
"Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben"Wir oft haben Sie diese beeindruckenden Sätze aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis bekannt und gebetet? Eigentlich völlig verrückt – all die Generationen von Menschen, die vor mir geliebt und gelebt haben, sollen "auferstehen" und dann auch noch ewig weiterleben! Es gibt viele, oft auch gutmeinende, gut ausgebildete Leute, die einen für diese Aussage vermutlich in die Klapsmühle stecken würden. Der Richter, dem ich, gerade 18 Jahre alt geworden, meine Gründe für die Kriegsdienstverweigerung schilderte, war so einer: "Sie berufen sich hier immer auf Ihr Gewissen und Ihren Glauben. Da heißt es doch, Sie glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben? Glauben Sie das wirklich???" Ich zögerte damals zunächst, aber die gar nicht künstliche Pause verstärkte vermutlich meine Antwort: "Ja, das glaube ich!" Bis heute lebe ich in diesem unerschütterlichen Glauben. Warum? Weil unser Gott ein Gott der Liebe ist, eine Liebe, die ich in meinem Leben immer wieder neu geschenkt bekomme. Liebe aber sehnt sich immer nach Unendlichkeit. Dass hier auf Erden die Liebe oft begrenzt und schnell mit ihrem Latein am Ende ist, ändert daran gar nichts. Wenn Gott mich liebt, dann nicht nur ein irdisches Leben lang. Was wäre das denn für ein Gott? Auch einen Gott, der nicht alle Menschen – wirklich alle Menschen ohne jede Ausnahme – liebt, kann ich mir nicht vorstellen. Und wie stelle ich mir die Auferstehung all der vielen Menschen vor? Zugegeben, es übersteigt meine Fähigkeiten nicht nur ein wenig. Aber ich weiß, dass es in mir einen Kern gibt, eine Seele. In diesem Kern steckt mehr, viel mehr als ich aus mir heraushole. Auch da sind meine Möglichkeiten leider viel zu oft begrenzt. Aber ich weiß, dass in jedem Menschen dieser Kern ist und jeder Mensch das spürt. In den seltenen, aber wunderbaren Momenten, wo meine Seele sich vollkommen eins fühlt mit Gottes Schöpfung, erahne ich hier auf Erden schon ein wenig von dieser göttlichen Ewigkeit. Solche himmlischen Augenblicke sind kostbar. Aber Gott sei Dank baucht es dazu nicht immer ein Mozart Requiem in einem wunderbaren Dom oder einen Sonnenaufgang auf dem Berggipfel. Manchmal reicht an einem grauen Regentag, wo gar nichts so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, schon ein völlig unerwartetes, liebevolles Lächeln … Ich wünsche Ihnen viele solcher Momente! Ein gutes Wochenende und einen gesegneten Sonntag und Allerheiligen- und Allerseelen-Wochenanfang wünscht Ihnen für das ganze domradio.de-Team
Ihr Ingo Brüggenjürgen Chefredakteur
PS: Es gibt nichts Neues unter der Sonne? Doch! Unser Sendestudio ist mal wieder eine einzige Baustelle. Wir funken derzeit aus einem Notstudio in Beichtstuhlgröße. Die Dämmung, die neu eingebaut wird, soll den Lärm der Welt fernhalten. Unser erstes Studio war noch mit Eierkartons gedämmt… Dass "unser guter Draht nach oben" so oder so funktioniert, darauf dürfen Sie sich aber auch in Zukunft verlassen!
