Christentum und Glaube – große Themen der Buchmesse "Widerfahrnis". Das Wort habe er in einem theologischen Text aufgeschnappt, sagt Bodo Kirchhoff in seiner Dankesrede für den Buchpreis, den er für seine Novelle "Widerfahrnis" bekommen hat. "Im Duden gibt es das Wort nicht", betont Kirchhoff. In seinem Buch sucht der Autor nach Worten für die Liebe. Die kann man auch nicht im Lexikon finden. Genauso wenig wie man nachschlagen kann, wer oder was Gott ist. Die niederländische Schriftstellerin Lot Vekemans spricht im domradio.de-Interview über die Seele, die sich auch einer Definition entzieht, die ein Duden oder Wikipedia anbieten. Nur in erzählten Geschichten können wir versuchen, dem nahe zu kommen, was das Geheimnis der Welt und des Glaubens ausmachen. Und das tun die Autoren, die ihre aktuellen Bücher auf der Frankfurter Buchmesse vorstellen, reichlich. Da wird nichts einfach nur erfunden, sondern es wird erzählt, was passiert, wenn wir uns auf die Suche nach Gott machen. Axel Hackes Held verbringt sogar einige Tage mit ihm. Nach den Attentaten in Paris auf die Schriftsteller-Kollegen von Charlie Hebdo habe er sich an seinen Schreibtisch setzen müssen, um in einer Geschichte nach Antworten auf die Frage zu suchen, die uns alle beschäftigt: Wie kann Gott das zulassen? Sind wir dem Schöpfer so gleichgültig? Sein Held nimmt dabei Gott an die Hand, er tröstet ihn sogar und findet am Ende – das Glück. In Bodo Kirchhoffs Novelle "Widerfahrnis" trifft das nach der Liebe suchende Paar am Mittelmeer auf eine Flüchtlingsfamilie und erkennt darin die Heilige Familie aus der Bibel wieder. "Was sagen uns Maria, Josef und das Kind heute?", fragt der Autor. Religion und Christentum sind auf der Buchmesse allgegenwärtig. Ohne, dass die Autoren dabei die Komplexität der Welt und der Probleme, vor denen wir stehen, auf simpel liebliche Weise reduzieren und in Glaubensduselei verfallen. Georg Diez, der Pfarrerssohn tritt in seinem Buch "Martin Luther, mein Vater und ich" sogar aus der Kirche seiner Väter aus, weil er fürchtet, missverstanden zu werden, wenn er in der evangelischen Kirche bleibt. Und doch erläutert er im domradio.de-Interview, warum er sich als Christkind fühlt. Hier wird der geschlossene Raum aufgebrochen, hier werden die Entwicklungen der Gesellschaft zur Herausforderung für das Althergebrachte. Literatur, die sich in katholische oder evangelische Enklaven einsperrt, kann das nicht und bietet wenig Überraschendes. Es macht froh mit Kirchhoff, Vekemans, Hacke oder Diez zu sprechen, zu diskutieren und zu streiten – nur so lebt der Glaube. Und wenn Axel Hacke am Ende fragt: "Was meinen Sie, sind die Kirchen sauer, wenn ich Gott als einen trostbedürftigen alten Mann auf die Erde hole?", dann rufe ich ihm zu: "Nein, weiß Gott nicht, erzählen Sie bitte weiter, hören Sie nie auf damit, denn nur so können wir ihm nahe kommen." Ein gesegnetes Wochenende wünscht im Namen der domradio.de Redaktion Ihr Johannes Schröer Stv. Chefredakteur
|
| Unser Facebook-Post der Woche: "Vom Dom nach Rom" und wieder zurück. Die Pilger der Kölner Diözesanwallfahrt reisten zurück in die Heimat. Nach dem großen Abschlussgottesdienst in St. Paul vor den Mauern haben wir uns noch einmal umgehört, wie es ihnen gefallen hat.
|
| Sternzeit Sticken für ein selbstständiges Leben – Wie Zohra afghanische Frauen stark macht Samstag, 22.10.2016, 12-14 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Alleinstehende Frauen sind in Afghanistan beinahe ohne Rechte. Wenn sie alleine leben, dürfen sie nicht arbeiten und bekommen keine Bildung. Zohra durchbricht diesen Mechanismus. Mit 32 Menschen in Afghanistan hat sie den Verein "Stitching for School And Life" aufgebaut, bei dem diese Frauen im Geheimen arbeiten können.
|
| Der Musiknachmittag Die Wise Guys können auch anders – Neue CD mit Kinderliedern Samstag, 22.10.2016, 14-18 Uhr Die Wise Guys machen 2017 Schluss, aber Eddi und Dän wollen weiterhin Kinderlieder spielen. Die dritte Kinderlieder-CD von den Wise Guys besteht aus neuen selbstgeschriebenen Songs. "Dän" Daniel Dickopf stellt die CD bei uns vor.
|
| Cantica Dem Grauen Klang geben – Mozarts Requiem in der Vorstellung Sonntag, 23.10.2016, 6:30-7 Uhr (Wdh. 22:30-23 Uhr) Der noch keine 36 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart starb während der Entstehung der Totenmesse. Bis heute ranken sich zahllose Mythen um das Werk – dadurch wird die großartige Musik des Requiems bisweilen zu wenig gewürdigt. Das unvollendet gebliebene Werk ist bis heute die wohl berühmteste Vertonung eines Requiems.
