Kolumne von Alexandra Föderl-Schmid | Katholische Fundamentalisten | Salzburger Festspiele
| | | | | 18. August 2023 | | SZ Ãsterreich |
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| | | Alexandra Föderl-Schmid | | | Stellvertretende Chefredakteurin | |
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| so ein schönes Land! Der Wiener Schriftsteller Franz Grillparzer hat Ãsterreich als âherrlich blühenden Gottesgartenâ gepriesen, âmit Deiner Fluren Eden gleichâ. Ob der Garten Eden tatsächlich so aussieht? Wer in diesen Tagen durch das Salzkammergut fährt, sieht zwar wenig blühen, aber eine Landschaft, bei der einem das Herz aufgeht. Kein Wunder, dass sich hier Gustav Mahler zu seiner Dritten Symphonie inspirieren und Gustav Klimt animieren lieÃ, zum Pinsel zu greifen und den Attersee und seine Umgebung auf Leinwand festzuhalten. Die blauen Seen, die Berggipfel und â vor allem, wenn man aus Deutschland kommt â ein vorzügliches Essen: All das zeichnet diese Gegend aus. Aber wenn man zu Tische sitzt, dann kommt rasch die Rede auf die Preise, die man für ein Wiener Schnitzel oder eine der raren Reinanken zahlen muss. Auf 30 Euro und mehr muss man sich schon einstellen. Und wenn es dann ans Zahlen geht, dann kommt ohnehin die unweigerliche Frage: Bar oder mit Karte? Spätestens dann endet der Rausch der Sinne und man landet in den Niederungen der heimischen Politik. In einer Videobotschaft raunt der Bundeskanzler im verschwörerischen Stil: âImmer wieder hört man, das Bargeld soll abgeschafft werden. Ich als Bundeskanzler sage dir, das wird es in Ãsterreich so nicht spielen.â Ein Kanzler, der duzt â das wirkt anbiedernd und ist nicht kanzlermäÃig. Und wer will das Bargeld eigentlich abschaffen? Der Vertreter der EU-Kommission in Ãsterreich, Martin Selmayr, hat als Reaktion auf die Kanzler-Botschaft zu Recht darauf hingewiesen, dass âdas Euro-Bargeld durch vorrangiges EU-Recht bereits seit 1999 geschützt istâ. Hier zieht Nehammer Don Quijote gleich in einen Kampf gegen Windmühlen â in dem Fall für das Bargeld. Wie kann man nur die Leute für so dumm verkaufen? Oder ist es mittlerweile normal, dieser populistische Aktionismus mit Placebo-Themen? Hier lässt sich der Kanzler von der FPà treiben. Dabei gäbe es genug echte Probleme, für deren Lösung sich der Kanzler einsetzen sollte. Zuvorderst die Bekämpfung der Inflation â mit sieben Prozent der dritthöchste Wert im Juli in der Eurozone nach der Slowakei und Litauen. Aber vielleicht hat sich Nehammer inoffizielle Tipps vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz geholt, der seinen ersten Ãsterreich-Besuch am Freitag in der schönen Festspielstadt Salzburg absolvierte. Anders als Ãsterreich setzt Deutschland nicht primär auf Einmalzahlungen, sondern auf längerfristige Deckelungen und ist damit erfolgreicher bei der Inflationsbekämpfung. Offiziell ging es um Migration â auch das ein populistisches Thema, mit dem Nehammer gegen die FPà zu bestehen versucht und ihr damit nur hilft. Die politische Kultur in diesem Land kann jedenfalls nicht mit der Hochkultur, die bei Festspielen und Festivals in diesem Sommer im ganzen Land geboten wird, mithalten. | |
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| | | | | | | | | | Angeklagt wegen Falschaussage | | Sebastian Kurz muss sich vor Gericht verantworten. Als Bundeskanzler soll er vor einem Untersuchungsausschuss die Unwahrheit gesagt haben. Was ihm bei einer Verurteilung droht. | | | | |
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| | | | | | âVon Beton kann niemand abbeiÃen" | | Kurt Weinberger, Vorsitzender der Ãsterreichischen Hagelversicherung, über die Folgen des hohen Bodenverbrauchs, die Rekordzahl an Supermärkten â und warum er Strafzahlungen fordert. | | | | |
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| | | | | Nix da | | Das Video eines gescheiterten Ãberfalls auf eine Grazer Trafik ging viral. Abgewimmelt wurde der Möchtegern-Räuber, wie es sich für Ãsterreich gehört: mit einem Schmäh. | | | | |
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| Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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| | | | | | | | | | Mit Gott gegen die Demokratie | | Sie lehnen die Moderne ab und wollen zurück zu einer autoritären Kirche, die ihre Wertvorstellungen in der Gesellschaft durchsetzt: In einem Buch untersucht der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger den katholischen Extremismus. | | | |
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| | | | | | | | Das Ende des groÃen Zampano | | Christoph Marthaler inszeniert bei den Salzburger Festspielen Verdis âFalstaffâ â und das Publikum ist darüber erwartungsgemäà erbost. | | | | |
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| | | | | | | | | Morgens Trail, abends Theater in Wien | Mountainbiker zieht es eigentlich in die Berge. Rund um die Stadt aber kommen sie genauso gut auf ihre Kosten. Und können dazu noch den Aktivurlaub mit einer Städtereise verbinden. Wie das Beispiel Wien zeigt. | | |
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