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| Unser Facebook-Post der Woche:Kein Schrecken vor dem Tod? – Für viele Menschen ist das besonders in der dunklen Jahreszeit schwer vorstellbar. Kardinal Woelki verrät in seinem Wort des Bischofs, wie für uns Menschen dennoch schon jetzt der Himmel auf Erden beginnen kann. |
| SternzeitMuslimischer Religionsunterricht – Lernen über den IslamSamstag, 29.10.2016, 12-14 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Bei Reli-Lehrer Bernd Bauknecht heißt Moses Musa und Gott Allah. Doch wie bringt er den Schülern den Islam bei? |
| Der MusiknachmittagGrenzenlos – Chorprojekt mit FlüchtlingskindernSamstag, 29.10.2016, 14-18 UhrDas neue Chorprojekt "Grenzenlos" ist zu Gast – mit Initiator und Höhner-Frontmann Henning Krautmacher und Michael Kokott vom Kölner Jugendchor St. Stephan. Gemeinsam mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen wird hier musiziert: Auf Englisch, Kölsch und in den Muttersprachen. Von eigenen Schicksalen, Krieg, Flucht und Vertreibung. |
| CanticaMusikalisches Erdbeben – Requiem von Hector Berlioz Sonntag, 30.10.2016, 6:30-7 Uhr (Wdh. 22:30-23 Uhr)"La Grande messe des morts" – so lautet der Originaltitel des Requiems des romantischen Komponisten Hector Berlioz. Sie war eine Auftragskomposition für den französischen Innenminister Graf Gasparin und sollte 1837 bei einem Konzert zum Gedenken der in der Julirevolution sieben Jahre zuvor Gefallenen erstmals aufgeführt werden. |
| Der SonntagSonntag, 30.10.2016, 7-14 Uhr*WunderBar – Von leichten Herzen und goldenen Blättern. *Hoffnungsschöpfer – Henry Dunant und das Rote Kreuz. *Wort des Bischofs – Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki erinnert an echte Helden. *Noch mal rumdrehen – Zeitumstellung und der Schlaf. *SonntagsFrage – Eintrittsgeld für Gotteshäuser? *Christusfest 2017 – Was und wie ökumenisch um den 500. Jahrestag der Reformation gefeiert wird. |
| MusicaOrchestrale Klangfülle ohne Orchester – Beethovens "Waldstein"-Sonate setzte MaßstäbeSonntag, 30.10.2016, 20-22 UhrBeethoven komponierte die Sonate Nr. 21 in C-Dur op. 53 so klangvoll und -reich, dass sie fast wie ein ganzes Klavierkonzert klingt – nur ohne Orchester. Doch ein Faktor störte Kritiker damals und Beethoven änderte den Umstand relativ rasch ab. Die komplette Sonate war zu lang – sowohl für den Pianisten als auch für die Zuhörer. |
| Weltweit500 Jahre Reformation – Der Papst in LundMontag, 31.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Papst Franziskus besucht Lund. Er trifft dort auf ein säkulares Land mit einer winzigen katholischen Kirche – und feiert dort das Jubiläum des Lutherischen Weltbundes. Wir werfen einen Blick auf Schweden, die Katholiken dort, Ökumene und mögliche Signale des hohen Besuchs im hohen Norden. |
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CanticaSelig sind die Toten – Schütz' Musikalische Exequien in der Vorstellung Allerheiligen, 01.11.2016, 6:30-7 Uhr (Wdh. 22:30-23 Uhr)Von der Kunst des Sterbens zeugen die Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz im 17. Jahrhundert. Den Text für die Beerdigungsmusik stellte Heinrich Posthumus Reuss persönlich zusammen. Zugleich ließ er die Zitate auf seinen Sarkophag schreiben. |
| AllerheiligenDienstag, 01.11.2016, 7-14 Uhr*Hochfest Allerheiligen. *WunderBar – Selbstoptimierung ist uralt. *Nahezu himmlisch – Sixtinische Kapelle. *Danke für die Reformation? – Papstbesuch im schwedischen Lund. *SonntagsFrage – Jemanden ins Gebet nehmen? *Kirche2Go – Heilig. *Bundesverdienstkreuz für Heiner Meurs – Ein Katholik erzählt, was ihn zum Ehrenamt antreibt. |
