Am Ende bleiben Glaube, Liebe und die HoffnungIn den zurückliegenden Monaten war ich bei gleich zwei runden Kirchengeburtstagen dabei: Einmal wurde der 100. Geburtstag gefeiert und in der vergangenen Woche gab es in meiner Heimatgemeinde dann noch einmal einen wunderschönen Gottesdienst zum 50. Geburtstag. Geburtstage sind für gewöhnlich fröhliche Anlässe und man sollte doch meinen, dass bei runden Geburtstagen, wenn die Großgemeinde inzwischen jeweils mehrere tausend Seelen zählt, noch genügend Geburtstagsgäste auf den Beinen sind. Doch in beiden Fällen das gleiche Bild: Der etwas in die Jahre gekommene Kirchenchor müht sich nach Kräften, die Hohe Geistlichkeit hat alle Mitbrüder der letzten Jahrzehnte aktiviert, die noch irgendwie laufen können und alle Kerzen im weiten Kirchenrund leuchten was das Zeug hält… doch in beiden Kirchen gab es etliche völlig leere Bankreihen, die sich nicht füllten. Da steht man dann und denkt zurück an seine eigene Kommunion, zu der die Familie mit fünf Personen nur vier Platzkarten erhielt, weil die Kirche aus allen Nähten platzte. Oder man hat die laute Trillerpfeife im Ohr, mit der der Heimatpfarrer bei der Firm-Vorbereitung verzweifelt versuchte, die Horde von 148 Firmlingen zu beruhigen und ihnen die kirchlichen Laufwege einzubimsen. Heute, gerade mal 40 Jahre später, finden sich im hellerleuchteten Kirchenraum nur noch Gläubige, die deutlich älter sind als ich. Komisches Gefühl. Wenn ich mit meinen 54 Lenzen heute irgendwo auflaufe, gehöre ich fast überall zu den Alten - nur die Kirche ist wie ein Jungbrunnen: Da bin ich mit meinen grauen Haaren fast immer einer der Jüngsten. Da mag der Festprediger noch so donnernd davon erzählen, dass die Fackel des Glaubens an die nächste Generation weitergegeben werden müsse… Wenn ich beim Vaterunser durch die Reihen blicke, befürchte ich, dass trotz steigender Lebenserwartung hier in den nächsten zehn Jahren sehr viele nicht mehr mitbeten werden „… und vergib uns unsere Schuld…“. Was haben wir versäumt? Was machen wir falsch? Beim einkaufsfreien Sonntag findet sich kein einziger freier Parkplatz mehr. Die Jugend jagt millionenfach künstlichen Pokémon-Figuren hinterher und beim bunten Gemeindeabend, wo der Kirchengeburtstag zünftig gefeiert werden soll, wird kein Bierfass mehr gekauft, „weil Flaschen reichen und die meisten im Alter doch nur noch Wasser trinken“. Keine Sorge, auch ich tische jetzt kein Patentrezept auf. Damit aber wenigstens der gewohnte kleine Hoffnungsschimmer in diesen Zeilen aufleuchtet, berichte ich ihnen noch vom Sohn eines Freundes, der gerade nicht in Australien Schafe beim Mode-Work und Travel-Spektakel zählt und Auslandserfahrung für die Karriere macht - sondern sich in einer Behindertenwerkstatt in Ost-Westfalen rührend um Gleichaltrigen kümmert. Er sammelt im freiwilligen sozialen Jahr Erfahrungen für sein Leben. Und von den Jugendlichen in meiner Gemeinde, die Flüchtlingen mit strahlenden Augen die deutsche Sprache beibringen. Und von der Schwiegermutter, die stolz berichtet, dass der Enkel sie fachkundig durch den Dom am neuen Studienort geführt habe - „Ingo, da war der nicht zu ersten Mal drin!