auf den Bergmannfuchs – oder ein anderes in der Gegend lebendes Exemplar – nicht ganz zu. Er wurde erst gestern beim Abtransport eines Kaninchens in seinem Maul beobachtet.

2. Sibirische Hitze

Mit minus 67,8 Grad Celsius hält die sibirische Kleinstadt Werchojansk den Kälterekord aller vom Menschen bewohnten Gebiete der Erde. Nun hält sie auch einen neuen Hitzerekord jenseits des Polarkreises. 37,7 Grad Celsius maßen Meteorologen dort am 20. Juni. Seit Wochen herrschen in Sibirien extrem hohe Temperaturen, die Folge sind nicht enden wollende Waldbrände. Allein im Juni setzten sie 59 Millionen Tonnen Kohlendioxid frei, mehr als das Erdölförderland Norwegen in einem ganzen Jahr verursacht. Das Treibhausgas heizt den Klimawandel weiter an. Schon jetzt ist der Temperaturanstieg in Sibirien rund 2,5-mal höher als im weltweiten Durchschnitt.

3. Dritter Patient von HIV geheilt

Nach dem ‚Berliner‘ und dem ‚Londoner Patient‘ soll jetzt ein dritter an HIV erkrankter Mann geheilt worden sein – und dieses Mal ohne eine Knochenmarktransplantation. Der 36-Jährige hatte sich einer innovativen Behandlung unterzogen, die das Aids-Virus mit einer Kombination aus antiretroviralen Medikamenten und Nikotinamid (Vitamin B3) aus allen Zellen des Körpers herausspülen soll. Im März vergangenen Jahres hatte der Patient seine HIV-Medikamente abgesetzt. Doch anders als bei anderen Erkrankten kam das Virus nicht zurück: Trotz Abbruch der Behandlung konnte es im Blut nicht mehr nachgewiesen werden. Ob der Patient jedoch vollständig geheilt ist, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher, sagt Ricardo Diaz, Studienleiter und Experte für Infektionskrankheiten an der Universität São Paulo. Aktuell könne man nur feststellen, dass die Konzentration der Antigene im Blut des Patienten erstaunlich gering sei. Diese sind im Falle einer Infektion für die Produktion von Antikörpern und anderen Reaktionen des Immunsystems verantwortlich.