Ein kleiner Moment Entspannung!
Diese Sommer- und Ferienzeit, wir spüren es förmlich, neigt sich langsam ihrem Ende zu; in NRW beginnt in gut zwei Wochen schon wieder die Schule. Und weil es eine Zeit ist, in der wir hoffentlich etwas vom Reichtum der Schöpfung Gottes atmen können, möchte ich Ihnen ein paar Zeilen aus dem wunderbaren Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi mitgeben. Ich tue dies nicht als hoffnungsloser Romantiker, sondern bewusst angesichts von Eier- und Autoskandalen, nuklearen Drohgebärden, immer wieder neuen Anschlägen und den vielen Toten im Mittelmeer. Der Hl. Franz hat in der letzten Strophe unsere engen Grenzen und diese Endlichkeit des Daseins mit hineingenommen – die Strophen zuvor aber auch für das Lob Gottes aufgeschrieben und gebetet:
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest. Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:Von dir, Höchster, ein Sinnbild.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, klar und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr,durch Bruder Wind und durch Luft und Wolkenund heiteres und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,durch das du die Nacht erleuchtest; und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringtund bunte Blumen und Kräuter.
Gelobt seist du, mein Herr,durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen und Krankheit ertragen und Drangsal. Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.
Gelobt seist du, mein Herr,durch unsere Schwester, den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch lebend entrinnen. Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben. Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobt und preist meinen Herrnund dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.
Ihr Stephan Baur,
stellv. Chefredakteur