“ Am Ende bleiben so oder so nur der unerschütterliche Glaube, die unendliche Liebe und die nie aufzugebende Hoffnung. Eine schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag wünscht für das ganze domradio.de-Team. Ihr Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur P.S.: Es gibt auch der Redaktion Mut machende gute neue Nachrichten: Moritz Dege, Beatrice Steineke, Katharina Geiger, Jann-Jakob Loos haben gerade frohgemut ihr Volontariat gebunden. Ich habe ihnen versprochen, dass sie beim Multimediasender domradio.de sich nicht nur auf den „guten Draht nach oben“ - sondern auch auf viele interessierte Leser, User, Facebook-Freunde, Seher und Hörer verlassen dürfen… |
| Sternzeit„Königin der Landstraße“ – Als Frau auf der WalzSamstag, 08.10.2016, 12-14 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)"Die Tippelei ist eine Herzensangelegenheit. Man kann nicht einfach vom einen auf den anderen Tag damit aufhören." Bevor Theresa Anrehm auf die Walz ging, war sie eher schüchtern. Als 22-Jährige traf sie allerdings eine große und sehr mutige Entscheidung: Sie verließ als Handwerkerin der Kirchenmalerei ihren Heimatort Kleinrinderfeld in Bayern. |
| Der MusiknachmittagProjekt der 1000 Stimmen – Dieter Falk zu seinem Pop-Oratorium "Luther"Samstag, 08.10.2016, 14-18 UhrSoeben ist das Pop-Oratorium "Luther" auf zwei CDs und DVDs erschienen. Im Jahr des Reformationsjubiläums startet eine große Tournee durch ganz Deutschland, bei dem das "Projekt der 1000 Stimmen" seinem Namen alle Ehre machen wird. Komponist Dieter Falk spricht im Interview über Luther und das Pop-Oratorium. |
| CanticaNeue Klangwelten – Monteverdis "Marienvesper“ in der VorstellungSonntag, 09.10.2016, 6:30-7 Uhr (Wdh. 22:30-23 Uhr)Am Übergang von Renaissance zu Barock schuf der italienische Komponist Claudio Monteverdi mit der Marienvesper ein Werk, das auf geniale Weise die damals ganz neue Art des Komponierens mit der traditionellen Musik des 16. Jahrhunderts verband. Doch bis heute ist nicht klar, warum die Komposition überhaupt geschrieben wurde. |
| Der SonntagSonntag, 09.10.2016, 7-14 Uhr*WunderBar - Abraham Keita ein Kind gibt nicht auf. * Der Löwe von Münster – Graf von Galen. *Bücherplausch mit Margarethe – „Die schwedischen Gummistiefel“ *Wein und Kirche. *SonntagsFrage – Heiliger Oktober? *Kirche2Go - Unfehlbarkeit des Papstes. *Halali der Herbst, die Jagd und der Heilige Hubertus. *Wort des Bischofs – Wie der Reiche in den Himmel kommt *Stadtpflanze – Winzer in Köln. |
| MusicaHoffnungsvolle Totenmesse – Zelenkas Requiem in DSonntag, 09.10.2016, 20-22 UhrWeniger eine hoffnungslose Totenklange als vielmehr ein Hymnus über die Auferstehung: Zelenkas Totenmesse überrascht mit Klangpracht. |
| WeltweitWeltenbürger – WorldmusicMontag, 10.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Die Liebe hat sie von Nordrhein-Westfalen nach Oregon geführt. Julia ist Gitarristin und singt. In Weltweit erzählt Julia von der gemeinsamen Liebe zur Musik in der bilateralen Verbindung, die erst durch viele Zufälle entstehen konnte. Außerdem geht es um den Reggae und Soul-Sänger Patrice. Mittlerweile ist er dort zu Hause, wo sein Mikrofon steht. |
| MenschenHelmut Lanio – Ehemaliger Verlagsgeschäftsführer und christlicher AktivistDienstag, 11.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Es muss etwas Besonderes sein mit der Bruder-Klaus-Siedlung in Köln-Mülheim. Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki ist hier aufgewachsen, der ob seines sozialen Engagements in ganz Deutschland bekannte Franz Meurer ebenso. Und auch Helmut Lanio ist hier groß geworden. |