|
| Der Sonntag Sonntag, 23.10.2016, 7-14 Uhr *Weltmissionssonntag. *WunderBar – Der schönste Arbeitsplatz. *Kirchensteuer – Eine Art Wiedergutmachung. *Wort des Bischofs – Tote begraben. *Bücherplausch – Gideon von Marilynne Robinson. *Weltmissionssonntag – Philippinen: Musikschule im Armenviertel. *Von Engeln und Dämonen – Geschichte und Geschichten eines Bildbandes. *SonntagsFrage – Faustdick hinter den Ohren? *Ausdauer gefragt – St. Rafael Flüchtlingshilfe Irak e.V. *Kirche2Go – Bibel. *Auf dem Sofa – "Autorensofa" am Stand der Katholischen Verlage.
|
| Musica Officium defunctorum – Musik zwischen Hoffnung und Verzweiflung Sonntag, 23.10.2016, 20-22 Uhr Das Totenoffizium stellt eine besondere Form des katholischen Stundengebetes dar – es besteht aus beeindruckenden biblischen und liturgischen Texten.
|
| Weltweit Seiner Zeit voraus – Adolph Kolping Montag, 24.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Adolph Kolping, der 1813 in Kerpen bei Köln geboren wurde, hatte früh den wirtschaftlichen und sozialen Umbruch seiner Zeit erkannt. Schon 1848 forderte er: "Es wird darauf ankommen, das Christentum dem Geiste und der Praxis nach ins wirkliche gesellschaftliche Leben hineinzutragen." Vor 25 Jahren wurde er seliggesprochen.
|
| Menschen Martin Fromme Dienstag, 25.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) "Besser Arm ab als arm dran" heißt eines der Programme von Martin Fromme. Er ist Deutschlands einziger hauptberuflicher behinderter Kabarettist – so Fromme über Fromme. Auf der Bühne bricht er Tabus und thematisiert mit bitterbösem Humor seine Behinderung. Er findet, "Gott ist nicht schuld".
|
| Thema Ein Grund zum Feiern!? –500 Jahre Reformation Mittwoch, 26.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr) Am 31. Oktober wird mit dem Reformationstag offiziell das Lutherjahr 2017 eröffnet. In aller Welt wird an 500 Jahre Reformation gedacht – sowohl evangelisch, als auch katholisch. Wir reisen u.a. nach Wittenberg und in den Vatikan, und sprechen mit den Entscheidungsträgern, die die Festakte zum Jubiläum planen.
|
| Deutsche Bischöfe auf dem Tempelberg "Ein Ort für alle Religionen" Der Tempelberg in Jerusalem soll nur als heilige muslimische Stätte betrachtet werden – so lautet eine Unesco-Resolution. Welche Auswirkungen dahinter stecken, bekamen deutsche Bischöfe bei ihrem Besuch im Heiligen Land nun hautnah mit. [Artikel lesen]
|
| Revidierte Lutherbibel und neue Einheitsübersetzung im Vergleich Unterschiedliche Akzente Zeitgleich bringen die beiden Kirchen ihre neuen offiziellen Bibelübersetzungen auf den Markt. Ein Vergleich zeigt, dass sie ihre Revisionsaufgabe unterschiedlich angegangen sind – jenseits konfessioneller Differenzen. [Artikel lesen]
|
| Caritas-Flüchtlingshelfer über die Lage im Nordirak "Keiner ist vorbereitet" Nach dem Start der Militäroffensive im Irak rund um die Stadt Mossul erwarten Experten eine große Flüchtlingsbewegung. Rudi Löffelsend von der Caritas-Flüchtlingshilfe engagiert sich vor Ort und sieht eine Region im Chaos. [Artikel lesen]
|
| Mehrere Höhepunkte zum Abschluss der Rom-Wallfahrt des Erzbistums Köln Auf ein Eis mit Kardinal Woelki Die Rom-Wallfahrt des Erzbistums Köln ist zu Ende gegangen. Zum Abschluss gab es gleich mehrere Höhepunkte. "Der geistliche Aspekt der Pilgerfahrt ist bei allen sehr gut angekommen", erzählt Stephan Baur im domradio.de-Interview. [Artikel lesen]
|
| Kölner Katholikenausschuss schreibt Herdenbrief Ein Gegenvorschlag Erst verfasste der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki einen Hirtenbrief an die Gemeinde - nun antwortet diese mit einem Herdenbrief. Ein nicht alltäglicher Akt, den die Vorsitzende des Katholikenausschusses im Interview erklärt. [Artikel lesen]
|
| Papst findet klare Worte zur Fremdenfeindlichkeit in Deutschland "Es ist Heuchelei" Was passiert, wenn eine ökumenische Pilgergruppe aus Deutschland beim Papst ist? Franziskus scherzt und beantwortet Fragen - und redet Klartext zur Fremdenfeindlichkeit im Osten Deutschlands. [Artikel lesen]
|
| Theologe Lütz zum ARD-Film "Terror" "Man muss individuell entscheiden" Darf man ein Flugzeug, das von Terroristen entführt wurde, abschießen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern? Das ethische Dilemma vom ARD-Film "Terror" findet sich auch in anderen Lebensbereichen, sagt Theologe Lütz. [Artikel lesen]
|
| AfD-Vorwurf zu Kirchen-Umgang mit christlichen Flüchtlingen Bischöfe widersprechen vehement Die AfD wirft den Kirchen in Deutschland Untätigkeit beim Schutz christlicher Flüchtlinge vor. Trotz wiederholter Berichte über Übergriffe auf christliche Flüchtlinge bleibe der Aufschrei der Kirchen aus. Die Bischöfe widersprechen dem vehement. [Artikel lesen]
|
| |