| MenschenIris Lieser – Bis auf den letzten SchrittAllerheiligen, 01.11.2016, 14-16 Uhr "Uns bleibt ein Jahr." Der Arzt Peter Lieser schätzt seine Lebenserwartung nach seiner vernichtenden Krebsdiagnose richtig ein. In domradio-Menschen erzählt Iris Lieser, wie ihr Normalität damals geholfen hat und wie ihr Alltag mit drei Kindern weiterging. |
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MusicaÖsterliche Wurzeln statt Totenkult – Musik zu Allerheiligen Allerheiligen, 01.11.2016, 20-22 UhrAllerheiligen hat seine historischen Wurzeln im Umfeld des Pessach-Festes und damit zu Ostern– musikalisch muss das Fest nicht mit Totengesängen verbunden werden. |
| BeratungDas Geheimnis des Ruhegebets – Kraft schöpfen für den AlltagDonnerstag, 03.11.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Von den Wüstenvätern ist die einfache Gebetsformel "Komm, Gott, und hilf mir!" (Psalm 70,2) überliefert. Pfarrer Dr. Peter Dyckhoff erklärt uns in der Beratung das Geheimnis des Ruhegebets. |
| Mittwoch (Allerseelen) Gottesdienst (18:30): Pontifikalrequiem aus dem Kölner Dom (Web-TV). Montag bis SamstagGottesdienst (8 Uhr): Täglicher Gottesdienst aus dem Kölner Dom (Live in Bild und Ton auf domradio.de). Das Tagesevangelium täglich um 8 Uhr: Gesprächspartner zum Tagesevangelium vom 31.10. bis 05.11.2016 ist Stefan Salzmann – seit September 2016 Kaplan im pastoralen Raum Hofheim-Kriftel. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem Thema "Kirche und neue Medien". Denn hier sieht er einen Aufholbedarf seitens der Kirche. |
| Heilig-Land-Verein zur UNESCO-Resolution über JerusalemChristen zwischen den StühlenAuch die zweite UNESCO-Resolution bezeichnet den Tempelberg in Jerusalem ausschließlich als heilige Stätte der Muslime. Dr. Georg Röwekamp vom Deutschen Verein im Heiligen Land sieht die Christen diesbezüglich in einem Dilemma. [ Artikel lesen] |
| Angelikanischer Domkapitular zur Situation vier Monate nach dem Brexit-Votum"Die Stimmung hat sich ganz böse verschlechtert"Vor vier Monaten haben die Briten mehrheitlich für den Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt. Reverend Dr. Johannes Arens, Domkapitular an der Leicester Cathedral, warnt gegenüber domradio.de vor wachsendem Nationalismus. [ Artikel lesen] |
| Katholischer Kirchenvorstand zum Moscheen-Entscheid in Monheim"Befürchtungen fehl am Platz" Monheim in NRW will zwei Islamgemeinden einen Zuschuss in Höhe der Grundstückspreise gewähren. "Der Betrag ist nicht überzogen", sagt Bernd Wehner vom Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St. Gereon bei domradio.de. [ Artikel lesen] |
| Jubiläum der Seligsprechung von Adolph Kolping "Besessen von einer Liebe zu den Kaputtgemachten"Am 27. Oktober 2016 jährte sich die Seligsprechung Adolph Kolpings zum 25. Mal. Für hunderttausende Kolpingmitglieder rund um den Globus ein wichtiger Tag, verbunden mit der Frage: Und wie steht es um die Heiligsprechung? [ Artikel lesen] |
| Kardinal Woelki entscheidet im Vatikan mit über Liturgie Neues Amt für Kölner ErzbischofDer Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki entscheidet im Vatikan künftig mit über liturgische Fragen. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, berief Papst Franziskus Woelki in die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. [ Artikel lesen] |
| Mädchenchor des Kölner Doms beendet China-ReiseFast wie SuperstarsKonzerte in Peking, Changsha und Wuhan, ein Chorfestival in Ningbo und zahlreiche Fototermine liegen hinter ihnen. Der Leiter des Mädchenchors am Kölner Dom, Oliver Sperling, berichtet von der Chinareise - mit bleibenden Eindrücken. [ Artikel lesen] |
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