| ThemaAngeworben–Ausgebeutet–Aussortiert – Der Nationale Aktionsplan für Wirtschaft und MenschenrechteMittwoch, 12.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Sie arbeiten sieben Tage die Woche, 16 Stunden und mehr. Millionen Menschen verdingen sich Tag für Tag, auch damit es uns hierzulande gut geht. Der über Jahre anhaltende Druck auf die Politik scheint nun zu wirken. Ein Nationaler Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte soll die Produktion in anderen Ländern menschenwürdiger machen. |
| BeratungSich selbst ein guter Ratgeber seinDonnerstag, 13.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Blicken wir auf die Entscheidungen und Konflikte bei anderen, wissen wir oft, was zu tun ist und was der oder diejenige verändern müsste, um glücklicher oder erfolgreicher zu sein. Aber bei uns selbst? Werden Sie Experte für Ihr Leben, denn vielleicht tragen Sie die Lösung bereits in sich. Wie könnten Sie sich selbst ein guter Ratgeber werden? |
| ReisenDer Sonne auf der Spur…Freitag, 14.10.2016, 10-12 Uhr (Wdh. 20-22 Uhr)Monaco ist einer der mondänsten Plätze der Welt. Das Casino, die Grimaldis und ein Hafen voller Yachten. Seine Entdeckung als Sehnsuchtsziel hat der Stadtstaat einem findigen Mönch zu verdanken. Wir sind unterwegs zu sonnigen Zielen mit Geschichte. |
| Kardinal Woelki mahnt Einhaltung ethischer Wirtschaftsgrundsätze an"Unser Konsum hat weltweite Auswirkungen"Mit deutlichen Worten hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Wahrung ethischer Grundsätze in der Wirtschaft gefordert. Er äußerte sich bei einem Vortrag vor Vertretern der Wirtschaft im Industrie-Club Düsseldorf. [ Artikel lesen] |
| Erzbistum Köln erzielt JahresüberschussGroßer Teil fließt in Bildung"Es war ein sehr gutes Wirtschaftsjahr", mit diesen Worten bilanziert der Kölner Generalvikar Dominik Meiering den jetzt vorgestellten Finanzbericht des Erzbistums Köln für das Jahr 2015 - mit einem Jahresüberschuss von rund 52 Millionen Euro. [ Artikel lesen] |
| Franziskus findet in Georgien wenig ResonanzDer Papst vor leeren RängenIn der Kaukasus-Republik Georgien macht Franziskus eine neue Erfahrung: Er feiert einen Gottesdienst und kaum jemand geht hin. Auch der Dialog mit der orthodoxen Kirche wurde zur Geduldsprobe [ Artikel lesen] |
| Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden"Herausforderungen bewältigen"Dresden feierte drei Tage lang die deutsche Einheit. Zum Höhepunkt am Montag kamen auch Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck. Doch nicht alle wollten mitfeiern. [ Artikel lesen] |
| Abt Notker Wolf aus Rom verabschiedetEin Brückenbauer gehtDer frühere Abtprimas Notker Wolf ist bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl offiziell aus Rom verabschiedet worden. Botschafterin Annette Schavan würdigte den Benediktiner als "Brückenbauer par excellence". [ Artikel lesen] |
| Kapuzinerpater kritisiert RTL-Nacktdatingshow"Unterste Schublade"RTL geht mit seiner Nacktdatingshow "Adam sucht Eva" in die dritte Staffel - offenbar mit Erfolg. Medienexperte Bruder Paulus Terwitte konstatiert, dass sich viele Menschen offenbar unterhalten fühlen. Er selber findet es aber "unter aller Sau". [ Artikel lesen] |
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